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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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machten kaum Fortschritte, und es war keine Alternative, sich zu betrinken.
    Pilgrim kam in die Bar, und Ben sah sofort, dass er kreidebleich im Gesicht war. Er setzte sich Ben gegenüber, bemerkte, dass die beiden Martinigläser leer waren, und bedeutete der Kellnerin, noch eine Runde zu bringen.
    »Ist was passiert?«, fragte Ben.
    Pilgrim schwieg, bis die Kellnerin zwei weitere Martinis gebracht hatte. Er wartete, bis sie weg war, dann kippte er einen der Martinis hinunter und steckte sich die Oliven in den Mund. »Ich bin in das Büro eingebrochen.«
    »Wie haben Sie das denn gemacht?«
    »Großer Gott, Ben, das ist doch völlig unwichtig. Es gibt da durchaus Mittel und Wege. Ich wollte mir Zugang zum Computer des Geschäftsführers verschaffen, um herauszufinden, ob dort Daten zu McKeen gespeichert sind. Erheblich interessanter war allerdings dieser Artikel, der im Büro des Geschäftsführers an der Wand hing.« Pilgrim zog einen Zeitungsartikel aus der Tasche. Er sah aus, als wäre er aus einem Bilderrahmen geschnitten worden. In dem Artikel ging es um die Gründung von Blarney’s. In der Bildunterschrift wurden die Namen der Männer genannt, die bei der Eröffnung ein rotes Band durchgeschnitten hatten: Der Eigentümer, zwei seiner Investoren und der Bürgermeister von Frisco.
    »Ist das da Sam Hector? Ist das da Ihr toller Freund?« Pilgrim tippte auf den Mann am Bildrand, dessen stechender Blick auffiel. Pilgrims Finger zitterten, als er auf das Gesicht des Mannes wies.
    »Ja, das ist Sam. Ich wusste gar nicht, dass er zu den Investoren von Blarney’s gehört hat.«
    »Es gibt eine Menge, was Sie nicht über Ihren Freund wissen. Er heißt gar nicht Sam Hector. Jedenfalls kenne ich ihn unter einem anderen Namen.«
    »Wie bitte?«
    »Dieser Mann hat vor zehn Jahren mein Leben zerstört«, sagte Pilgrim.

27
     

Indonesien, vor zehn Jahren
     
    Die Jagd nach den Mördern des Drachen führte Choate in regennasse Straßen, nach Abfällen stinkende Hinterhöfe, rauchverhangene Restaurants, einen heruntergekommenen Hangar am Flughafen. Informationen flossen bei vorgehaltener Waffe oder nachdem ein paar Geldscheine in eine verschwitzte Hand gedrückt worden waren. Die Finanzdaten, die er in der Bank gefunden hatte, waren so gut wie nutzlos; die Decknamen und Konten waren sofort aus dem Verkehr gezogen worden. Doch er fand Angehörige und Freunde der getöteten Informanten des Drachen; sie gaben ihm stückchenweise Informationen und Gerüchte, denen er folgen konnte. Choate war untergetaucht; die CIA und der indonesische Geheimdienst wussten, dass er nicht in das Flugzeug gestiegen war, das ihn nach Virginia zurückbringen sollte. Seine Kollegen suchten nach ihm.
    Nach drei Tagen war er am Ziel; er stand in einem halbdunklen Korridor, die Waffe in der Hand. Bereit zu töten. In ein paar Minuten würde Gumalar dieses Haus betreten. Dann würde Choate seine Rechnung begleichen und dafür sorgen, dass seine Familie in Sicherheit war.
    Das Haus war eine riesige Villa in Jakartas reichem Viertel Pondok Indah. Draußen brummte der Verkehr wie ein Schwarm Insekten. Der Wind trug den Jasminduft von Melati heran. Im Stockwerk unter sich hörte Choate, wie sich der Anführer der Terroristen bei dem Drogenbaron beschwerte: »Dieser rücksichtslose Hund kommt immer zu spät.«
    Mr Gumalar, bitte beeilen Sie sich, dachte Choate. Gumalar hatte vor, zwei Millionen gewaschene Dollar an die Terrorzelle »Blut aus Feuer« zu liefern, die die indonesische Regierung untergraben wollte. Das Haus gehörte einem Drogenbaron, der begründetes Interesse an einer geschwächten Regierung hatte und einen neutralen, sicheren Ort zur Verfügung stellte, an dem seine beiden Freunde ihr Geschäft abwickeln konnten.
    Die Männer schwatzten wie zwei alte Weiber und tratschten über das Fernsehen und gemeinsame Bekannte, als würde es bei ihren Geschäften nicht um die Zerstörung menschlichen Lebens gehen.
    Choate sah auf seine Uhr. Gumalar verspätete sich; der Plan war kurzfristig geändert worden, hatte einer von Choates neuen Kontakten bei einem geflüsterten Anruf gesagt. Das Treffen sollte nicht mehr in der Stadt Bandung stattfinden, hundertsechzig Kilometer von Jakarta entfernt, sondern hier, im Haus des Drogenbarons. Choate war nach Jakarta zurückgerast und wie ein Verrückter gefahren, immer in der Angst, falsche Informationen bekommen zu haben – doch der Terroristenanführer und der Drogenbaron waren beide schon im Haus gewesen.

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