Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
Vom Netzwerk:
Stadt auf Galamar dabei gewesen zu sein. Ich hatte es für eine Art aufregendes Abenteuer gehalten – der Sieg unserer Rasse über jene der Maugrim. Aber die Wirklichkeit war völlig anders. Ich werde Mehanúr niemals vergessen können, und die Serephin, die ihre Schöpfung verteidigten, obwohl sie wussten, dass dies ihren Tod bedeutete.«
    Alcarasán richtete sich in seinem Bett auf. »Wenn wir Runland und damit die Temari auch weiterhin beschützen wollen, dann müssen wir so schnell wie möglich mit den Ainsarii sprechen. Nach unserer Rückkehr wurde uns gesagt, sie hätten sich entschieden, uns zu helfen.«
    »Heißt das, du stehst nun wirklich auf unserer Seite?«, wollte Jahanila wissen.
    Ihr Ordensbruder nickte. »Ja. Ich werde nicht mehr den Zielen des Jägers hinterherrennen. Die Herren der Ordnung haben uns lange genug über ihre Pläne im Dunkeln gelassen. Ich kann nach wie vor nicht sagen, ob ich Oláran und seinen Getreuen in ihrem Wunsch zustimme, die Götter des Chaos zurück in diese Welt zu bringen. Wer kann wirklich sagen, was für uns besser ist: das alte Gleichgewicht wiederherzustellen oder die bestehende Ordnung über den Haufen zu werfen? Aber dass Melar im Geheimen eine neue Rasse von Maugrim heranzüchtet, um sich und den Göttern der Ordnung die Macht zu sichern, ist unerträglich. Ich werde nicht zulassen, dass Manari in seinem Auftrag diese Welt zerstört.«
    Jahanila sah ihn eindringlich an. »Auch wenn das bedeutet, sich im Kampf gegen sie zu stellen? Gegen deine eigene Schwester?«
    Der Feuerpriester wich ihrem Blick nicht für einen einzigen Lidschlag aus, aber Jahanila konnte dennoch den Schmerz fühlen, der in diesem Moment Alcarasáns Verstand überflutete, als er darüber nachsann, was die Worte letztendlich bedeuteten, die er nun aussprach.
    »Selbst gegen meine eigene Schwester.«

16
    Der Schnee drückte auf Denebs Gesicht und seinen restlichen Körper. Seine Finger ließen das Gepäck los, das sie umklammert hatten, und wühlten hektisch in der nassen Last. Gleichzeitig rissen Hände an seinen Beinen und zogen energisch an ihm. Er rutschte auf dem Hintern in die Richtung, in die er gezogen wurde, riss den Mund auf, um Luft zu holen und zu schreien – und schluckte Schnee. Laut würgend spuckte er ihn aus, während er gleichzeitig fühlte, wie er wieder freikam. Immer noch herrschte um ihn herum Dunkelheit.
    Ein Schwall von Worten in einer Sprache, die er nicht verstand, ergoss sich über ihn, rau und schnell.
    »Lasst mich zu ihm!«, hörte er die Stimme seines Freundes. »Ist er verletzt?«
    »Woher sollen wir das wissen?«, gab eine andere Stimme schroff zurück, deren Aussprache schwer und gedehnt war, wenn auch besser verständlich als das, was die Nomaden in der gewöhnlichen Sprache geredet hatten. »Sind wir vielleicht Heiler? – Gramil, was ist mit dem verdammten Licht?«
    »Verzeiht, Herr! Mir ist die Fackel in den Schnee gefallen.«
    Die erste Stimme spie Worte in einer unbekannten Sprache aus, die Deneb unschwer als einen heftigen Fluch erkannte.
    »Ich habe ein Zunderkästchen in meiner Reisetasche ...«, sagte der Archivar, immer noch zwischen einzelnen Worten Schnee aushustend. »Pándaros, mit mir scheint alles in Ordnung zu sein. Was ist mit dir?«
    »Mir ist nichts passiert. Der Berg fing an zu beben, und auf einmal haben wir Gesellschaft von Zwergen bekommen. Sie haben dich gerade noch rechtzeitig durch den Eingang gezogen.«
    »Das kannst du ihm alles auch später erzählen!«, bellte ihn die erste Stimme an. »Wo ist diese Reisetasche?«
    »Sie muss hier irgendwo am Eingang liegen.« Deneb drehte sich um und wühlte hektisch mit seinen Händen im Schnee. Die Kälte biss ihm schmerzhaft in die Finger. Neben sich vernahm er die Geräusche von weiteren Händen, die im Schnee herumfuhren. Schließlich stießen seine fast völlig steifen Finger auf Leder. Er zog Pándaros’ Rucksack aus dem Schnee und dann auch sein eigenes Gepäck. Schnell suchte er im Dunkeln nach dem Zunderkästchen und legte es einem der Zwerge, der schon ungeduldig danach tastete, in die Hände.
    Kurze Zeit darauf konnte er endlich wieder im Licht einer Fackel sehen, in wessen Gesellschaft die Schicksalsherrin ihn so gänzlich ohne Vorwarnung geworfen hatte. Der Eingang in den Berg bestand aus einem langgezogenen Gang, der sich, soweit der Lichtkegel reichte, geradeaus und schräg abwärts verlaufend weiter nach hinten zog. Pándaros stand etwas abseits und musterte ihn besorgt. Er war

Weitere Kostenlose Bücher