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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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der Geschäftsbereiche, und mich hatte er eingestellt, um neue Regierungsverträge zu gewinnen. Nach ihrem Tod bin ich aus Dallas weggezogen. Ich wurde Unternehmensberater, und Sam hat weiterhin mit mir zusammengearbeitet. Seit ich ihn berate, ist sein Gewinn um fünfhundert Prozent gestiegen.«
    »Dann sind Sie also nur ein guter Zuhälter«, sagte Pilgrim.
    »Wie bitte?«
    »Ich habe einiges über die Verträge gelesen, die solche Firmen an Land ziehen. Die Regierung hat es eilig – zum Beispiel, wenn wir im Irak einmarschieren – und nimmt dann nicht so viele Angebote an, die sich gegenseitig Konkurrenz machen könnten.«
    »Ja, manchmal ist das wirklich so. Die Ausschreibung läuft dann unter einem großen Termindruck ab.«
    »Und diese Verträge sind sozusagen die Lizenz zum Gelddrucken. Egal, was für einen Schwachsinn der Subunternehmer verzapft, oder wie sehr er das Budget überzieht.«
    »Es sind zum Teil hochriskante Operationen«, wandte Ben ein.
    »Erzählen Sie mir was Neues, Ben. Jedes Geschäft ist ein Risiko.«
    »Aber nicht jedes Geschäft kann Sie umbringen. Für vier Soldaten, die im Irak ums Leben kommen, stirbt im Durchschnitt ein Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsunternehmens. Und diese Leute bekommen keine Medaillen, kein Begräbnis mit militärischen Ehren und keine Leistungen von der Armee. Sie können sich nicht in Militärkrankenhäusern behandeln lassen. Sie bekommen keine Parade, wenn sie nach Hause kommen.«
    Pilgrim schwieg.
    Ben konnte der Versuchung nicht widerstehen. »Und ich glaube nicht, dass es etwas Schlechtes ist, wenn ein Unternehmen Gewinn macht.«
    »Wir reden hier aber über garantierten Gewinn. Wie viele Unternehmen können sich darauf verlassen? Das nimmt einen erheblichen Teil des Risikos und der Verantwortung aus der Gleichung heraus.«
    Ben konzentrierte sich wieder auf die Straße vor ihm.
    »Ich habe wohl einen Nerv getroffen.«
    »Natürlich gibt es betrügerische Unternehmen, Leute, die Geld nehmen für eine Leistung, die sie nicht erbringen können oder wollen. Aber ein Missbrauch kommt immer vor, wenn es um ein paar Millionen Dollar geht.«
    »Das ist eine Menge Schotter«, sagte Pilgrim. »Aber Sie sind nicht Teil des Problems, stimmt’s? Sie sind Teil der Lösung.«
    »Wenn Sie mich beleidigen wollen, kann ich die Kugel ja wieder in Ihre Schulter stecken. Mit Hochgeschwindigkeit.«
    »Es wäre sicher interessant, Ihnen bei dem Versuch zuzusehen.«
    »Dass es diese Subunternehmer gibt, liegt an der Entscheidung, die die von uns gewählte Regierung getroffen hat«, sagte Ben. »Die Leute wollen keine Einberufung mehr. Sie wollen kein riesiges Militär. Und es scheint ihnen nichts auszumachen, dass die Lücken in der militärischen Infrastruktur von privaten Unternehmen gefüllt werden. Demonstranten sehe ich vor den Büros meiner Kunden eher selten. Private Sicherheitsfirmen erwirtschaften eben eine gute Rendite für ihre Investitionen.«
    »Für Amerika ist es, glaube ich, keine so gute Investition«, erwiderte Pilgrim. »Was passiert, wenn die Kämpfe zu heftig werden? Die Subunternehmer können alles hinschmeißen, die Soldaten nicht.«
    »Das ist noch nicht passiert.«
    »Blödsinn. Einige Bauingenieurfirmen haben sich aus dem Irak zurückgezogen, weil die Ausgaben für die Sicherheit immens gestiegen sind. Wenn eine Abteilung der Army mit diesen Arbeiten beauftragt worden wäre und die Army für die Sicherheit sorgen würde, müssten alle bleiben. So was nennt man Verantwortung.«
    »Angesichts der Tatsache, dass Sie meinen Namen gestohlen haben, finde ich es schon etwas merkwürdig, dass Sie sich so für Verantwortung interessieren.«
    »Ich habe ihn nicht gestohlen. Er wurde mir gegeben. Zurück zu Hector. Werdegang?«
    »Lange beim Militär, hat dann als Verbindungsmann zu Offizieren ausländischer Armeen gearbeitet und sich mit einer eigenen Sicherheitsfirma selbstständig gemacht.«
    »Aha. Mr Hector lässt das Militär ein Vermögen für seine Ausbildung ausgeben, und anstatt Berufsoffizier zu sein, nimmt er die Investition, die Amerika in ihn gesteckt hat, und geht in die Privatwirtschaft.«
    »In der Army zu sein bedeutet nicht automatisch, sich für den Rest seines Lebens zu verpflichten.«
    »Aber die meisten Leute machen keinen Gewinn in Millionenhöhe, wenn sie ihre Hundemarke abgeben.«
    Ben runzelte die Stirn. »Als Emily starb … ist mir Sam Hector ein guter Freund gewesen. Er hat mir sogar mein Gehalt weitergezahlt, obwohl ich nicht

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