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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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an. »Wie kann das sein? Welche Wesen hätten solche Macht?«
    Der Priester wusste nicht, was ihn zu dieser Antwort ritt, sie entkam ihm schneller, als er sich lange Gedanken machen konnte. »Sie werden Serephin genannt, und sie sind eine der alten Rassen, so wie die Inkirin, die einst die Ersten eures Volkes ins Leben riefen.«
    Hätte er sie wüst beschimpft, die Zwerge hätten kaum mehr vom Donner gerührt sein können.
    »Die Erbauer! Sie haben den Namen der Erbauer ausgesprochen!«, brach es aus Gramil heraus. Rotgar stieß ihm einen Ellbogen in die Rippen, dass er mit einem dumpfen Knall gegen die Wand des Ganges flog und ihm beinahe zum zweiten Mal die Fackel entfallen wäre. »Sei still, du Esel! Wir sprechen nicht vor Fremden über sie.«
    »Woher kennt ihr diesen Namen?«, verlangte Alfaard mit drohender Stimme zu wissen. Seine Finger legten sich um den Schaft der schweren Axt, die ihm an seiner Seite im Gürtel steckte.
    »Inkirin? Den ... den weiß ich aus der Schriftensammlung unseres Ordens«, stammelte Deneb erschrocken.
    »Lass sie in Frieden!«, herrschte Rotgar seinen Kameraden an, und dieser ließ die Hand wieder an seiner Seite herabbaumeln, wenn auch nicht ohne dem Archivar einen finsteren Blick zuzuschießen und etwas Unverständliches in seinen dichten Bart zu murmeln.
    »Ihr könnt das nicht wissen, deshalb sage ich es euch diesmal im Guten«, fuhr König Sveins Sohn fort. »Sprecht nicht vor uns Khorazon von den Erbauern. Es schickt sich nicht, dass ein Fremder ihren wahren Namen in den Mund nimmt.«
    »Verzeiht.« Deneb verbeugte sich vor dem Zwerg, der diese Geste ungeduldig mit einer Hand wegwischte.
    »Schon gut, schon gut. Ist ja nichts passiert, nicht wahr?« Er sandte seinen beiden Begleitern einen scharfen Blick zu, bevor er sich wieder an die beiden Priester wandte. »Ihr seid also nicht leichtfertig in unseren Berg eingedrungen, soviel hab ich verstanden.«
    »Wir müssen so schnell wie möglich nach Felgar, um diese Wesen aufzuhalten, von denen wir gesprochen haben«, betonte Pándaros.
    »Ihr – zwei Männer, unbewaffnet und keine Krieger – wollt euch gegen Wesen stellen, die den Erbauern ebenbürtig sind?«, rief Alfaard, bevor ein weiterer Blick von Rotgar ihn verstummen ließ.
    »Ich weiß, dass sich das verrückt anhört«, erwiderte Pándaros. »Aber es bleibt uns keine Zeit mehr, zu den Herrschern unseres Volkes vorzudringen, in der vagen Hoffnung, dass sie uns vielleicht Gehör schenken. Uns läuft die Zeit davon. Die Serephin werden diese Welt bald noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen. Dieses aus den Fugen geratene Wetter ist erst der Anfang.«
    Rotgar legte seine Stirn in Falten und kratzte sich am Kopf. »Ihr werdet mit uns kommen. Unterwegs könnt ihr uns mehr über diese ... diese Serephin erzählen, und was ihr vorhabt, wenn ihr auf der anderen Seite der Eisenberge seid.«
    »Herr, Ihr wollt die Fremden wirklich mit zu den Wohnstätten unseres Volkes nehmen?«, fragte ihn Alfaard erschüttert. »Euer Vater wird das bestimmt nicht gutheißen. Wer weiß, was die beiden wirklich im Schilde führen!«
    »Ay, ich will, dass sie uns begleiten«, gab sein Anführer ungerührt zurück. »Ich glaube, dass sie etwas mit der Antwort zu tun haben, die das Orakel uns gegeben hat. – Und nimm dir nicht noch einmal heraus, zu raten, was mein Vater und dein König gutheißen mag oder nicht!«, setzte er so laut hinzu, dass seine Stimme wie Donner durch den dunklen Gang grollte, als er bemerkte, wie Alfaard zu einer Entgegnung ansetzte. »Ich habe meine Entscheidung getroffen. Also kommt! Wir haben einen langen Weg vor uns, wenn ihr die Eisenberge durchqueren wollt.«
    Gemeinsam schulterten sie ihr Gepäck und folgten dem Gang in die Tiefe.
    Pándaros fragte sich, was der Zwerg mit seiner Bemerkung über ein Orakel gemeint hatte. Er wechselte einen Blick mit Deneb und sah in dessen Gesicht, dass sein Freund ebenfalls darüber nachdachte. Doch keiner der beiden Priester wollte ihre Begleiter im Moment noch weiter aushorchen. Sie waren nur erleichtert darüber, sich endlich wieder in Bewegung setzen zu können. Wenn man auf einem Fleck stehen blieb, dann war die Kälte in dem unterirdischen Gang nur schwer zu ertragen. Sobald aber Deneb und er ihr Gepäck durch den düsteren Gang trugen, froren sie nicht allzu sehr. Wenigstens war es eine trockene Kälte, der das eisige Pfeifen des Windes über die schneebedeckten Steppen von Ceranth abging. Die beiden Priester waren einmal mehr

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