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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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gewesen, dass sie sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht hatte. Aber die Antwort lohnte auf jeden Fall eine Nachfrage.
    »Die Größe des Empfangs auf dem Landungsschiffsfeld Mirach sollte der Bedeutung des Ereignisses entsprechen, Calvi.« Sie fragte sich, ob ein paar Krötenkompanien nicht vielleicht doch notwendig sein würden, um zu verhindern, dass ein Mann, der einen Battle-Mech mitbrachte, die Wahrheit entdeckte.
    Ihre schnellen, langen, mit Ringen besetzten Finger klapperten auf der Tastatur. Als die Antwort eintraf, wurden ihre Augen schmal.
    Jerome Parsons weigerte sich, ihre Funksprüche anzunehmen.
    AWC-Firmenraumfeld, Mirach Präfektur IV, Republik der Sphäre
    7. Mai 3133
    »Leitstrahl steht, Ms. Kinsolving«, traf der erwartete Anruf des Landefeldleiters ein. »Soll ich es noch einmal nachprüfen, um auf Nummer Sicher zu gehen?«
    »Das ist nicht nötig«, entschied Marta Kinsolving. Sie wunderte sich, dass Gesandter Parsons sich ausdrücklich geweigert hatte, auf dem Landungsschiffsfeld Mirach aufzusetzen und Kurs auf das viel kleinere AllWorldComm-Feld genommen hatte. Es war ein Rätsel, aber seine Motive für diese Entscheidung interessierten Marta in diesem Moment weit weniger als die Sorge, dass die Trümmer des explodierten Frachtschiffs rechtzeitig vor Jerome Parsons vom Feld geschafft werden konnten.
    Martas Telefon klingelte. Fast hätte sie es abgeschaltet, um ungestört arbeiten zu können, aber dann nahm sie das Gespräch aus einem plötzlichen Impuls heraus doch an. Sergio Ortega schaute sie von dem winzigen Bildschirm aus an.
    »Marta, gut Sie zu sehen. Es tut gut, überhaupt jemanden zu sehen. Viel Zeit bleibt mir nicht, bevor die Wachen mich abführen.«
    »Das werden sie nicht wagen, Herr Baron«, beruhigte ihn Marta. »Elora mag die Bevölkerung mit imaginären HPG-Nachrichten zum Brodeln gebracht haben, aber einen Gouverneur gewaltsam aus dem Amt zu entfernen wäre mehr, als sie sich momentan aufhalsen will.«
    »Wäre Parsons nicht wieder aufgetaucht, hätte ich inzwischen meine eigenen Pläne umgesetzt. Soweit ich das erkennen kann, fliegt er Ihr Feld an. Sind Sie darauf vorbereitet, seine Ankunft zu übertragen?«
    »Das Informationsministerium stört die AWC-Frequenzen.«
    Sergio schnaubte verächtlich. »AllWorldComm hat den überwiegenden Teil der Ausrüstung hergestellt, mit der das Ministerium arbeitet. Sie wissen sehr genau, wie man sie neutralisieren kann. Stören Sie ihre Signale. Sie haben die offizielle Erlaubnis. Es ist wichtig, der Allgemeinheit zu zeigen, dass der Gesandte des Lordgouverneurs Tortorelli und Elora aus dem Weg geht.«
    »Ich verstehe, Herr Baron«, bestätigte sie. »Wir werden unser Möglichstes tun und ausstrahlen, was hier tatsächlich geschieht.«
    »Halten Sie diese Leitung so lange wie möglich aufrecht«, bat Sergio. »Ich möchte aus erster Hand erfahren, was Parsons vorhat.«
    »Was Lordgouverneur Sandoval vorhat, meinen Sie. Parsons atmet ohne ausdrückliche Order nicht mal aus.«
    »Sie unterschätzen ihn. Begehen Sie diesen Fehler nicht. Aber in einem Punkt haben Sie Recht. Parsons Loyalität gehört zu gleichen Teilen Sandoval und der Republik.«
    Marta zögerte mit einer Antwort. Alarmklingeln und im ganzen Bunker aufblinkende Warnlichter lenkten sie ab.
    »Herr Baron, ich schalte auf eine Mehrbildeinspielung vom Feld und aus dem Empfangsbereich um. Parsons' Landungsschiff hat aufgesetzt.« Marta wartete nicht auf eine Bestätigung. Sie schoss aus dem Sessel und hastete zur schweren Tür des Bunkers, wo sie ungeduldig wartete, bis die von der Ankunft des Landungsschiffes aufgewirbelten giftigen Gasschwaden sich aufgelöst hatten.
    Dann trat sie hinaus aufs Landefeld. Sie stand kerzengerade, den Kopf hoch erhoben, und wünschte, sie hätte zwei der umgebauten MBA-Mechs als Ehrengarde dabei. Parsons zu begrüßen, ohne die geringste Ahnung zu haben, was ihn so kurz nach seinem letzten
    Besuch wieder hierher gebracht hatte, war beunruhigend. Sie nahm mit jedem Schritt hinauf zur Empfangsplattform zwei Stufen und trat vor bis an den Rand der Empore, um auf den Gesandten zu warten. Die Windböen erstarben, aber Marta lief es trotzdem eiskalt den Rücken hinab.
    »Sind die Kameras in Position? Zeichnen sie alles auf und senden es?«, fragte sie. Sie hatte ihre Telefonverbindung auf eine Verbindung in den Bunker umgeschaltet. »Was passiert? Durch den Dampf hier auf dem Feld kann ich es nicht deutlich erkennen.«
    »Die Frachtluken öffnen

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