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Rund um die Ponyfarm

Rund um die Ponyfarm

Titel: Rund um die Ponyfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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auf die Seite, damit die anderen Reiter uns nicht hören konnten. Seine Neuigkeiten waren so erschreckend, dass ich Alfie und sein geheimnisvolles Benehmen sofort vergaß.
    „Silver Knight ist verschwunden! Er ist aus seiner Koppel ausgebrochen.“
    „O nein!“ Ich konnte es nicht fassen. „Wie konnte das geschehen?“
    „Niemand weiß etwas Genaues.“ Petes Stimme klang sehr ernst. „Herr Stirling meint, dass er vielleicht oben am Hidden Loch ist. Er sagte, Silver Knight hätte sich vielleicht dem alten Dougal angeschlossen. Jock musste Chieftain satteln und dort oben nach dem Hengst suchen.“
    „Aber das ergibt doch keinen Sinn!“ Die Geschichte wurde immer seltsamer. „Ich könnte das ja noch begreifen, wenn Old Dougal dort oben in den Bergen ein paar Stuten führen würde. Aber das ist ganz unmöglich. Also, welchen Grund sollte Silver Knight haben, sich ihm anzuschließen?“
    „Jock ist offenbar auch dieser Meinung. Er wollte nicht zum See hinaufreiten, sondern die Umgebung absuchen und auf den Höfen der Nachbarschaft fragen. Aber Herr Stirling hat darauf bestanden, dass er in die Berge reitet.“
    „Natürlich, um ihn auf eine falsche Spur zu schicken!“ Ich war empört. „Das kostet nur wertvolle Zeit. Ich traue dem Verwalter nicht. Aber wie auch immer, ich glaube, ich weiß sogar, wo Silver Knight ist.“ Hastig erzählte ich Pete von dem Zwischenfall am Vormittag und dass Alfie ganz überraschend auf der Bildfläche aufgetaucht war und Kirsty angehalten hatte. „Ich habe den roten Lastwagen bei einem kleinen Gehöft unten am Weg gesehen. Es ist ungefähr vier Meilen von hier entfernt. Es kann für Kelvin Stirling nicht schwer gewesen sein, Silver Knight dorthin zu bringen. Und da wird der Hengst jetzt sein – in dem Pferdetransporter. Wahrscheinlich wartet die Bande nur die Nacht ab, damit Alfie ihn unbemerkt fortfahren kann.“
    „Ich weiß nicht, Pippa. Ist das nicht alles ein bisschen weit hergeholt?“ Mein Bruder war skeptisch.
    „Kann sein. Aber seit wir in Duncreggan sind, passieren lauter seltsame Dinge. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass es zwei Ballantraes gibt?“
    „Wenn es wirklich zwei sind, Pippa!“ Und Pete nagte nachdenklich an seiner Unterlippe.
    „Was ist denn mit euch los?“ Carol schreckte uns aus unseren Überlegungen auf. „Nun bewegt euch aber mal ein bisschen!“ Sie kam über den Hof auf uns zu. „Pete, würdest du bitte Scheherezade übernehmen? Ich will sehen, wie es Firefly geht. Und du, Pippa, sattelst bitte die beiden Ponys ab und nimmst ihnen das Zaumzeug ab. Dann gibst du ihnen Wasser und bringst sie zum Füttern hinaus auf die Koppel.“
    „Auf geht’s, Zwillinge!“, rief nun auch Hamish über den Hof. „Wenn die Ponys gefüttert sind, möchte ich, dass ihr mir bei der Grillparty für die Gäste helft.“
    Pete und ich tauschten einen verzweifelten Blick aus. Wenn wir Silver Knight retten wollten,mussten wir uns sofort auf den Weg machen. Aber wie sollten wir das ohne lange Erklärungen anstellen? Wir hatten Lord Glencairn schließlich versprochen, bei niemandem ein Wort über die Vorgänge in seinem Reitstall zu verlieren.
    „Nun trödelt nicht lange herum! Wir sind alle müde.“ Hamish hatte unser Zögern missverstanden. „Ihr müsst auch euren Teil beitragen.“
    Seufzend machten wir uns an unsere Arbeit. Aber während wir das Holz für das Grillfeuer zusammentrugen, Kartoffeln schälten und Würstchen auf Spieße steckten, drehten sich alle unsere Gedanken einzig allein um Silver Knight. Mit jeder Minute ging kostbare Zeit verloren. Dennoch, es musste einen Weg geben, ihn vor einem ungewissen und vielleicht grausamen Schicksal zu bewahren.
    Ein Hoffnungsschimmer blieb uns wenigstens noch. Nach Petes Meinung würde niemand ein so berühmtes Pferd stehlen, um es dann an einen Abdecker zu verkaufen. Dazu war Silver Knight viel zu wertvoll. Umso größer war jedoch die Gefahr, dass man den Hengst heimlich ins Ausland schaffen wollte. Es gab bestimmt genügend gewissenlose Fanatiker, die bereit waren, für ein solches Tier unvorstellbare Summen zu bezahlen.
    Mit gefälschten Papieren und einem anderen Namen konnte es den Dieben gelingen, Silver Knight nach Amerika oder Australien einzuführen. Und dort würde er dann für einen neuen Besitzer große Siege erringen. Doch seine Fahrt dorthin musste in aller Heimlichkeit geschehen. Lord Glencairn würde den Hengst natürlich als vermisst melden, und alle Flughäfen im ganzen Land würden

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