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Runen

Runen

Titel: Runen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elias Snæland Jònsson
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vom Münchner Flughafen Franz Josef Strauß ab. Melkorka saß neben Susan. Sie unterhielten sich leise.
    »Hast du dir die Dokumente aus dem Adlerhorst schon mal ansehen können?«, fragte Susan.
    »Ich hatte gerade mal Zeit, mir die Interpretation meines Großvaters zum Runenlied durchzulesen.«
    »Und zu welchen Schlüssen ist er gekommen?«
    »Dass diese Götterschätze in den beiden mythologischen Brunnen in Island versteckt sein sollen.«
    »In Island?«
    Melkorka nickte bestätigend: »Aufgrund dieses Ergebnisses schickte Himmler meinen Großvater nach Island. Höskuldur sollte die Brunnen ausfindig machen. Himmler |276| nahm an, dass darin der Ursprung der übernatürlichen Kräfte lag, durch die Óðinn und Þór zu unbesiegbaren Göttern geworden waren. Außerdem sollen sich darin alte Weisheit und Waffen wie Mjöllnir, Þórs Hammer, befinden.«
    »Hat dein Großvater diesen Brunnen gesucht?«
    »Soweit ich weiß, ja, aber ohne Erfolg.«
    »Für Himmler war Þórs Hammer so etwas wie der heilige Gral der Germanen«, erklärte Susan. »Er hat auch noch andere Wissenschaftler losgeschickt, diese angeblich so mächtige Waffe zu finden. Sie sollte die Kraft der Blitze beinhalten. Heute gehen die Forscher davon aus, dass es sich dabei nur um eine mythologische Erzählung handelt. Während meiner Doktorarbeit bin ich in Himmlers Briefen aber sogar auf diesbezügliche Befehle an die Leitung von Ahnenerbe gestoßen.«
    »Aus dem Notizbuch geht ganz klar hervor, dass auch Opa daran geglaubt hat.«
    »Und die anderen Dokumente?«, fragte Susan. »Hast du da nicht wenigstens mal reingeschaut?«
    »Nur flüchtig.«
    »Und?«
    »Rudolf von Trittenheim und Gerhard von Ramstein wurden mit jeder Menge Gold nach Amerika geschickt, so viel steht fest«, erzählte ihr Melkorka. »Ihre U-Boot-Fahrt war Teil der Operation
Einsatz Rheingold
mit dem Ziel, Auflösung und Verwirrung in den USA zu stiften.«
    »
Einsatz Rheingold

    »Ja. Hast du davon schon mal gehört?«
    »Nein«, antwortete Susan nachdenklich. »Nicht, dass ich wüsste.«
    |277| Als der Privatjet von Brownwater auf dem innerstädtischen Flughafen von Reykjavík gelandet war, wurde Melkorka von Kári in Empfang genommen. Er umarmte sie mit feuchten Augen und wollte sie gar nicht mehr loslassen.
    »Wer koordiniert die Fahndung?«, fragte Melkorka, als sie schließlich in ihrem Wagen saßen.
    »Guðjón.«
    »Ich muss sofort mit ihm sprechen.«
    Kári gab Gas.
    |278| 61
    Erna verfolgte aufmerksam alle Informationen, die von anderen Polizeistationen und aus der Bevölkerung hereinkamen. Entschlossen schob sie die Weiterverfolgung derjenigen Hinweise an, von denen sie sich Erfolg versprach.
    Das galt besonders für zwei Beobachtungen des Leihwagens, nach dem in allen Medien gefahndet wurde. Die erste kam von einem Passanten in der kleinen Ortschaft Hveragerði östlich von Reykjavík. Er glaubte, den Wagen zwei Tage zuvor vor dem Geschäft GRÆÐUS gesehen zu haben. Bei der zweiten war sich ein Tankwart aus dem weiter östlich gelegenen Selfoss sicher, dass er den gesuchten Wagen befüllt hatte. Obwohl keiner der Zeugen sich zweifelsfrei an die Nummer des Wagens erinnerte, hatte Erna Beamte losgeschickt, um die Daten der Überwachungskameras beider Orte zu überprüfen.
    Sie selbst kümmerte sich um einen Anrufer aus Südisland, der sich vor etwas mehr als zwei Stunden bei der Polizei in Selfoss gemeldet hatte. Er hieß Hallgrímur Hjálmarsson und war mit seiner Frau und seinen zwei halbwüchsigen Kindern in einem Sommerhaus in der Region Biskupstungur gewesen. In diesem touristisch stark frequentierten Gebiet lag der sogenannte »Golden Circle« mit den heißen Quellen des Geysirgebietes und dem Wasserfall Gullfoss.
    »Wann hast du den Wagen gesehen?«, fragte Erna.
    |279| »Das war heute Morgen gegen neun Uhr«, antwortete Hallgrímur. »Meine Frau und ich sind in der Gegend hier ein wenig spazieren gegangen, und da habe ich den Wagen gesehen.«
    »Wo?«
    »Er war vor einem Sommerhaus geparkt, das etwa sechs- oder siebenhundert Meter von unserem entfernt steht.«
    »Bist du dir ganz sicher, dass das der Geländewagen ist, den wir suchen?«
    »Ja, weil ich das Kennzeichen in den Radionachrichten mitbekommen habe. Deswegen fiel es mir dann auch wieder ein, als ich den Wagen sah.«
    »Hast du irgendwelche Personen in dem Sommerhaus bemerkt?«
    »Nein, da hat sich nichts gerührt, aber die Vorhänge waren ja auch zugezogen.«
    »Weißt du, ob der Wagen da noch

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