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Rund um die Ponyfarm

Rund um die Ponyfarm

Titel: Rund um die Ponyfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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gebückte Mann schaute uns der Reihe nach mit gespieltem Erstaunen an.
    „Also, ich weiß wirklich nicht, wovon ihr redet. Ich habe auf dieser Straße noch nie einen roten Pferdetransporter bemerkt. Und ich weiß auch nichts von einem jungen Mann mit langen hellen Haaren.“
    „Aber ich habe Alfie heute Morgen mit eigenen Augen gesehen – genau hier!“ Allmählich fing ich an, mich zu ärgern. „Er hat mein Pony angehalten, als es mit mir durchging.“
    „Vielleicht war es ein Urlauber.“ Der alte Mann zuckte gleichgültig die Achseln. „Um diese Jahreszeit tauchen hier hin und wieder schon solche Typen auf. Hippies, Landstreicher, Gammler. Sie ziehen durch die Gegend und haben ihren Spaß daran. Und was diesen Pferdetransporter angeht, der euch ja anscheinend schrecklich wichtig ist, was sollte der denn hier oben zu suchen haben?“
    „Ja, das frage ich mich auch“, meinte Jock ziemlich gedehnt, und ich bemerkte,wie er immer wieder heimlich nach einer Reifenspur schaute, die ein schwerer Wagen in dem inzwischen getrockneten Lehmboden zurückgelassen hatte.
    Er drehte sich zu mir herum.
    „Weißt du, Kleines, allmählich kommen mir Zweifel an deiner Geschichte. Du machst hier mit deinem Bruder die Pferde scheu, ich schlage mir die Nacht um die Ohren, und dann steckt nichts dahinter.“
    Ich wollte gerade entrüstet protestieren, als Jock mir vielsagend zuzwinkerte.
    „Tut mir leid, Jock“, murmelte ich scheinbar verlegen. Zum Glück hatte ich gerade noch rechtzeitig begriffen, dass Jock den Alten nur in Sicherheit wiegen wollte.
    Pete spielte das Spiel mit. Er wendete Forrester und griff nach Beaus Halfter.
    „Nun komm schon, Pippa. Wir kommen sonst zu spät.“
    „Ja, verschwindet nur!“, trumpfte der alte gebückte Mann mit sichtlicher Erleichterung auf. „Und ich gebe euch den einen guten Rat: Lasst euch hier nie wieder blicken!“

„Wer war das?“, wollte ich wissen, als wir weit genug entfernt waren und uns niemand mehr hören konnte.
    „Das war Tarn Logan“, sagte Jock leise. „Aber ich traue ihm nicht. Irgend etwas in seinem Benehmen kam mir verdächtig vor.“
    In sicherer Entfernung von Logans Gehöft nahm Jock seine Füße aus den Steigbügeln und glitt aus dem Sattel.
    „Was hast du vor?“, fragte Pete.
    „Wir haben zwar bei Logan nirgendwo eine Spur von dem Transporter gesehen, aber das muss nicht bedeuten, dass er niemals dort war.“ Er lächelte mich an. „Keine Sorge, Kleines, ich glaube dir deine Geschichte.“ Er schlang die Zügel seines Pferdes um einen Zaunpfosten am Wegrand. „Ich gehe noch einmal zurück. Mir scheint, dass ich mich dort genauer umsehen sollte.“
    „Ich komme mit dir.“ Pete nahm schon den Fuß aus dem Steigbügel.
    „Nein, junger Mann!“ Jock schüttelte entschieden den Kopf. „Die Macdonalds werden sich bestimmt schon Sorgen um euch machen. Nehmt die beiden Ponys mit und behaltet sie über Nacht bei euch auf dem Reiterhof. Es reicht, wenn ihr sie morgen dem Lord zurückbringt.“
    „Aber wir können dich jetzt doch nicht allein lassen. Was ist, wenn Tarn Logan dich entdeckt?“
    Der Stalljunge richtete sich zu seiner ganzen Größe auf.
    „Mit Tarn Logan werde ich immer noch fertig.“
    „Trotzdem.“ Pete hatte Zweifel. „Pippa und ich sollten wenigstens in der Nähe bleiben. Zur Sicherheit.“
    „Glaubt mir, ihr würdet mehr schaden als nützen. Wir können hier unmöglich drei Ponys verstecken. Eines von ihnen könnte wiehern und alles verderben. Nein, tut, was ich sage und reitet nach Hause! Und jetzt fort mit euch!“
    Andy erwartete uns schon.
    „Wo, zum Teufel, habt ihr bloß gesteckt? Carol und Hamish sind außer sich vor Sorge.“
    „Es tut uns leid“, murmelte ich lahm. Was sollten wir zu unserer Entschuldigung vorbringen? Sicher, eines der berühmtesten Springpferde in ganz England war verschwunden, ja, vielleicht sogar gestohlen worden. Und wir hatten versucht, es wiederzufinden. Aber wir hätten unser Wort brechen müssen, um unserem aufgebrachten Vetter die ganze Geschichte zu erklären.
    „Und was habt ihr mit diesen beiden Ponys vor?“ Andys Augen blitzten vor Zorn. „Die kenne ich doch. Ich habe sie schon einmal unten am See gesehen. Denkt ihr, ich wüsste nicht, dass sie Lord Glencairn gehören? Ihr macht euch jetzt sofort auf den Weg und bringt sie schnellstens wieder dorthin, wo sie hingehören!“
    „Das geht nicht“, widersprach Pete. „Jock hat uns gebeten, sie über Nacht im Reiterhof

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