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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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gerichtet war. Hinter der Waffe stand ein breitschultriger, muskulöser Mann.
    »Das ist aber nett, dass Sie sich so um Ihre Mutter kümmern.«
    Vochek sagte kein Wort. Ihre Hände umklammerten das Mobiltelefon.
    »Ich möchte nicht, dass Ihre Mutter einen Sarg für Sie aussuchen muss«, sagte der Mann. »Wo ist Teach?«
    Wegen der Waffe vor ihrem Gesicht fiel ihr das Reden schwer, doch schließlich sagte sie: »Ich bin Beamtin einer Bundesbehörde. Legen Sie sofort die Waffe weg.«
    »Guter Versuch, aber ich weiß, dass die Soldaten unten von einer privaten Sicherheitsfirma sind. Wo ist sie?«, entgegnete der Mann.
    »Ich bin die einzige Frau hier. Ich arbeite für den Heimatschutz. Legen Sie bitte Ihre Waffe weg.« Sie wusste, dass sie das bitte hätte weglassen und es autoritärer klingen sollte, doch das Wort war ihr entschlüpft, bevor sie es verhindern konnte. Die Waffe war einen Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, und sie dachte: Wenn er mich aus dieser Entfernung erschießt, wird Mutter mein Gesicht nicht mehr erkennen.
    Neben ihrer Handtasche lag ein Teleskopschlagstock, den sie mitgenommen hatte, falls Ben Forsberg durchdrehte und ohne Gebrauch von Schusswaffen überwältigt werden musste. Die Handtasche stand so, dass der Mann den Schlagstock nicht sehen konnte. Ihre Waffe, die in einem Holster unter ihrer Jacke steckte, würde sie auf keinen Fall ziehen können.
    »Mein Ausweis ist in meiner Handtasche«, sagte sie. »Kann ich ihn herausholen? Das dürfte Sie überzeugen.«
    »Nein. Verschränken Sie die Hände über dem Kopf.« Der Mann griff unter ihre Anzugjacke, zog ihre Dienstwaffe aus dem Holster und trat wieder zurück. Jetzt hatte er in jeder Hand eine Waffe.
    Sie warf ihm ihr Mobiltelefon ins Gesicht.
    Das Telefon traf ihn mitten auf die Stirn, doch er ignorierte es und schlug ihr eine der Pistole auf die Schulter. Vochek wurde gegen den Schreibtisch geschleudert. Und packte den Schlagstock.
    Mit einem lauten Klicken schob sich der Schlagstock auf sechzig Zentimeter auseinander. Sie wirbelte herum und wollte dem Mann ins Gesicht schlagen. Er wich ihr aus. Als sie den Stock zurückschwang, hätte sie ihn um ein Haar an seinem Scheitel erwischt, während er sich duckte. Dann schlug er ihr auf das Handgelenk, und ein stechender Schmerz schoss ihren Arm hinauf. Der Schlagstock fiel ihr aus den Fingern.
    Oh, Gott, dachte sie. Er hatte sie überwältigt, ohne ein einziges Mal schießen zu müssen. In ihre Angst und den Schmerz mischte sich ein Gefühl der Erniedrigung.
    Der Mann steckte sich ihre Pistole hinten in den Hosenbund. Er entfernte sich ein paar Schritte von Vochek, während er die Waffe auf ihren Kopf gerichtet hielt. »Ich hätte es auch versucht.«
    »Ich bin vom Heimatschutz«, wiederholte sie. »Wenn Sie mich umbringen, bekommen Sie die doppelte Strafe.«
    »Drehen Sie sich um.«
    »Sie wollen mir also in den Rücken schießen?« Vochek hob trotzig das Kinn. »Ich werde mich nicht umdrehen.«
    »Jetzt machen Sie es nicht noch schlimmer.« Der Mann gestikulierte mit der Pistole.
    Vochek drehte sich um. Sie wollte ihre Angst nicht zeigen, doch als sie sich zur Wand umdrehte, zuckten ihre Lippen, und es schnürte ihr die Kehle ab. Sie dachte an ihre Mutter. Und daran, dass sie nie wieder zu ihr zum Essen gehen würde.
    »Tut mir leid«, sagte er, und sie dachte: Großer Gott, er wird mich tatsächlich erschießen. Das war’s also.
    Der Schlag traf Vochek direkt auf das Nervenzentrum in ihrem Nacken. Sie brach zusammen und ging auf die Knie.
    »Tut mir leid«, sagte der Mann noch einmal. Plötzlich kam der Fußboden auf sie zu. Dann wurde ihr schwarz vor Augen.
     
    Pilgrim holte den Ausweis aus der Handtasche der bewusstlosen Frau.
    Ministerium für Heimatschutz. Abteilung für strategische Maßnahmen. Joanna Vochek.
    Entweder war der Ausweis eine sehr gute Fälschung, oder sie hatte die Wahrheit gesagt. Pilgrim ließ den Ausweis auf ihren Bauch fallen. Er hob ihr Mobiltelefon auf, schaltete es aus und steckte es in die Tasche; Handys waren mitunter sehr nützliche Informationsquellen. Wenn der Keller vom Heimatschutz angegriffen wurde, war die Situation noch viel schlimmer, als er angenommen hatte, denn in diesem Fall kämpfte er gegen alles, was die amerikanische Regierung aufzubieten hatte.
    Und das bedeutete, dass sein Gegner weitaus gefährlicher und mächtiger war als eine Bande pistolenschwingender Kidnapper, die etwas gegen den Keller hatten. Bei dem Gedanken daran musste er

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