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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sieht schon viel besser aus.«
    Sie ritt näher an den einen der beiden Jungen heran und tippte an einen Absatz. Er grinste und drückte ihn nach unten. Oh ja, das ist doch wirklich schon viel besser, dachte sie. Vor einem Monat noch war Willy jedes Mal, wenn sie ihn berührt hatte, erschrocken zusammengezuckt.
    Das Wichtigste war Vertrauen.
    Sie wies die Kinder an zu überholen, kehrtzumachen, eine weite Acht zu reiten.
    Dabei entstand ein kleines Durcheinander, aber sie ließ sie kichern, während sie versuchten, ihre Reihen wieder zu ordnen.
    Weil es auch darum ging, Spaß zu haben.
    Brian beobachtete sie aus der Ferne. Seit zwei Tagen hatte er sie nicht gesehen. Er war fast die ganze Zeit in den Reitställen oder auf der Rennbahn gewesen, wo die Grantpferde trainiert wurden. Keeley hatte sich bis jetzt nicht wieder blicken lassen.
    Er hatte nach ihr Ausschau gehalten.
    Und angenommen, dass sie unterwegs war, um in irgendwelchen schicken Restaurants zu Mittag zu essen oder überflüssigen Krimskrams einzukaufen, sich beim Friseur die Zeit zu vertreiben oder bei der Maniküre. Was Leute mit Geld eben so machten.
    Dabei war sie hier und drehte mit einigen Kindern, denen sie offensichtlich Reitstunden gab, ihre Runden auf der Koppel. Vermutlich war es eine Art Hobby, den verwöhnten Sprösslingen betuchter Eltern beizubringen, wie man korrekt im Sattel saß.
    Doch egal, ob Hobby oder nicht, auf jeden Fall sah sie gut dabei aus. Sie war leger mit Jeans und einem blaubeerfarbenen Hemd bekleidet. Das Haar hatte sie sich mit einem Band zusammengebunden, sodass es ihr in einem wild gelockten Pferdeschwanz über den Rücken fiel. Ihre Stiefel waren ziemlich ramponiert, aber praktisch.
    Was sie tat, schien ihr richtig Spaß zu machen. Er konnte sich nicht erinnern, dieses Lächeln, das so schnell aufblitzte und so offen und warm war, vorher schon jemals bei ihr gesehen zu haben. So unwiderstehlich. Er ging näher heran, während sie einer Schülerin etwas erklärte, wobei sie dem Pferd den Hals streichelte.
    Als er den Zaun erreichte, hatten sich Keeleys Schüler alle in einer Reihe aufgestellt, nur das Mädchen, mit dem sie gesprochen hatte, stand abseits. Wahrscheinlich hatte sie die übrigen Kinder aufgefordert, ihre Pferde im Zaum zu halten.
    Die Schülerin ritt jetzt langsam im Kreis, wobei Keeley ihr mit Blicken folgte. Und während sie sich drehte, sah sie Brian am Zaun lehnen.
    Das Lächeln erlosch, was wirklich schade war, wie Brian fand. Obwohl dieser kühle, argwöhnische Blick, mit dem sie ihn bedachte, fast ebenso aufregend war. Brian quittierte ihn mit einem Grinsen und beschloss, seinen Beobachterposten bis zum Ende der Reitstunde nicht aufzugeben.
    Keeley war an Zuschauer gewöhnt. Ihre Eltern, Geschwister oder auch die Angestellten blieben, wenn sie zufällig vorbeikamen, oft stehen, um eine Weile zuzuschauen. Und noch öfter waren die Eltern ihrer Schüler anwesend, um sich über die Fortschritte ihrer Sprösslinge ein Bild zu machen. Deshalb kümmerte sie sich auch um diesen besonderen Zuschauer nicht weiter.
    Jetzt musste jeder Schüler das an diesem Tag Gelernte allein vorführen. Sie korrigierte die Körperhaltung, ermutigte und drängte darauf, falls nötig, sich noch ein bisschen mehr Mühe zu geben oder sich besser zu konzentrieren. Als sie die Kinder zum Absteigen aufforderte, stöhnten alle enttäuscht.
    »Nur noch fünf Minuten, Miss Keeley, bitte! Noch eine Runde!«
    »Ich habe sowieso schon fünf Minuten überzogen.« Sie tätschelte Shellys Knie. »Nächste Woche üben wir den Handgalopp.«
    »Ich bekomme zu Weihnachten ein Pferd«, verkündete Lynn. »Und nächstes Frühjahr sind wir alle schon beim Turnierreiten dabei, hat meine Mutter gesagt.«
    »Bis dahin werdet ihr aber noch ganz schön hart arbeiten müssen. Los jetzt, absteigen und Pferde trockenreiben.«
    »Das ist aber eine reizende Gruppe, die Sie da haben, Miss Keeley.«
    Ihre guten Manieren verboten es ihr, Brian, der vom Zaun herüberkam, noch länger zu ignorieren, auch wenn sie ihn nicht ansah, als sie erwiderte: »Das finde ich auch.«
    »Der Junge da drüben.« Er deutete mit dem Kopf auf den dunkeläugigen Willy mit dem schmalen Gesicht. »Er liebt dieses Pferd. Nachts träumt er bestimmt davon, auf ihm über Felder und Hügel zu galoppieren und wilde Abenteuer zu erleben.«
    Seine Worte entlockten ihr ein Lächeln. »Und Teddy erwidert seine Liebe. Teddy Bear«, erklärte sie. »Er ist ein Schatz.«
    »Diese Kinder können

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