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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Treppenhaus am Ende des Korridors. Über der Tür hing ein Leuchtschild mit der Aufschrift Ausgang. Als er fast dort war, zersplitterte das Schild. Eine verirrte Kugel hatte das »S« durchschlagen.
    Als er die Tür erreichte, spürte er eine sengende Hitze an seinem Ohr. Er rüttelte am Knauf. Verriegelt. Plötzlich stand Pilgrim neben ihm, stieß ihn von der Tür weg und schoss auf das Schloss. Funken sprühten, als die Kugel auf das Metall traf. Pilgrim trat die Tür auf und schob Ben ins Treppenhaus, das nur schwach beleuchtet war.
    »Sie bleiben hier«, sagte Pilgrim. »Weiter unten könnten noch ein paar sein. Ich bin sicher, dass sie mindestens zu dritt sind. Ich schalte jetzt die beiden hier aus.«
    Okay, von mir aus, schalten Sie die beiden ruhig aus. Ben konnte einfach nicht glauben, wie ruhig Pilgrim war. Er machte einen Schritt nach hinten auf die Treppe. »Sie werden uns erschießen …«
    »Wir müssen ins Erdgeschoss.«
    Vom anderen Ende des Korridors drang die Stimme eines Mannes zu ihnen, der entsetzt »Nein« schrie, dann der Knall eines Schusses.
    Kidwell, dachte Ben. Wo war Vochek? Und die beiden Wachen? Er würde nicht einfach hier stehen bleiben und sich erschießen lassen. Das Beste war, möglichst viel Abstand zwischen sich und die bewaffneten Männer zu bringen. Was den Mann einschloss, der vor ihm stand.
    Er will seine Position nicht verraten – er wird dich nicht erschießen. Logik war doch etwas Wunderbares.
    Ben drehte sich und rannte zu der Tür, die aufs Dach führte.
    »Nein«, zischte Pilgrim. »Verdammt noch mal. Kommen Sie zurück.« Ben warf sich gegen die Tür. Sie öffnete sich.
    Er rannte auf das Flachdach. Der Tag war zu Ende, die Sonne gerade dabei, zwischen den Hügeln zu versinken. Auf der gegenüberliegenden Seite sah er einen zweiten Ausgang auf das Dach, dazwischen lagen Klimageräte und Lüftungselemente. Er rannte direkt auf die Tür zu. Sie war seine Rettung, sein Weg aus diesem Alptraum.
    Die Tür ging auf.
     
    Pilgrim konnte den Idioten nicht beschützen, wenn besagter Idiot keine Befehle befolgte. Er hasste Operationen, bei denen er jemanden aus der Gefahrenzone bringen musste, und hatte seit zehn Jahren keinen Auftrag dieser Art mehr übernommen. Es war einfach nur lästig, einen in Panik geratenen Zivilisten aus der Schusslinie zu halten. Aber Ben Forsberg musste am Leben bleiben. Denn Ben Forsberg war der Schlüssel zu dem Ganzen. Und ohne Ben Forsberg würde er nie verstehen, was zum Teufel eigentlich los war, mit Teach, mit dem Keller, mit diesem Überfall.
    Eines nach dem anderen. Zuerst die beiden Bewaffneten im Korridor. Einer musste am Leben bleiben, um ihm zu sagen, wo sie Teach hingebracht hatten.
    Er überlegte. Die Treppe war aus Beton und mit einem Metallgeländer versehen. Er sah in das Halbdunkel hinunter. Der Treppenschacht reichte sechs Stockwerke nach unten und hatte weder Nischen noch Aussparungen, in denen er sich verstecken konnte. Keine Deckung.
    Auf dem Treppenabsatz, an der Stelle, an der die Treppe eine Biegung machte, traf das einfache Metallgeländer auf den staubigen Beton. Der Pfosten des Geländers war am äußersten Rand der Betonplatte in den Boden eingelassen.
    Er konnte sich im Luftraum zwischen den Treppenstufen verstecken, direkt unter dem Treppenabsatz.
    Pilgrim schwang sich über das Geländer und testete, ob er mit den Füßen das Geländer unter sich erreichen konnte. Nein. Wenn er sich an den Pfosten klammerte, waren Kopf und Schulter vom Treppenabsatz sichtbar, und die Männer würden ihm sofort das Gehirn herausblasen. Doch wenn er sich nur mit einer Hand am Geländer festhielt …
    Er probierte es aus. Jetzt waren nur noch die Finger seiner linken Hand zu sehen, die den Metallpfosten umklammerten. Die Glock hielt er in der rechten Hand. Den Treppenabsatz konnte er nicht sehen, doch in Gedanken stellte er sich vor, wo die Männer stehen würden, wenn sie hereinkamen. Dann brüllte er mit hysterischer Stimme auf Arabisch: »Ich ergebe mich. Waffenstillstand. Lasst uns reden.«
    Jetzt wussten die Männer, dass er auf dem Treppenabsatz war, und sie würden zunächst ein paar Salven abgeben, um ihn auszuschalten, bevor sie auch nur einen Fuß in das Treppenhaus setzten.
    Er hörte, wie die Tür eingetreten wurde. Ein Kugelhagel traf den Fuß der Treppe, an der Stelle, wo jemand stehen würde. Wenn sie seine Hand sahen, die den unteren Teil des Pfostens umklammerte, würden sie ihm die Finger wegschießen, und er würde in

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