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Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
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sondern näherte sich dem Gesicht des anderen und berührte dessen Mund besänftigend mit seinem. Als Arden sich zurückziehen wollte, wurde sein Gegenüber aktiv und erwiderte den Kuss mit bebenden Lippen. Er spürte die Unbeholfenheit und Nervosität dahinter, doch gerade das zeigte ihm, wie ehrlich der Mann es in dieser Sekunde meinte, als er leise flehte: »Gib mir noch eine Chance, Arden, auch wenn ich sie nicht verdient habe. Bitte.«
    Der Verstand des Journalisten ratterte Fragen hinunter, wohin das führen sollte, was sie davon hätten und ob Gyl überhaupt in der Lage wäre, sich zu ändern, doch er brachte nur ein gehauchtes »Okay« über die Lippen.
    Zu seiner Überraschung schloss Gyl ihn behutsam in die Arme, eine Berührung, die weder Grobheit noch Zwang vermittelte, sondern einfach nur Nähe und Dankbarkeit. Der braune Schopf barg sich an seinem Hals und Arden ließ die Kleidung achtlos fallen, um den Mann ebenso zu umarmen. Seine Hände verselbstständigten sich und strichen Gyl beruhigend über den Rücken. Für den Bruchteil von Sekunden erschien ihm die Situation absurd, denn es war eindeutig er, der den anderen gerade tröstete. Er hatte allerdings den Eindruck, dass Gyl weitaus mehr über seinen Schatten gesprungen war, als es wohl in den letzten Jahren der Fall gewesen sein dürfte. Er glaubte zu wissen, dass Reue und Zärtlichkeit wahrlich nicht zu den Dingen gehörten, die bisher ein Bestandteil im Leben des Seemanns waren.
    Er spürte, wie Gyl ein Gähnen unterdrückte.
    »Leg dich hin«, forderte Arden leise und erntete ein Nicken.
    Er löste die Umarmung auf und drängte den Mann auf das Bettgestell zu.
    »Danke«, sagte Gyl, gab ihm einen kurzen, aber behutsamen, Kuss und kletterte die Leiter hinauf.
    »Wie viel Zeit bleibt bis zum Einholen der Körbe?«, fragte Arden, während er sich Socken anzog.
    »Knapp zwölf Stunden. Versuch dich vorher noch mal schlafen zu legen, auch wenn es schwerfällt, Arden, denn dann wird es wirklich hart für uns alle.«
    »In Ordnung«, erwiderte er demotiviert und war bemüht nicht daran zu denken, was ihn erwarten würde.

    »Scheiße.« Arden blickte auf seine Hand, die versuchte die Kaffeetasse zu halten, ihrer aber eindeutig nicht Herr wurde. Er stellte diese auf der Arbeitsplatte ab und schüttelte die Finger aus, als könnte es sein Zittern bändigen. Er machte eine Faust, öffnete diese und nahm einen erneuten Anlauf, die Tasse bebte jedoch nach wie vor, als befände er sich in einem Erdbebengebiet.
    Ein leises Kichern war zu hören und der Journalist drehte sich um. Lenny grinste ihn unverhohlen an und deutete anschließend auf seine zittrige Hand. »So ging es mir nach dem ersten Mal auch. Ich dachte, ich komme nicht mehr aus dem Bett und mir war klar, wie viele Muskeln mein Körper besitzt. Ich glaube, mir taten sogar die Haarwurzeln durch diese verdammte Mütze weh und die Haut, dank der Kälte.«
    Arden empfand die Worte nicht gerade als tröstlich, aber immerhin war er dankbar, wohl kein Einzelfall zu sein. Lenny grinste noch immer, öffnete einen Küchenschrank und holte eine große Plastikpackung heraus, die sich als Tablettenbehälter herausstellte.
    »Nimm zwei davon und ehe wir nachher wieder ranmüssen noch einmal, danach ebenso.«
    Arden nahm ihm die Packung ab und versuchte diese so ruhig zu halten, dass er den Inhalt identifizieren konnte.
    »Ist nur Magnesium«, erklärte Lenny gelassen und klopfte ihm auf die Schulter.
    Zu fest, wie Arden ihn mit einem ungehaltenen Brummen wissen ließ. Der Seemann lachte ausgelassen und kommentierte einen Moment später atemlos: »Hach, ist doch schön einen Frischling an Bord zu haben.«
    Der Journalist schnaufte lediglich und war dankbar, dass Lenny ihm ohne zu Zögern die Packung öffnete und zwei Tabletten in die Hand drückte.
    »Wer weiß, Arden. Vielleicht macht es dir nach dieser Saison auch soviel Spaß, dass du mit im Team bleibst? Verdienen kannst du genug, du hättest eine Menge Freizeit außerhalb der Fangsaison und könntest dich Hobbys widmen. Obendrein haben wir jetzt ja wieder einen Platz frei nach dem Abgang, den Lewis hingelegt hat.«
    Arden hätte sich beinahe an dem Kaffee verschluckt, mit dem er die zweite Pille hinabspülen wollte.
    »Ich mag meine Arbeit eigentlich«, erklärte er lächelnd und begab sich in die angrenzende Sitzecke.
    »Glaube ich dir, aber ehrlich, es ist schön bei uns. Du hast nette Kollegen, lernst deine körperlichen und geistigen Grenzen kennen und

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