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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Sache etwas schneller hinter uns bringen? Ich schlage vor, wir überspringen die spöttischen Bemerkungen in der Art von ›Ich mag lebhafte beziehungsweise leidenschaftliche Frauen‹. Am besten kommen wir sofort zu der Stelle, an der ich mich aus eurem Griff löse und euch in die…«
    Einer der beiden jungen Männer schlug sie mitten ins Gesicht. »Nein«, sagte er.
»Das sage ich Vlad!« rief Perdita mit Agnes’ Stimme.
Der andere Vampir zögerte.
»Ha! Er kennt mich!« riefen Agnes und Perdita zusammen. »Ha!« Einer der beiden Vampire musterte sie von Kopf bis Fuß. »Was, dich ?« fragte er.
»Ja, sie«, erklang eine Stimme.
    Vlad schlenderte näher, die Daumen in die Taschen seiner Weste gehakt.
»Daimon? Krimson? Zu mir!«
    Die beiden jungen Männer kamen der Aufforderung sofort nach und blieben unterwürfig vor dem Sohn des Grafen stehen. Wieder nahm Agnes eine schemenhafte Bewegung wahr, und dann kehrten Vlads Daumen in die Westentaschen zurück. Vor ihm standen die beiden Vampire zusammengekrümmt. Sie sanken zu Boden.
    »So benehmen wir uns nicht unseren Gästen gegenüber«, sagte Vlad. Er trat über den zuckenden Daimon hinweg und streckte Agnes die Hände entgegen. »Haben sie dir weh getan? Wenn du willst, überlasse ich sie Lacrimosa. Sie hat gerade die hiesige Folterkammer entdeckt. Und wir haben Lancre für rückständig gehalten!«
    »Oh, das alte Ding«, erwiderte Agnes unsicher. Krimson gab gurgelnde Geräusche von sich. Ich habe nicht einmal gesehen, wie sich seine Hände bewegten, sagte Perdita. »Äh… es gibt sie schon seit Jahrhunderten…«
    »Ach, tatsächlich? Meine Schwester meinte, es fehlten Riemen und Schnallen. Wie dem auch sei: Sie ist sehr… einfallsreich. Du brauchst nur ein Wort zu sagen.«
    Sag ein Wort, drängte Perdita. Dann wären es zwei weniger.
»Äh… nein«, erwiderte Agnes. Ah… moralische Feigheit der Dicken. »Äh… wer sind sie?«
»Oh, die Karren haben einige Clanmitglieder hierhergebracht. Vater meint, sie könnten sich hier nützlich machen.«
»Ach? Sind es Verwandte?« Oma Wetterwachs wäre auf das Angebot eingegangen, flüsterte Perdita.
Vlad hüstelte höflich. »Was das Blut betrifft«, sagte er. »Ja, in gewisser Weise. Aber sie… gehorchen. Komm, hier entlang.«
Er griff sanft nach Agnes’ Arm, führte sie durch den Flur und nutzte die Gelegenheit, auf Krimsons Hand zu treten.
    »Soll das heißen, Vampirismus ist wie… ein Schneeballsystem?« fragte Agnes. Sie war allein mit Vlad. Es war zugegebenermaßen besser, als mit den beiden anderen Vampiren allein zu sein, aber unter den gegenwärtigen Umständen erschien es Agnes sehr wichtig, den Klang ihrer eigenen Stimme zu hören, um sich zu vergewissern, daß sie noch lebte.
    »Wie bitte?« erwiderte Vlad. »Was haben Schneebälle damit zu tun?« »Nein, ich meine… Du beißt in fünf Hälse, und zwei Monate später steht dir ein ganzer See aus Blut zur Verfügung?«
    Vlad lächelte, wenn auch ein wenig vorsichtig. »Ich glaube, wir haben noch viel zu lernen. Zwar verstehe ich jedes Wort, aber die Bedeutung des Satzes bleibt mir verborgen. Es gibt bestimmt viel, das du mich lehren kannst. Und ich könnte dir ebenfalls das eine oder andere beibringen…«
    »Nein«, sagte Agnes mit Nachdruck.
»Aber wenn wir… Oh, was stellt der Idiot da an?«
Eine Staubwolke wogte ihnen aus der Küche entgegen. Sie stammte
    offenbar von Igor, der einen Eimer und eine Schaufel hielt.
»Igor!«
»Ja, Herr?«
»Du verteilst schon wieder Staub.«
»Ja, Herr.«
»Und warum verteilst du Staub, Igor?« fragte Vlad mit eisiger Stimme. »Weil Ftaub einfach dafugehört, Herr. Die Tradifion verlangt ihn…« »Igor, Mutter hat es dir doch gesagt: Wir wollen keinen Staub. Wir wollen
    keine riesigen Kerzenhalter. Wir wollen nicht, daß Gucklöcher in alle Gemälde geschnitten werden. Und von deinem verdammten Spinnenkasten und der dummen Peitsche halten wir erst recht nichts!«
    In der folgenden, rotglühenden Stille starrte Igor zu Boden. »Die Leute erwarten ordentliche Fpinnweben, Herr…«, murmelte er. »Wir wollen sie nicht!«
»Der alte Graf mochte meine Fpinnweben…«, brummte Igor, und seine
    Stimme klang wie die eines kleinen Insekts, das sich nicht zerquetschen lassen wollte.
»Es ist lächerlich, Igor!«
»Er fagte immer: ›Heute find die Fpinnweben befonderf gut, Igor…‹«
    »Ach, verschwinde einfach. Du solltest versuchen, den Gestank bei der Garderobe zu beseitigen. Mutter meint, er treibt ihr die Tränen

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