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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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eigene Nachrichtensendung beim Informationsministerium für sich zu etablieren, war das Bedürfnis gewesen, sich Respekt zu verschaffen.
    Dale war fasziniert von ihr, obwohl er eingestand, dass ihn zunächst vor allem ihre schlanke Schönheit und die tiefschwarzen Augen angezogen hatten. Hanna war als Reporterin ebenso kompetent wie als Präsentatorin. Dale fragte sich, ob er seine neue Position im Stab seines Vaters dazu würde benutzen können, sie als Nachfolgerin Eloras zu empfehlen. Austin hatte mit seiner Kritik an Lady Elo-ra und ihren Leistungen als Ministerin für Information völlig Recht. Ihr Vater musste schleunigst erkennen, dass Elora die Arbeit der Regierung weniger unterstützte als vielmehr untergrub. Und welchen besseren Ersatz hätte es für sie geben können als Hanna Leong?
    »Er ist im Dienst«, erklärte Dale. »Er ist immer im Dienst. Austin, du machst dich selbst verrückt, wenn du dir das ansiehst.« Dale spürte, wie Hanna sich anspannte, als sie sah, dass Austin die Nachrichten eingeschaltet hatte. »Ich habe damit nicht gemeint, dass die Nachrichten ihn verrückt machen, obwohl es mich durchaus um den Verstand bringt, dir zuzusehen.« Endlich gelang es Hanna, sich aus seiner Umarmung zu befreien. »Was ist los?«, fragte er leise.
    »Ich muss mit dir reden. Jetzt. Unter vier Augen.«
    »Austin, könntest du bei Manfred den Bereitschaftsbericht abholen? Er ist unten in Aufmarschzone 5 und fummelt irgendwas an seiner Rüstung. Er repariert sie oder montiert neue Waffen, ich weiß auch nicht genau.«
    »Routinewartung«, antwortete Austin. »Du solltest gelegentlich mal einen Blick auf den Dienstplan werfen.« Er schob sich an Hanna und seinem Bruder vorbei und brummte irgendetwas darüber, wie sich der Aufruhr in Cingulum auf andere Städte ausdehnte.
    »Er kann einfach nicht entspannen«, stellte Dale kopfschüttelnd fest. »Und jetzt färbt das sogar auf dich ab. Ich will kein Stirnrunzeln sehen. Wenn du bei mir bist, ist nur Lächeln erlaubt«, sagte er streng. Dale beugte sich vor, um Hanna wieder zu küssen. Doch sie wich ihm aus.
    »Es ist Lady Elora«, erklärte sie.
    »Es ist immer irgendwas«, stieß er angewidert aus. »Was ist mit ihr? Wenn sie dir Schwierigkeiten macht, marschier ich rüber und wisch den Boden mit ihr. Sie ist nur eine Ministerin. Du bist meine Liebste.«
    »Das hier ist wichtig, Dale.« Hanna setzte sich auf die Couch. Er setzte sich neben sie und zwang die Automatik, die Polster an zwei Körper anzupassen.
    »Und jetzt sag mir, was los ist und wie ich es in Ordnung bringen kann.«
    »Es kursieren ... Gerüchte. Darüber, dass sie Mirach an die Stahlwölfe übergeben will. Erst habe ich das nicht weiter beachtet, aber jetzt glaube ich, sie hat Kuriere zu Kai Radick geschickt.«
    »Langsam, Hanna. Stahlwölfe? Wovon redest du?«
    Hanna atmete tief durch und fing noch einmal von vorne an. »Es geht eine Menge vor, wovon du nichts weißt. Es geht eine Menge vor, wovon der Gouverneur nichts weiß. Elora hält alles zurück.«
    »Du klingst schon so paranoid wie Austin. Er glaubt, sie wäre für die Aufstände verantwortlich.«
    »Das ist sie, Dale. Ich bin mir sicher, dass sie es ist. Elora hat erfahren, dass Radick sich selbständig gemacht hat, dass er kein Präfekt mehr ist. Er hat eine Gruppe von ClanKriegern um sich versammelt, die dem Wolfsclan Loyalität geschworen haben. Sie nennen sich die Stahlwölfe und überfallen ein System nach dem anderen. Wir haben etwas von einem Angriff auf Achernar gehört, aber es sind keine offiziellen Berichte eingetroffen ...«
    »Sicher nicht. Mein Vater würde etwas von dieser Größenordnung niemals geheim halten. Das ist gewaltig.« Dale war nicht völlig unbeleckt, was die Clans betraf. Es waren wilde Krieger, die sich durch gezielte Selektion fortpflanzten, um Intelligenz und Kraft zu fördern. Sie sollten riesig sein und zu den gefährlichsten Kämpfern aller Zeiten gehören. Aber soweit es ihn betraf, waren sie Geschichte, keine Wirklichkeit, und außerdem lebten sie so weit entfernt, dass sie schon dadurch mehr Mythos als Realität darstellten.
    »Er könnte es für sich behalten, falls er nicht sicher ist - und falls es noch andere Probleme in der Republik gibt.«
    »Durch den Ausfall der HPGs machen Gerüchte die Runde, die unter anderen Umständen niemand im Traum ernst nehmen würde.« Dale schaute in Hannas Augen und erkannte, dass sie von dem, was sie sagte, überzeugt war. Er hatte noch nie erlebt, dass sie

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