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Ruhe Sanft

Ruhe Sanft

Titel: Ruhe Sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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versucht, sie anzurufen, und jetzt drang sie in ihr Haus ein. »Wenn sie wiederkommt, sagen Sie ihr bitte, ich bin nicht zu Hause.« Sie würde sich morgen vom Büro aus mit Diantha Anderson befassen. Was konnte so dringend sein, daß sie Wetzon zu Hause aufspürte?
    Sie beschloß, das blinkende Lämpchen zu übersehen, das anzeigte, daß Nachrichten auf dem Anrufbeantworter waren — nur dieses eine Mal — , aber dann stand sie nach dem Duschen doch im Eßzimmer und starrte auf das aufdringliche Ding. Schließlich setzte sie sich an den Tisch, drückte auf den Knopf, um das Band zurückzuspulen, und danach auf den anderen Knopf, um die Nachrichten abzuspielen.
    Smith.
    Bernstein. Er hinterließ zwei Telefonnummern. Hol ihn der Teufel. Sie war froh, daß sie nicht zu Hause gewesen war, und sie hatte nicht vor, ihn anzurufen, ehe sie mit Arthur gesprochen hatte.
    Smith noch einmal, die verärgert klang.
    Diantha Anderson. Der flehende Ton in ihrer Stimme beunruhigte Wetzon, und sie nahm sich vor, sie bald anzurufen.
    Dann war zweimal aufgelegt worden.
    Silvestri hatte nicht angerufen.
    Sie wollte das Gerät gerade abschalten, als Hazels Stimme kam. »Leslie, ich hoffte, Sie würden zu Hause sein, weil ich sehr müde bin und das Telefon ausschalten und zu Bett gehen möchte. Machen Sie sich bitte keine Sorgen, aber mir geht etwas durch den Kopf, das uns helfen könnte, herauszubekommen, was Peepsie wirklich passierte. Ich werde es jetzt überschlafen und sage Ihnen dann mehr, sobald ich es ausgetüftelt habe. Nehmen Sie es in der Zwischenzeit bitte nicht persönlich, was ich tue oder sage.«

Sie war am nächsten Morgen die erste im Büro, nachdem sie eine unruhige Nacht verbracht hatte, in der ihre Gedanken von Peepsie und Teddy zu den Tormenkovs gekrochen waren, zu Kevin De Haven, endlos, und zurück zu Hazel.
    Nun saß sie, während der Kaffee in der Maschine durchlief, an ihrem Schreibtisch und überflog die Titelseite des Journal. Nichts von Interesse.
    Die New York Times brachte im New-York-Teil eine Fortsetzung über den Mord an Teddy. Keine neuen Informationen, aber die Polizei ging Spuren nach. Kanal acht hatte eine Belohnung von fünfundzwanzigtausend Dollar für Hinweise, die zur Ergreifung des Mörders führten, ausgesetzt. Bilder von Teddy bei der Arbeit und bei der Entgegennahme eines Preises brachten sie aus der Fassung. Sie konnte nicht vergessen, wie er ausgesehen hatte, als sie ihn zum letztenmal gesehen hatte. Sie faltete die Times zusammen, legte sie unter den Schreibtisch und wandte sich wieder dem Journal zu.
    »Guten Morgen«, sagte Harold überrascht an der Tür. »Du bist früh dran.« Er setzte seinen altmodischen braunen Regenhut mit der breiten Krempe ab und hängte den Steppmantel in den Schrank. B. B. kam kurz darauf.
    Wetzon sah auf die Uhr, griff zum Telefon und rief Hazel an.
    »Sie haben mich in einem ungünstigen Augenblick erwischt, Leslie.« Ihre Stimme bebte vor Aufregung. »Lassen Sie mich später zurückrufen.«
    »Hazel, was ist denn los? Was haben Sie vor?«
    »Ich habe jemanden hier. Ich spreche später mit Ihnen. Machen Sie sich keine Gedanken.« Sie legte auf.
    Wetzon klopfte mit der Faust auf den Tisch. Sie war frustriert. Sie blickte auf den Hörer in der anderen Hand und legte ihn auf. Vor ihr auf dem Tisch lag Kevin De Havens Karteiblatt. Sie griff wieder zum Hörer.
    »De Haven.«
    »Tag, Wetzon hier. Können Sie sprechen?«
    »Klar, Wetzon, Kumpel«, sagte er aufgekratzt.
    »Wie ist es bei Shearson gelaufen?«
    »Dieser Magundy hat mir wirklich gefallen, Wetzon. Scheint ein ehrlicher Kerl zu sein.«
    »Stimmt. Was hat er übers Konsortialgeschäft gesagt? Kann er Sie absichern?«
    »Er sagt, daß er vielleicht eine zu große Nachfrage in seinem Büro hat, und möchte, daß ich mit dem Mann für die Region rede...«
    »Rogers? Matt Rogers?«
    »Richtig, das ist er. Ich sagte, okay, aber es darf sich nicht zu lang hinziehen. Ich hätte ein Angebot von Smith Barney vorliegen.«
    »Das haben Sie ihm gesagt?« Makler redeten zuviel. Über sich. Über ihre Kunden. Über ihre Firmen. Und über einander.
    »Ja, warum um den heißen Brei herumreden? Ich will alles auf dem Tisch haben, damit wir verhandeln können. Und die andere Sache ist, daß sie keine Ablösesumme zahlen. Ich gehe nirgendwohin, wo ich nichts auf die Hand gezahlt bekomme. Das habe ich Ihnen gesagt.«
    »Ich weiß, Kevin. Aber ich bilde mir ungern ein Urteil, ohne ihnen eine Chance gegeben zu haben. Lassen

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