Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
Vom Netzwerk:
Familienvater aus?«
    »Jetzt nicht. Aber vielleicht, bevor Sie der Mann wurden, der Sie heute sind.«
    »Es reicht, Ben. Ich frage Sie ja auch nicht nach Ihrer Frau.« Er holte tief Luft. »Also los. Was braucht unser Unternehmensberater, um herauszufinden, was für eine Firma McKeen ist?«
    »Einen Laptop und eine Internetverbindung.«
    Pilgrim zog ein rotes Streichholzbriefchen aus der Tasche und warf es auf den Tisch. Ben hob es auf. Blarney’s Steakhouse.
    »Sehr beliebt bei Berufskriminellen aus dem Ausland«, sagte Pilgrim. »Haben Sie das da gesehen?« Er zeigte auf eine Zeile unter der Telefonnummer. »WLAN GRATIS«.
    »Ein Restaurant? Auf keinen Fall. Inzwischen dürfte so gut wie jeder Texaner mein Gesicht aus dem Fernsehen kennen.«
    »Aber nicht das Gesicht, das ich Ihnen verpassen werde.«
     
    Ben hätte sich fast nicht wiedererkannt. Er trug eine falsche Brücke über den Frontzähnen, damit sie größer wirkten, und eine Brille mit leicht getönten Gläsern aus Pilgrims Schatzkästchen, mit der seine blauen Augen braun aussahen. Seine blonden Haare steckten unter einer Baseballmütze.
    Blarney’s Steakhouse – das Stammhaus der Restaurantkette – lag an einer großen Durchgangsstraße in Frisco. Hinter einem riesigen Schild mit dem Firmenlogo in Form eines Kleeblatts stand ein Gebäude mit viel Glas, bei dem überall das Kleeblatt zu sehen war, allerdings in einer kleineren Version. Nachdem aus Blarney’s eine Kette geworden war, die im Süden der Vereinigten Staaten langsam expandierte, hatte man einen richtigen Firmensitz gebraucht. Das Restaurant selbst war in einem Gebäude hinter dem Firmensitz untergebracht.
    Blarney’s hatte alles, was an Irland gut war, genommen und billig gemacht. Aus großen Lautsprechern dröhnten schlecht produzierte irische Folksongs, bei denen der Gesang gedämpft worden war, damit die Gäste nicht von Liedtexten abgelenkt wurden. Die Gerichte hatten Namen wie Huhn à la Dublin, Leprechaun-Lamm oder Erin-Go-Braugh-Zwiebeln, eine üppige Vorspeise aus frittierten Zwiebelringen. Die Wände waren mit nachgemachten Fanartikeln irischer Rugby-Vereine, Bilderrahmen mit Seiten aus Werken von Joyce und Yeats und Reproduktionen von Straßenschildern aus irischen Städten dekoriert.
    Die große Bar, die so aussah, wie Amerikaner sich das Innere einer irischen Burg vorstellten, lag direkt neben dem Hauptrestaurant und war voll mit Leuten, die sich ein Basketballspiel ansahen – die Dallas Mavericks waren auf dem besten Weg zu einem Sieg.
    Ben nahm Pilgrims Laptop und setzte sich in eine Nische in der Ecke. Er war hochgradig nervös, weil er Angst hatte, erkannt zu werden, doch Pilgrim sagte: »Wenn Sie sich in aller Öffentlichkeit verstecken, kann Ihnen nichts passieren. Es wird Sie überraschen, aber die meisten Leute bekommen gar nicht mit, was um sie herum geschieht.« Die anderen Gäste schienen entweder in ihre Gespräche vertieft zu sein oder starrten fasziniert auf die Basketballübertragung im Fernsehen. »Interessiert sich hier jemand für Sie? Sie sind alle mit dem Spiel beschäftigt oder mit ihrem Handy.«
    Pilgrim bestellte Martinis mit teurem Wodka und zwei große Vorspeisen, damit es der Kellnerin nicht auffiel, wenn sie eine Weile blieben.
    Ben fing zu graben an. Die Webseite von McKeen enthielt lediglich eine kurze Mitteilung, mit der man sich dafür entschuldigte, dass die Website aufgrund technischer Schwierigkeiten zurzeit außer Betrieb war. Merkwürdig. Aber vielleicht war McKeen nach der Schießerei in seinem Gebäude in Austin medienscheu geworden. Er wechselte zu einigen Webseiten von Wirtschaftsinformationsdiensten, die er abonniert hatte. Es war zwar ein Risiko, sich mit seinem eigenen Passwort anzumelden, falls er von Leuten verfolgt wurde, die seine Gewohnheiten kannten, aber darauf musste er es ankommen lassen.
    McKeen war in Privatbesitz, daher gab es bis auf Analystenmeinungen nur wenige Finanzdaten zu dem Unternehmen.
    Die Kellnerin brachte ihre Martinis, die bestellten Quesadillas und den Artischockendip. Ben trank einen großen Schluck von seinem Martini. Pilgrim begann zu essen und sah schweigend zu, wie die Daten über den Bildschirm huschten.
    Ben arbeitete sich durch mehrere Analystenberichte, Pressemeldungen und Forumsdiskussionen über McKeen. Es brachte nicht viel. McKeen hatte vor zehn Jahren als Bauunternehmen angefangen und sich dann auf Gewerbe-Immobilien spezialisiert, vor allem im Süden. Zu den Kunden des Unternehmens zählte

Weitere Kostenlose Bücher