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Runenschwert

Runenschwert

Titel: Runenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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ich auch Christus versprochen bin, biete ich euch natürlich meine Hilfe an. Wenn ihr eure Hände in meine legt, wäre ich durch den Schwur gebunden, euch zu helfen.«
    Ich dankte ihm höflich, sagte aber, ich wolle nicht noch mehr Schwüre leisten außer dem einen, den ich zusammen mit meinen Brüdern abgelegt hatte, und wieder runzelte er die Stirn. Ich sagte ihm nicht, dass es ein Schwur auf Odin war, sondern ließ ihn in dem Glauben, es sei ein Schwur auf den weißen Christus. Ich fügte hinzu, wie dankbar ich für seine Gastfreundschaft sei und dass wir wieder kommen würden, wenn wir unsere Aufgabe erfüllt hätten. Wenn er uns dann eine angemessene Belohnung für ein Jahr in seinen Diensten zahlen wollte, wie es der Basileus von Miklagard mit ihm getan hatte, dann würde ich darüber nachdenken.
    Sein Gesicht hellte sich auf: Es gefiel ihm offenbar, mit dem Basileus von Miklagard verglichen zu werden, und er gab sich damit zufrieden, worüber ich sehr erleichtert war. Das bedeutete, dass meine Männer freie Kost und Bier hatten, bis wir herausgefunden hatten, wo Starkad und unsere alten Rudergefährten waren, und gleichzeitig hatten wir es vermieden, uns an diesen unglücklichen Jarl zu binden.
    Skarpheddin sagte, meine Männer würden Gastfreundschaft und warme Betten sowohl in seinem Hov als auch bei den anderen Familien finden. Hier witterte ich sofort eine weitere Gefahr. Ich erwiderte daher, meine Männer zögen es vor, auf ihrem eigenen Schiff zu schlafen, das nun schon so lange ihr Hov war. Ich wollte nicht, dass die Männer in einem fremden Lager verstreut lebten. Einar wäre stolz auf mich gewesen.
    Danach setzten wir uns zum Zweiertrinken zusammen und wurden an großen Feuern bewirtet. Wir aßen, während ein Skalde die Klugheit und Weitsicht Skarpheddins pries, dessen Geschick und Tapferkeit von allen Männern gelobt wurde, während sie gebratene Rippen in Händen hielten und ihre Gesichter vom Fett glänzten. Brüllend und mit roten Gesichtern nannten sie den Jarl Skarpheddin den größten Ringgeber, der je auf Erden wandelte, und jedes Mal wurden ihre Trinkhörner von einer schönen Frau wieder gefüllt.
    Der Mann, mit dem ich mir das Trinkhorn teilte, hieß Torvald. Er war einer von Skarpheddins Vertrauten, aber ein ziemlich mürrischer Geselle, und da ich den ganzen Abend Ausschau nach dem Mädchen Svala hielt, kam keine rechte Unterhaltung zustande.
    Am nächsten Tag gingen Radoslaw und ich verkatert und mit Kopfschmerzen hinunter zum Fluss, wo wir uns in der Morgenkühle Bier, Fett und Schweiß abwuschen. Als ich mich aufrichtete und wie ein Hund schüttelte, stand sie vor mir. Sie hatte eine Hand auf der Hüfte und lächelte spöttisch. Ich hatte nichts an als mein nasses Untergewand.
    » Bei Odins Arsch«, brüllte Radoslaw, als er auftauchte, und schnaubte wie ein Seelöwe. » Das tut gut … Oh, ich hatte dich nicht gesehen.«
    Grinsend platschte er nackt ans Ufer und trocknete sich ab, während Svala nur eine Augenbraue hob und ansonsten völlig unbeeindruckt schien. Ich schätzte, sie war ein bis zwei Jahre älter als ich.
    » Du bist kleiner, als du aussiehst«, sagte sie schnippisch zu Radoslaw. » Vielleicht solltest du dir das Runenzeichen des Schreckens ein bisschen tiefer tätowieren lassen.«
    Radoslaw lachte leise. » Das kommt nur von der Kälte, Mädchen. In einer warmen, liebenden Hand werde ich groß und stark.«
    Sie schnaufte verächtlich. » Das wird wohl deine eigene sein.«
    Sie gefiel mir, und sie sah, wie ich grinste.
    » Ich wollte dir nur sagen, dass euer Priester, Bruder Johannes, und der Mann mit dem Gesicht wie ein frisch kastriertes Pferd dich suchen. Ich soll dir sagen, dass der Hirtenjunge in guten Händen ist. Ist das der Kleine, den sie zu den griechischen Chirurgen getragen haben?«
    Ich nickte. Während ich meine Hose anzog, überlegte ich, ob sie es wagen würde, ihre Worte vor Finn zu wiederholen. Schließlich, als sie traurig lächelnd dastand und an den Jungen dachte, entschied ich, dass sie es wahrscheinlich fertigbringen würde.
    » Ist er schwer verletzt?«, fragte sie.
    Ich erzählte ihr, was sich an der Küste von Zypern zugetragen hatte – nur ließ ich aus, warum wir dort waren –, und ihre Augen wurden groß. Es kam mir vor, als sehe sie mich jetzt mit anderen Augen, aber vielleicht irrte ich mich auch.
    » Danke für die Nachricht«, sagte ich höflich. » Weißt du, wo Olvar ist? Ich möchte, dass er mit uns in die Stadt kommt, denn wir

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