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Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
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unangenehmes Schweigen im Raum.
    »Du hast mich geküsst«, stellte der Journalist leise fest.
    Der Mann drehte sich das erste Mal in seine Richtung und dessen Mundwinkel zuckte leicht.
    »Das habe ich, zumindest war es ein Angedeuteter. Möchtest du einen richtigen Kuss?«
    »Warum?«
    Allans Brauen hoben sich und die Lippen formten sich zu einem Lächeln. »Warum ich dir noch einen anbiete?«
    »Ich meinte eigentlich, warum du mich geküsst hast.«
    »Hat es dir nicht gefallen?«
    »Das ist keine Antwort, Allan.«
    »Ich weiß, aber vielleicht bekomme ich eine von dir?«
    Arden ging langsam auf den Sessel zu, in dem der andere saß und fragte ein weiteres Mal: »Warum hast du mich geküsst?«
    »Weil ich es in dem Moment wollte, Arden.«
    »Erklärst du mir auch den Grund dafür?«
    »Muss man seine eigenen Wünsche begründen können, gerade, wenn man total übermüdet ist?«
    Der Journalist gab ein verzweifeltes Schnaufen zum Besten. »Hättest du mich ausgeschlafen und munter nicht geküsst?«
    Allans Mimik schlug um und zeugten davon, dass der Mann sich anspannte.
    »Verdammt, Arden. Ich wollte dich küssen und das Bedürfnis hatte ich schon, als du seekrank auf dem Flur gesessen hast. Ich bin gerade nicht wirklich in der Verfassung für viele Fragen, geschweige denn Analysen oder Katz und Maus Spiele, okay?«
    Ehe der Journalist sich versah, spürte er die Hand des anderen an seinem Pullover und der Kapitän zog ihn näher zu sich heran.
    »Komm her«, forderte Allan leise, aber bestimmt.
    Ein kurzer unaufhaltbarer Schauer raste von seinem Nacken aus hinab bis ins Steißbein. Dass diese Worte eine derartige Wirkung hinterließen, verschaffte Arden für einen Moment das Gefühl ein Ertrinkender zu sein, dem ein Rettungsring zugeworfen wurde. Allans Blick zog ihn in einen Bann. Sein Körper verselbstständigte sich und schien dem Lockruf eigenmächtig folgen zu wollen.
    »Hier ist der Kaffee, den du wolltest, Allan.«
    Gyls Stimme drang an Ardens Ohren, als wäre eine Münze in einen Schacht gefallen und mit lautem Hall aufgeschlagen. Der Kapitän löste seine Hand vom Shirt und zur Überraschung des Journalisten reagierte dieser weder überrascht noch hektisch. Sein Herzschlag hingegen machte ihm Glauben, dass er den Mount Everest erklommen hatte. Er fühlte sich ertappt und das, obwohl zwischen ihm und dem ersten Bootsmann bisher nichts stattgefunden hatte, außer anzügliche Bemerkungen sowie die Bekundung, dass die Lust aufeinander in ihren Adern pulsierte.
    »Danke, Gyl.«
    Der andere gab nur ein nicht zu deutendes Brummen von sich und Arden wagte es nicht, sich umzudrehen.
    »Dann stör‘ ich mal nicht weiter«, erklang Gyls Stimme.
    Der Tonfall des Mannes behagte ihm nicht und er war fast versucht sofort einzuwenden, dass dies nicht der Fall war, um sich von dem schlechten Gefühl zu befreien, das sich seiner bemächtigt hatte.
    »Legst du dich noch mal hin?«, fragte Allan gelassen.
    »Ich denke nicht«, erwiderte Gyl.
    Arden versuchte nicht zu viel in die Tonlage des Mannes zu interpretieren, aber dass diesem die Situation eindeutig nicht passte, ließ sich nicht leugnen.
    »Das ist gut. Vielleicht kannst du Arden noch mal richtig einweisen, ehe wir nachher loslegen müssen.«
    Die Brauen des Journalisten hoben sich erstaunt, schließlich hatte er direkt nach Lewis Unfall bereits mitgeholfen und wusste durchaus, zumindest grob, was zu tun war.
    »Er hat doch schon mitgearbeitet.«
    Gyl schien den gleichen Gedanken zu haben und kurz keimte die Hoffnung in ihm auf, dass er vorerst um die Nähe des Seemanns herumkam, der eindeutig angespannt wirkte.
    »Es ist trotzdem wichtig, damit nachher keine Fragen auftauchen, wenn wir mittendrin sind, Gyl. Die Sicherheitsvorkehrungen und Risiken dürften Arden durch das bisschen Aushelfen wohl kaum bekannt sein.«
    Dass Allans Tonfall keine weiteren Widerworte zuließ, erstickte die Hoffnung des Journalisten.
    »Gut«, erwiderte Gyl schlicht und ließ deutlich heraushören, dass ihm danach nicht der Sinn stand.
    Arden hätte Allan nur zu gern gefragt, was dieser sich dabei dachte, denn schließlich war Gyl gerade in eine Situation geplatzt, die nicht klarer hätte sein können. Doch nun schien der Mann in dem Kapitänssessel wie ausgetauscht und Arden fühlte sich, als wäre er der Darsteller in einem schlechten Film.
    »Wir treffen uns auf dem Deck, ich hab meine Sachen noch unten«, gab Gyl steif von sich und verschwand.
    Arden hörte den Seemann die Treppe

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