Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ruhe Sanft

Ruhe Sanft

Titel: Ruhe Sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
Vom Netzwerk:
Nummer an.
    Piep. »Hier ist Charlotte Killer, Ms. Wetzon. Wenn Sie sich über mich beschweren wollen, sagen Sie’s mir ins Gesicht — falls Sie soviel Mumm haben.«
    Wetzon trat mit aufgerissenen Augen von dem Apparat zurück. Der Ton der Stimme war gehässig. Sie hielt das Band an und spielte die Nachricht noch einmal ab. Hatte sie richtig gehört? Charlotte Killer? Hatte die Frau diesen Namen genannt? Sie erwischte die letzten zwei Ziffern von Teddys Telefonnummer, dann: »Hier ist Charlotte Kellner...« Sie spielte den Rest der Nachricht ab. Killer, na so was. Wetzon, was ist mit deinem Kopf los? Du verlierst die Kontrolle über dich.
    Eine der Aufgaben der Hausverwaltung war, als Mittler zwischen den Hausbewohnern zu fungieren. Wenn ein Mieter oder Eigentümer eine Beschwerde über einen anderen einreichte, war sie vertraulich zu behandeln. Wenigstens sollte es so sein.
    Sie hatte die primitiv geschriebene Drohung beinahe vergessen. Offenbar von der verrückten Charlotte Killer in 12C. Sie lachte. Der Teufel soll sie holen.
    Sie wartete. Es schien mindestens noch eine Nachricht darauf zu sein. Sie hörte ein Klicken, dann das Auflegen. Vermutlich noch einmal Smith.
    Piep. »Wetzon, Arleen Grossman hier. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Sie zu Hause anrufe, aber ich habe mich so gefreut, Sie kennengelernt zu haben, und ich hoffe, daß Sie am Montag abend mit mir zu Abend essen.« Sie gab zwei Nummern an. Privat und im Büro. Seltsame Frau, diese Arleen Grossman. Gönnte einem nicht einmal eine Verschnaufpause.
    Es waren keine weiteren Nachrichten darauf. Wetzon stellte den Apparat zurück und schaltete ihn ab.
    Sie rief Hazel an.
    »Nein, ich brauche nichts, Leslie. Natürlich beschäftigt mich das mit Peepsie sehr...«
    Wetzon zögerte, dann berichtete sie von ihrer Unterredung mit O’Melvany. »Leslie, ich weiß nicht...« Etwas anderes schien Hazel zu beunruhigen.
    »Was?«
    »Ihr Anwalt sagt, sie wollte verbrannt werden.« Hazel hielt inne. »Ich weiß, es hört sich albern an, aber Peepsie war die einzige von uns, die nicht verbrannt werden wollte. Sie hatte solche Angst vor Feuer.«
    »Sie könnte ihre Meinung geändert haben. Wann ist die Beerdigung?« Wetzon begann mit langsamen Kniebeugen, während sie noch redete.
    »Tja, bei dem Schnee und allem... und von ihrer Familie ist außer Marion niemand übrig. Ich bin die einzige in New York. D.C. ist geschlossen, Hartford genauso. Wir haben beschlossen, ein Gedächtnisessen zu veranstalten, wenn das Wetter sich normalisiert.«
    »Gute Idee.« Sie schaute nach draußen. Es schneite immer noch. »Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas brauchen. Andernfalls melde ich mich morgen.« Wetzon legte auf. Irgendwann würde sie Hazel ihren Verdacht mitteilen müssen, aber vorerst... Sie trat vor die Barre und ging in die erste Position.
    Das Telefon läutete. Sie ließ es läuten, bis sie die Bewegung ausgeführt hatte, und hob ab, gerade bevor der Anrufbeantworter sich einschaltete.
    »Wetzon, du bist zu Hause und hast nicht zurückgerufen«, warf Smith ihr vor.
    »Smith, ich bin gerade erst hereingekommen. Ehrlich. Ich war drüben im 19. Revier, um eine Aussage wegen Peepsie Cunningham zu machen...«
    »Wer?« Smith war pikiert. Ihre Stimme war eine halbe Oktave höher als sonst. »Ach, die alte Frau, die sich umgebracht hat.«
    »Smith, du hörst dich sehr aufgeregt an. Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Du hast mich nach der Party nicht angerufen...«
    »Ich ging heute morgen zu früh aus der Wohnung, um dich anzurufen. Ich wollte dich nicht wecken. Aber es war eine sehr schöne Party.«
    »Du weißt, wie sehr ich mich auf dich verlasse«, sagte Smith. »Ich glaube, du machst dir nicht halb soviel aus mir, wie ich mir aus dir mache.«
    Ach, du meine Güte, dachte Wetzon. Sie hielt in ihren Kniebeugen inne. »Was ist denn los, Smith?«
    »Du weißt doch, wie wir immer alle durchhecheln nach meinen Partys.«
    »Na gut, fangen wir an«, sagte Wetzon. Sie schüttelte die Füße aus und machte mit den Kniebeugen weiter. »Ich war überrascht, Jake Donahue bei dir zu sehen, und er sah aus, als wäre er gerade von einem Urlaub in der Karibik zurückgekommen.«
    »Ja, er sah wirklich phantastisch aus. Er war mit Melissa Diamantidou da, der Witwe des Schiffskrösus. Hast du den Ring gesehen...« i
    Wetzon schaltete im Geiste ab und sah auf die Uhr. Sie war hungrig. Es war nach ein Uhr. Sie mußte Teddy anrufen und das Abendessen festmachen. Sie wollte und brauchte

Weitere Kostenlose Bücher