Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
schlucken.
Er schleifte die bewusstlose Frau zu einem Wandschrank, schob sie hinein und verriegelte die Tür. Ein Problem weniger, um das er sich Sorgen machen musste.
Dann verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Mit der Waffe im Anschlag lief er den Korridor hinunter und lauschte.
Hinter einer Tür hörte er Stimmen. Zwei Männer stritten sich lautstark.
10
Kidwell stieß Ben auf den Stuhl zurück. Ben hatte das Gefühl, als würde ihm gleich der Schädel platzen.
Kidwell richtete seine Waffe auf ihn. »Es geht nichts über eine Kugel im Knie, um jemanden zum Reden zu bringen.«
»Inzwischen nehme ich Ihnen nicht mehr ab, dass Sie beim Heimatschutz sind«, sagte Ben. »Und …«
Bum. Eine Sekunde lang dachte Ben, Kidwell hätte geschossen. Aber dann wurde ihm klar, dass jemand die Tür eingetreten hatte.
Im Türrahmen stand ein Mann mit einer Waffe in der Hand. Er zielte auf Kidwell, der seine Pistole hochriss, um zu feuern.
Der Mann schoss zuerst und traf Kidwell ins Knie, der mit einem lauten Schrei zusammenbrach. Der Mann rannte zu Kidwell und trat ihm mit dem Fuß die Waffe aus der Hand.
Kidwell sah vollkommen überrascht aus.
Der Mann starrte Ben an, der sitzen geblieben war, als würde er am Stuhl kleben. Kidwell schrie immer noch. Er hat Recht, es gibt nichts Besseres als eine Kugel im Knie, um jemanden zum Reden zu bringen, dachte Ben. Er hatte das Gefühl, als müsste er sich selbst eine Ohrfeige verpassen, um wieder denken zu können.
»Wo ist Teach?«, fragte der Mann.
»Ich weiß nicht, was Sie meinen.« Ben sah ihn an, als würde er Kauderwelsch reden.
»Identifizieren Sie sich«, sagte der Mann. Er sah zuerst Kidwell an, der sich vor Schmerzen auf dem Boden wälzte. Zwischen seinen Fingern, die sein Bein umklammert hielten, sickerte Blut hervor.
Ben fand die Sprache wieder. »Das ist Norman Kidwell. Vom Heimatschutz. Angeblich.«
»Wo ist die Frau, die Sie aus dem Haus am See entführt haben? Sagen Sie es mir, oder ich schieße.« Der Mann stellte sich vor Kidwell hin. »Hat Barker für Sie gearbeitet? Und die Araber?«
»Ich weiß nicht … was Sie meinen«, stieß Kidwell zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er seine Hand auf die Fleischwunde an seinem Bein drückte.
»Sie da. Aufstehen. An die Wand.« Die Waffe des Mannes folgte Ben, als er gehorchte.
»Ich habe keine Frau gesehen«, sagte Ben. »Ich arbeite nicht für den Heimatschutz; er hat mich hergebracht.«
Der Blick des Mannes ging von Ben zu Kidwell und wieder zurück. »Wer sind Sie?«
»Ben Forsberg.«
Die Hand mit der Waffe fing zu zittern an, und auf dem hageren Gesicht des Mannes erschien ein schockierter Ausdruck. »Sagen Sie das noch mal.« Als hätte Ben Lateinisch gesprochen.
»Ich heiße Ben Forsberg«, wiederholte Ben. Dann geriet er in Panik, und es sprudelte nur so aus ihm heraus: »Die glauben, dass ich etwas mit einem Auftragsmörder zu tun habe, aber das stimmt nicht. Ich sollte gar nicht hier sein, und …«
Der Mann bedeutete Ben zu schweigen und hielt seine Waffe wie einen Zeigefinger an die Lippen. Er blinzelte, als würde er scharf nachdenken. Dann schien er eine Entscheidung zu treffen. »Ich heiße Pilgrim. Sie kommen mit mir. Sie werden mir helfen, die Frau zu finden.«
»Es … gibt sonst keine Gefangenen hier.« Kidwell hatte sich ins Sitzen hochgezogen und lehnte an der Wand, während er sein verletztes Bein umklammert hielt. »Nur der Mann da. Im Übrigen haben Sie gerade einen Bundesbeamten angeschossen und stecken bis zum Hals in der Scheiße.«
»Ich bin ziemlich schnell im Aufräumen«, erwiderte Pilgrim. »Sie da. Kommen Sie mit.«
Ben hatte nicht die Absicht, Kidwell gegen diesen Wichser einzutauschen, aber er hatte keine Wahl. Er folgte dem Mann in den Korridor. Pilgrim rannte zu den anderen Türen und brüllte die ganze Zeit: »Teach!«
»Wer sind Sie?«, fragte Ben.
Pilgrim sah ihn nicht einmal an. »Ich bin der Kerl, der Sie hier rausbringt.«
Als sie die Hälfte des Korridors hinter sich hatten, ging die Tür des Fahrstuhls auf, der zwischen ihnen und dem Raum lag, in dem sie Kidwell zurückgelassen hatten.
»Stellen Sie sich hinter mich«, sagte Pilgrim.
Khaleds Bericht – Beirut
Meine Anwerbung war eine Verführung. Nicht im körperlichen Sinn; so war es natürlich nicht. Aber in den langen Wochen nach dem Tod meiner Brüder und meines Vaters wurde mir irgendwann klar, dass ich verfolgt wurde. Von einem Mann, den
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