Rumble & Rush (German Edition)
ihm heraus und gab ebenso seinen Mund wieder frei. Arden gab einen gequälten Laut von sich und wusste nicht recht, wie er reagieren sollte. Auf der einen Seite wollte er sich umdrehen, den anderen anschreien und dann war der Impuls in ihm, nackt, wie er war zu flüchten. Sein Körper hingegen befahl ihm so zu verharren und zu warten, bis der peinigende Schmerz nachließ.
»Gott, Arden, das war geil. Ich habe es wirklich gebraucht«, erklärte Gyl gelassen.
Die Worte drangen durch einen Berg an Watte in den Verstand und sorgten dafür, dass er den Kopf hob und den Mann ungläubig und gleichzeitig zornig aus verweinten Augen ansah.
»Warum heulst du?«, fragte Gyl und sah ihn tatsächlich entsetzt an.
»Warum ich heule? Du hast dich gerade unvorbereitet in meinen Hintern geschoben und mich gefickt, es fühlt sich an, als hättest du mir ein Messer in den Arsch gerammt! Und dann hältst du mir den Mund zu und sagst mir ich soll locker werden?« Arden glaubte, er müsse dem Mann jede Sekunde an den Hals springen und ihn würgen.
»Ich wollte nicht, dass die anderen dein Stöhnen hören«, erwiderte Gyl und zwischen dessen Brauen bildete sich eine steile Falte der Verwirrung und des Unverständnisses.
»Stöhnen? Was für ein verdammtes Stöhnen? Ich hätte vor Schmerzen den ganzen Laden zusammengebrüllt, Gyl! Zur Hölle, du kannst dich doch nicht einfach in mich schieben, weißt du, wie weh das tut?«
Der andere blickte ihn verwirrt an, sodass Arden aggressiv die Frage ausspuckte: »Sag mir nicht, dass du noch nie jemanden vorbereitet hast, sondern immer so an die Sache rangehst?«
Der eben noch verwirrte Blick schien verschlossen zu werden und Gyl stand abrupt auf. Der Mann zog seine Hose hinauf ohne das genutzte Kondom zu entfernen, schloss diese und erklärte mit eisiger Stimme: »Ich habe dir gesagt, dass ich nicht der Typ für Gefühlsduseleien bin. Du wolltest gefickt werden und ich habe es getan.«
»Das hat nichts mit Gefühlen zu tun, sondern mit körperlichen Vorbereitungen um Verletzungen zu meiden«, spuckte Arden ihm vor die Füße.
Der Journalist erhielt keine Antwort mehr, denn Gyl drehte sich um, entriegelte die Tür und zog diese hinter sich zu und ließ einen fassungslosen und vor allem wütenden Arden Wayland zurück.
Kapitel 10
Das Brennen seines Hinterns wurde mit jedem Korb, den sie zu Wasser ließen, nebensächlicher. Seine Arme schienen kaum noch funktionieren zu wollen und er war bis in den letzten Winkel des Körpers durchgefroren. Wenn ihm in diesem Moment etwas gelegen kam, dann war es der Umstand, dass er zum größten Teil mit dem Rücken zu Gyl arbeitete und diesen nicht sehen musste. Obwohl er eigentlich nicht mehr die Energie als Nährboden für Wut hätte haben dürfen, schwelte in ihm ein Brand, der nicht zu erlöschen schien, aber ein Stück seines Zorns richtete sich gegen ihn selbst. Er war geil gewesen, hatte die Realität verdrängt und eine Quittung dafür bekommen und was für eine. Die Seifenblase, dass er und Gyl sich leidenschaftlich und heftig liebten, war geplatzt und es war eine, die er selbst erschaffen hatte. Während der monotonen Arbeit zog es immer wieder durch seinen Verstand, dass er selbst schuld war, denn schließlich hatte Gyl keinen Hehl daraus gemacht, wie seine bisherigen sexuellen Kontakte verlaufen waren. Ein Kuss war nichts gegen die Vergangenheit, aus der Gyl Symon bestand. Harter Sex im Knast, in dem sicherlich nicht an so etwas wie vorbereiten gedacht wurde, und Stricher. Und dann kam er in seiner Naivität und glaubte, dass er Zeit zum Warmlaufen haben würde.
Der Journalist schnaufte zornig, hievte den Korb mit Lenny auf das Gestell und sah zu, wie dieser hineinkroch, um den Köder anzubringen. Als der schwere, mit Netzen verschlossene, Metallrahmen ins Wasser gelassen wurde, schnappte Arden sich die Leine und warf diese großzügig hinaus aufs Meer.
»Nur noch vier, dann sind wir durch«, rief Lenny zu ihm hinüber und stapfte los, um den nächsten Fangkorb über den Metallboden zu schieben.
Arden glaubte seine Finger nicht mehr zu spüren, dennoch fürchtete er sich innerlich davor, dass nach den wenigen Körben, die sich an Deck befanden, die Arbeit vorerst ein Ende fand. Er musste nach unten, seine Glieder aufwärmen und seinen schimpfenden Magen beruhigen, aber auch Gyl würde kaum oben bleiben, sondern sich ihnen anschließen.
»Gyl, löst du mich nach der Reihe ab?«, erklang es müde durch den Lautsprecher.
Arden drehte sich
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