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Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
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erinnerte.
    Er schloss seine Hand zu einer Faust und glaubte, jeden Knochen darin zu spüren. Ein ungehaltenes Brummen kam aus seiner Kehle und er wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als fluchtartig dieses Schiff zu verlassen, und in sein altes Leben einzutauchen.
    Arden öffnete die Augen und als sich sein Blick geklärt hatte, legte sich umgehend die Stirn in Falten. Gyl saß, nur mit Shorts bekleidet, auf dem Boden und sah ihn an, als wäre er ein geprügelter Hund, der auf Streicheleinheiten, statt eines Schlages hoffte.
    »Es tut mir leid«, presste der Mann heraus und dessen Stimme war mehr ein Krächzen als klar zu hören. »Es tut mir so leid, Arden«, wiederholte der Seemann.
    Der Journalist räusperte sich, um seine Stimmbänder zum Leben zu erwecken. »Ich weiß, Gyl. Ich habe gestern schon gemerkt, dass du es ehrlich meinst.«
    Unangenehmes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und Arden musterte den anderen mit unnachgiebigem Blick. Gyl sah mehr als nur übernächtigt aus und dessen Augenränder unterstützten den leidenden Gesichtsausdruck.
    Er horchte in sich hinein, aber an diesem Morgen waren weder Groll noch Wut in seinem Bauch zugegen. Ohne Frage war er noch immer verletzt über das Benehmen des Mannes, aber er gestand leise: »Wir waren beide heiß aufeinander und mein Verstand hat auch nicht mehr funktioniert, vielleicht wäre es dann anders gelaufen. Ich hätte einfach etwas sagen sollen, solange die Möglichkeit dazu bestand.«
    Gyl schwieg und zeigte keinerlei Reaktion auf seine Aussage, sodass Arden sich fragte, ob seine Worte den anderen überhaupt erreicht hatten.
    »Gyl, du sieht verdammt müde aus. Warum legst du dich nicht nach oben und machst die Augen zu?«
    Der Seemann zuckte zusammen und erklärte kleinlaut: »Du hattest Albträume.«
    Ardens Brauen näherten sich an, denn er konnte sich nicht daran erinnern. Er schlug die Decke beiseite und stand mühsam auf. Unweigerlich kam ein Stöhnen aus seinem Mund, als er versuchte aufzustehen.
    Gyls Körper zeigte sofort eine Reaktion auf das Geräusch und die Haltung des Mannes wurde noch angespannter, sodass Arden sanft erklärte: »Hey, an dem Keuchen ist die ungewohnte Arbeit schuld.«
    Der Seemann nickte und schien sich ein Stück zu entspannen. Arden erhob sich ganz aus dem Bett und rieb sich automatisch über seine zitternden Oberschenkel. Dann ging er langsam auf den Mann zu, der noch immer in der Ecke kauerte. Er realisierte über diesen Anblick, dass diese Sache dem anderen noch mehr zugesetzt zu hatte, als ihm selbst. Trotz seiner Vergangenheit, die ohne Frage aus Gyl einen harten Knochen hatte werden lassen, glich dieser gerade einem Häufchen Elend. Das Bild von dem recht emotionsfreien Gyl Symon, der ihn benutzt hatte, löste sich in seine Bestandteile auf und mischte sich mit konfusen Emotionen.
    Obwohl es wie die Hölle schmerzte, ging Arden vor dem Mann in die Hocke und erklärte leise: »Ab ins Bett mit dir, Gyl.«
    Ein scheuer Blick traf seinen und die Hand des Journalisten griff nach der des anderen.
    »Komm«, forderte Arden auf. Dankbar stellte er fest, dass Gyl seiner Aufforderung nachkam und einen Moment später standen sie sich unmittelbar gegenüber.
    »Ich habe alles kaputtgemacht, nicht wahr?«, fragte der Mann mit bebender Stimme.
    Arden konnte den Kopf nicht schütteln und erklären, dass alles in Ordnung war, aber immerhin rang er sich die Aussage ab: »Gib mir einfach ein wenig Zeit und dann sehen wir weiter.«
    »Soviel wie du möchtest, Arden«, erwiderte Gyl und schien etwas erleichtert zu sein.
    Der Journalist nickte und ließ die Hand des Mannes los. Dann ging er an den Kleiderschrank, um sich Sachen herauszunehmen. Er bemerkte, dass Gyl sich nicht bewegt hatte, sondern noch immer auf der gleichen Stelle stand.
    »Ab ins Bett mit dir«, forderte er sanft und näherte sich dem anderen langsam.
    Der Seemann rührte sich nicht einen Zentimeter und hatte beschlossen, den Teppichboden der Kajüte anzustarren. Arden ging noch näher heran, und hob Gyls Kinn an, um diesem ins Gesicht zu sehen.
    »Leg dich schlafen«, sagte er ein weiteres Mal.
    »Darf ... darf ich dich küssen?«
    Noch ehe Arden sich auf die Zunge hätte beißen können, kam überrascht von ihm: »Gefühlsduseleien?« Ein Wort, dass Gyl Zucken und zurückweichen ließ.
    »Entschuldige«, schob Arden umgehend hinterher, als er die Reaktion des Mannes bemerkte.
    Er ließ Gyl keine Möglichkeit für einen weiteren Rückzug,

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