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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Polizei hier fand. Tote Männer in einem heruntergekommenen, gegen Bargeld gemieteten Haus am See, ein Laptop, dessen Festplatte gelöscht war, Waffen, keine Erklärungen, keine Spuren.
    Pilgrim schleppte sich zu seinem Wagen und raste die Zufahrt hinunter.
    Durch das Wohnviertel am See schlängelte sich nur eine Straße. Lake Travis war eine gigantische Wasserfläche nur einen Steinwurf von Austin entfernt, dessen Ufer mit Häusern, Apartmentgebäuden und Yachthäfen bebaut waren. Die Gegend, in der sie das Haus gemietet hatten, war sehr ruhig; mehrere der Häuser wurden vermietet und waren unter der Woche nicht immer bewohnt. Der silberne Van hatte vielleicht vier Minuten Vorsprung. Um ein Haar wäre Pilgrim ins Schleudern gekommen, als er ein Stoppschild überfuhr, das an der Einmündung zum Highway 620 stand, einer kurvenreichen Hauptstraße, die den See mit dem Nordwesten und dem Südwesten der Stadt verband.
    In welche Richtung waren die Kidnapper gefahren?
    Rechts von ihm führte die Straße leicht abwärts, und in einiger Entfernung standen mehrere Autos vor einer roten Ampel. Eines davon war ein silberner Van.
    Ein furchtbarer, verräterischer Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Er wollte doch aufhören. Er konnte jetzt einfach links abbiegen und in die entgegengesetzte Richtung fahren. Dann hatte er sich für den Ruhestand entschieden. Für ein normales Leben, ein Leben außerhalb der Schatten, ein Leben in der Sonne. Ein Leben, in dem ihm niemand in den Kopf schießen wollte.
    Pilgrim konnte schon fast das Bier schmecken. Er war seit zehn Jahren nicht mehr betrunken gewesen, nicht, weil er aus Überzeugung keinen Alkohol trank, sondern weil betrunken zu sein bedeutete, langsam zu sein. Er konnte es sich nicht leisten, langsam zu sein. Er musste stets hellwach sein, damit er jede Bewegung um sich herum wahrnehmen konnte. Das war jetzt vorbei. Er würde zum Flughafen fahren, seine Waffen in einen Abfalleimer werfen, ein Flugticket kaufen und sich als Ziel den Ort aussuchen, der am weitesten von Austin entfernt war. Und anschließend würde er sich mit den kleinen Wodkafläschchen betrinken, die während des Fluges serviert wurden.
    Vielleicht konnte er ja versuchen, sein altes Leben zurückzubekommen. Nein. Er verwarf den Gedanken ebenso schnell, wie er aufgetaucht war. Das war unmöglich.
    Fahr nach links. Verschwinde. Die Operation war eine Falle gewesen, um ihn und Teach aus der Deckung zu locken. Und es hatte funktioniert. Sie hatten Teach. Also verschwinde. Jetzt. Du hast genug Opfer gebracht.
    Die Ampel schaltete auf Grün. Der silberne Van setzte sich in Bewegung.
    Er musste daran denken, wie er Teach zum ersten Mal gesehen hatte. Er lag auf einem kalten Steinboden in Indonesien und verfluchte sich, weil er so dumm gewesen war, weil er sich hatte erwischen lassen. Man hatte ihn mit Gummiknüppeln verprügelt, immer wieder, eine Woche lang. Er hatte den Kopf gehoben und sie hinter den Gitterstäben stehen sehen. Sein erster Gedanke war gewesen: Warum kommt mich eine Bibliothekarin besuchen? Der Wärter öffnete ihr die Tür der Zelle, und nachdem Geld den Besitzer gewechselt hatte, ging er weg. Sie trat in die Zelle und sah sich mit einem Stirnrunzeln um. Dann kniete sie neben ihn und sagte: »Sie hören mir jetzt zu. Wenn ich fertig bin, sagen Sie Ja oder Nein, sonst nichts. Für die CIA sind Sie ein Nichts, die werden nicht einmal zugeben, dass es Sie überhaupt gibt. Ich bin einmal in der gleichen Lage gewesen wie Sie. Ich war in einem Gefängnis in Moldawien. Hier scheint das Essen zumindest halbwegs genießbar zu sein. Sie haben Glück gehabt.«
    Er versuchte, zu sprechen, doch sein Mund gehorchte ihm nicht. Sie sagte: »Entweder Sie bleiben im Gefängnis, oder Sie arbeiten für mich. Die Arbeit wird schwer werden, sehr schwer. Wahrscheinlich werden Sie dabei getötet werden. Aber es ist für eine gute Sache. Für eine verdammt schwierige gute Sache. Dazu muss sich jedoch alles an Ihnen ändern. Von dem Mann, der Sie einmal waren, wird nichts übrig bleiben.«
    Er hielt den Atem an. Es war alles Einbildung. Ein Angebot, aus dem Gefängnis zu kommen. Es konnte nicht sein. Sie streckte die Hand aus und berührte sein Gesicht, damit er wusste, dass sie echt war.
    Sie wartete, um zu sehen, ob er verstanden hatte, was ihr Angebot bedeutete. Ob er wusste, was für einen Preis er dafür zahlen würde.
    »Oder Sie bleiben hier und verbringen den Rest Ihres Lebens in dieser komfortablen Zelle. Ja oder

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