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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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weiterhin stocksteif dastand. »Los, seien Sie doch nicht so stur. Atmen Sie für mich wenigstens ein einziges Mal schön lang und tief aus.«
    Aus reiner Neugier gehorchte sie und versuchte zu ignorieren, wie herrlich sich seine Hände auf ihrer Haut anfühlten.
    »So, und jetzt das Ganze noch einmal.«
    Der Singsang, mit dem er sprach, lullte sie ein. Er massierte sie weiter und murmelte leise vor sich hin, während ihr die Lider schwer wurden. Ihre Muskeln entspannten sich auf wunderbare Weise. Das Hämmern in ihrem Kopf ließ nach. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment in Trance zu fallen.
    Sie wölbte sich seinen Händen entgegen, nur ein bisschen. Stöhnte wohlig, so angenehm fühlte es sich an. Nur ganz leise. Er achtete darauf, dass seine Hände weiterhin fest und zupackend waren, obwohl er sich ausmalte, wie es wohl sein mochte, wenn sie ein bisschen tiefer glitten und unter diese weiche weiße Bluse schlüpften. Er wollte seine Lippen auf ihren Nacken pressen, genau dahin, wo sein Daumen gerade war. Um sie dort zu schmecken.
    Und das würde, wie er wusste, dazu führen, dass es endete, bevor es überhaupt begonnen hatte. Eine Frau zu begehren war absolut normal. Sich an einer zu vergreifen, die so viele Risiken barg, war glatter Selbstmord.
    Deshalb ließ er seine Hände jetzt sinken und trat einen Schritt zurück. Sie schwankte ein bisschen, dann fing sie sich wieder. Als sie sich von ihm abwandte, hatte sie fast das Gefühl zu schweben. »Danke. Das können Sie wirklich gut.«
    Magische Hände, dachte sie. Der Mann hatte magische Hände.
    »Das habe ich schon öfter gehört.« Er lächelte anmaßend. »Sie sollten regelmäßig Entspannungsübungen machen.« Er nahm ihr die Flasche aus der Hand. »Trinken Sie Wasser, und ziehen Sie sich um. Sie tragen für diese Hitze viel zu warme Kleidung.«
    Leicht verärgert musterte sie ihn eingehend mit zur Seite geneigtem Kopf. Seine braune, von helleren Strähnen durchzogene Mähne war vom Wind zerzaust. Dieser wundervoll geformte Mund bog sich in den Winkeln ganz leicht nach oben.
    »Haben Sie sonst noch irgendwelche Befehle auf Lager?«
    »Nein, aber eine Beobachtung.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Stimmt nicht, Sie sind gar nicht gespannt, sondern schon wieder verstimmt, aber ich sage es Ihnen trotzdem. Ihr Mund ist so ungeschminkt wie jetzt viel aufregender als heute Morgen, als Sie ihn angemalt hatten.«
    »Dann haben Sie also etwas gegen Lippenstift?«
    »Überhaupt nicht. Manche Frauen brauchen Lippenstift. Sie allerdings nicht, bei Ihnen lenkt er nur ab.«
    Verblüfft, fast belustigt schüttelte sie den Kopf. »Vielen Dank für den guten Rat.« Sie begann, auf das Haus zuzugehen – um sich als Erstes etwas Leichteres anzuziehen.
    »Keeley.«
    Sie blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um, sondern wandte nur leicht den Kopf, um dorthin zu schauen, wo er, die Daumen in die Taschen seiner uralten Jeans gehakt, stand. »Was ist?«
    »Nichts. Ich wollte einfach nur Ihren Namen aussprechen. Er gefällt mir.«
    »Mir auch. Trifft sich das nicht gut?«
    Diesmal war er es, der tief ausatmete, als sie davonging – mit ihren langen Beinen, die in hautengen Reithosen und bis zum Knie reichenden Reitstiefeln steckten. Er setzte ihre Softdrinkflasche an die Lippen und trank einen langen Schluck. Das ist ein Spiel mit dem Feuer, Donnelly, warnte er sich. Und da er verdammt sicher war, dass er sich mehr als nur die Finger verbrennen würde, wenn er es riskierte, sie anzufassen, war es das Beste, Abstand zu halten, bevor er sich von ihr noch mehr angezogen fühlte.

3. K APITEL
    »Absätze nach unten, Lynn. Ja, so ist es gut. Auf die Hände achten, Shelly. Willy, pass auf.« Keeley musterte jeden ihrer Schüler eingehend, um sich davon zu überzeugen, dass alle auch wirklich richtig im Sattel saßen. Sie machten unübersehbar Fortschritte.
    Sechs Pferde, auf denen sechs Kinder saßen, drehten gemächlich auf der Koppel ihre Runden. Bis vor zwei Monaten hatten diese Kinder noch nie etwas mit einem Pferd zu tun gehabt, geschweige denn, dass sie jemals geritten wären. Seit sie die Royal Meadows Riding Academy besuchten, hatte sich das geändert.
    »Gut so. Und jetzt in den Trab wechseln. Köpfe hoch«, befahl sie, während sie, die Hände in die Hüften gestützt, beobachtete, wie ihre Schüler mit mehr oder weniger Erfolg ihre Pferde veranlassten, die Gangart zu wechseln. »Absätze nach unten. Auf die Knie achten, Joey. Ja, so. Vergiss nie, dass ihr ein Team seid. Gut so. Das

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