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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Tasche gehabt hatte, ließ Vochek zu der Überzeugung gelangen, dass Emilys Tod kein Zufall gewesen war.
    Sie beugte sich über ihren Laptop und versuchte, Informationen zusammenzustoppeln, weil sie fest entschlossen war, Löcher in Ben Forsbergs Geschichte zu finden und noch mehr Verbindungen zwischen ihm und Adam Reynolds aufzudecken. Über den Heimatschutz hatte sie Zugang zu einer großen Datenbank, in der Kreditkartentransaktionen gespeichert waren. Nach einem Telefonanruf bekam sie per E-Mail eine Liste mit den Abbuchungen von Ben Forsbergs Konten. Forsbergs Kreditkarten zeigten zwei Transaktionen in Marble Falls, wo er angeblich gewesen war, beide am Abend, Einkäufe in einem Spirituosengeschäft. Aber sie waren in den letzten drei Tagen auch in Austin benutzt worden. Vochek verglich die Zeiten; eine der Abbuchungen in Marble Falls war um 19.46 Uhr erfolgt, doch um die gleiche Zeit war Forsberg mit Adam Reynolds zum Abendessen verabredet gewesen. Aber von Marble Falls nach Austin brauchte man mindestens eine Stunde.
    Die Abbuchung konnte also durchaus gefälscht sein.
    Kidwell würde das gar nicht gefallen.
    Sie klappte ihr Mobiltelefon auf, fotografierte die Ausdrucke der Telefongesellschaft und suchte nach Adam Reynolds’ Anrufliste. Eine Nummer hatte er gleich viermal angerufen. Sie wählte die Nummer. Der Anrufbeantworter sagte: »Hallo, hier ist die Mondbasis. Ich bin nicht da. Nachricht nach dem Piepton.«
    Mondbasis? Vochek loggte sich in eine Datenbank der Regierung ein, in der Telefonnummern gespeichert waren. Die Nummer gehörte einer gewissen Delia Moon. Sie suchte in Google nach dem Namen – nichts. Überprüfte das Vorstrafenregister. Nichts. Fand Delia Moons Führerscheinfoto in der Datenbank des Texas Department of Public Safety. Achtundzwanzig, eins achtzig, mit einer Adresse in Frisco, einem Vorort von Dallas. Was hatte diese Frau mit Adam Reynolds zu tun?
    Vochek hinterließ eine Nachricht; sie stellte sich vor und bat Delia Moon um Rückruf, es sei wichtig. Dann klappte sie das Telefon zu. Aus einem Funkgerät hörte sie die Stimmen der Wachen unten. Sie drehte die Lautstärke herunter und griff wieder nach ihrem Handy. Ihre Mutter dürfte inzwischen zu Hause sein.
    »Hallo?«
    »Mom?«, sagte sie. »Hallo. Ich musste ganz plötzlich nach Austin, wegen eines Einsatzes. Es tut mir leid, aber ich kann heute Abend nicht zum Essen kommen.«
    »Ach, das ist aber schade. Bist du denn am Wochenende zurück?« Ihre Mutter schniefte – ein unmissverständlicher Hinweis darauf, dass ihre Allergien in diesem Frühjahr besonders schlimm waren. Was Vocheks Schuldgefühle natürlich noch größer machte.
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Ihre Mutter konnte oder wollte ihre Enttäuschung nicht verbergen. »Na ja, wenn es denn sein muss …«
    »Mom, ich weiß, dass es schwer ist.« Ihre Mutter war von Long Island, wo Vochek aufgewachsen war, nach Houston gezogen, um in der Nähe ihres einzigen Kindes zu sein, was aber alles andere als einfach für sie gewesen war. Houston war eine freundliche Stadt, doch ihre Mutter hatte sich immer noch nicht eingelebt. Sie konnte oder wollte nicht, dachte Vochek wieder einmal. »Es tut mir wirklich leid wegen des Essens, das du gekocht hast.«
    »Etwas Gutes hat es ja – ich werde mit Sicherheit nicht verhungern.« Ihre Mutter lachte, doch es klang gezwungen. »Rufst du mich an, wenn du weißt, wann du wieder zurück bist? Ich nehme mir nichts vor, bis ich es weiß.«
    »Vielleicht solltest du das aber tun«, erwiderte Vochek, doch im selben Moment wurde ihr klar, dass ihre Bemerkung gedankenlos gewesen war. »Ich meine, wenn es etwas gibt, das dich interessiert, solltest du es auf jeden Fall tun. Geh doch ins Kino oder ins Museum. Oder geh einkaufen. Du brauchst doch nicht auf mich zu warten.« Bitte, dachte sie. Such dir eine Freundin. Gib dir Mühe. Lass dein Leben nicht einfach so an dir vorbeiziehen, Mom.
    »Aber es macht mir doch nichts aus, auf dich zu warten.« Und dann fing ihre Mutter mit der üblichen Meckerei über Houston an: die hohe Luftfeuchtigkeit, der Verkehr, die Schwierigkeiten, eine dünne Pizza zu bekommen, die nicht in Käse erstickt wurde, ihre Freunde in Oyster Bay, die ihr fehlten.
    Vochek gab ihr zwei Minuten, in denen sie ihrer Tochter ungehindert Schuldgefühle einreden konnte, und sagte dann: »Es tut mir leid, aber ich muss jetzt aufhören. Bis dann, Mom.«
    Als Vochek sich zur Tür drehte, stellte sie fest, dass eine Waffe auf sie

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