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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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Gesandte abgereist ist? Wie früher. Auf dem Meer hat es dir immer gut gefallen.«
    »Dir könnte ein kleiner Urlaub auch gut tun, Papa«, bemerkte Austin.
    »Ich ziehe es vor, mich in die Arbeit zu vertiefen, Sir«, argumentierte Dale und schien von der Vorstellung, sein Vater könnte ihn aus dem Büro schicken, empört. »Ich kann nicht garantieren, dass ich mit ganzem Herzen bei der Sache bin, aber jede Ablenkung hilft.«
    »Bis der Gesandte abreist«, insistierte Sergio. »Bis dahin wirst du dich ausruhen. Ihr zwei seid meine engsten Ratgeber. Ihr nützt mir nur mit klarem Herzen und Verstand.«
    »Was macht der Gesandte heute?«, fragte Dale.
    »Tortorelli führt seine Truppen vor«, erwiderte Sergio mit sichtbarem Missfallen. Austin erwartete jeden Augenblick, dass sein Vater ausspuckte. »Es ist eine Sache, die Leistungen einer Welt zur Schau zu stellen, aber den Eindruck mit einem Schauspiel militärischer Macht zu ruinieren?« Er schüttelte den Kopf.
    »Du solltest den Legaten den Mob zurücktreiben lassen«, schlug Dale vor. »Das wäre eine bessere Demonstration seiner Fähigkeiten.«
    »Nein!« Sergio setzte sich wieder und starrte seinen Sohn an. »Ich will nicht, dass er noch mehr Gewalt einsetzt als bisher. Das würde die Wiederherstellung des Friedens eher erschweren als erleichtern und nur zu noch mehr Toten führen. Ich werde in einer Reihe offener Foren mit den Menschen reden und neue Hilfsprogramme anbieten.«
    »Du willst dich dem Mob ausliefern?« Dale riss die Augen auf. »Sie werden dich lynchen!«
    »Also wirklich, Dale. So weit wird es nicht kommen. Ich werde nicht hinter Barrikaden regieren, umringt von Leibwächtern, wie Zar Nikolaus. Ich muss zu den Menschen gehen und mit ihnen reden, ihre Ängste lindern, ihnen deutlich machen, dass das Universum nicht untergeht, nur weil das HPG-Netz gestört ist.«
    »Elora schürt mit jeder Nachrichtensendung ihre Ängste«, stellte Austin fest.
    »Ich habe mit ihr darüber gesprochen, welche Konsequenzen es haben kann, wenn sie ihre Kompetenzen als Ministerin überschreitet. Sie hat eine große Gefolgschaft unter den Opfern der Wirtschaftsmisere, und ich zögere, sie zu entlassen. Würde ich sie feuern, könnten die Arbeitslosen das als Versuch deuten, ihren Protest abzuwürgen.«
    »Sie baut ihre Macht aus, indem sie weitere Unruhen anstachelt«, sagte Austin. Er beobachtete das Spiel der Gefühle auf der Miene seines Vaters und entschied sich zu einem Schuss ins Blaue. »Hanna hat am Tag vor ihrem Tod mit dir gesprochen. Ich habe ihren Namen im Terminplan gesehen. Ging es um Lady Elora?«
    »Es war nichts von Bedeutung«, unterbrach Dale. »Vergiss es, Austin.«
    »Er hat Recht. Wir haben uns über eine ganze Reihe von Dingen unterhalten.« Sergio schien nicht gewillt, näher auf das Gespräch einzugehen, und Austin war klar, dass er mit Insistieren nichts erreichen konnte, schon gar nicht, nachdem Dale seinem Vater Schützenhilfe gab.
    »Vergessen wir Elora für den Augenblick«, fuhr Sergio fort. »Ich habe mich entschlossen, die Verlegung der 1. Kosaken-Lanciers unter die Autorität des Legaten zu beschleunigen. Mit sofortiger Wirkung.«
    Austin war zu schockiert, um ein Wort herauszubringen. Er starrte seinen Vater nur ungläubig an.
    »Aber Papa, mit sofortiger Wirkung? Du willst doch nicht einmal, dass Tortorelli die Truppen einsetzt, die er schon hat. Wozu willst du ihm noch mehr geben? Bitte überleg dir das mit den 1KL.«
    »Der Befehl ist bereits ausgegeben. Captain Leclerc bereitet die Verlegung der Einheit zur Blood-Hills-Kaserne vor. Ihr beide gehört von heute an zu meinem Stab.«
    »Wer soll deine Leibwache stellen?«, fragte Austin. »Wenn du in die Stadt willst, brauchst du eine Leibwache. Selbst hier im Palast brauchst du Wachen, und wenn es nur ist, um zu verhindern, dass irgendwelche Ausflügler in Arbeitsräume wandern, in denen sie nichts verloren haben.« In Wahrheit sorgte sich Austin, dass mehr als harmlose Touristen durch den Palast schleichen könnten. Es gab zu viele Ecken und Nischen hier, in denen sich ein Attentäter verstecken konnte. Die 1KL patrouillierte ständig durch das Gebäude und unternahm in zufälligem Abstand Durchsuchungen, um den Gouverneur zu beschützen.
    »Der Legat hat sich bereit erklärt, ein Kontingent der Ehrengarde abzustellen. Mehr brauche ich nicht.«
    Austin und Dale blickten sich an. Ihr Vater legte eindeutig zu viel Gewicht auf Worte und nicht genug auf Stahl, wenn es um die

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