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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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als sei damit alles Wichtige gesagt, und ging weiter. Seine beiden Kameraden folgten ihm nach einem Moment des Zögerns, und auch die beiden Priester setzten sich wieder in Bewegung.
    Sie hatten einiges an Weg durch die Halle zurückgelegt, als Pándaros ahnte, dass etwas nicht stimmte. Ein Gefühl von Bedrohung kroch an seinem Rückgrat empor, das sich zu der sicheren Gewissheit auswuchs, von etwas oder jemandem aus der Dunkelheit heraus beobachtet zu werden. Er zuckte heftig zusammen, als sich Denebs Hand auf seinen Arm legte.
    »Alle Geister, schleich dich nicht noch einmal so von hinten an!«
    Sein Freund blinzelte ihn verwirrt an. »Ich laufe doch schon länger neben dir. Geht es dir nicht gut? Du schwitzt ja regelrecht – und das bei dieser Kälte!«
    Pándaros wischte sich geistesabwesend über seine Stirn, die tatsächlich klatschnass war. »Ich weiß auch nicht ...«, murmelte er. »Ich glaube, wir sind in Gefahr. Merkst du es nicht auch?«
    Deneb neigte sich näher zu ihm heran. »Deswegen wollte ich mit dir sprechen. Ist dir auch aufgefallen, dass es hier drin heller geworden ist?«
    Er deutete mit einem Kopfnicken in die Höhe. Pándaros folgte seinem Blick. »Was ist das nur?« murmelte er.
    Die Zwerge, die bemerkten, dass die beiden Priester nicht mehr weitergingen, hielten ebenfalls an. Hoch über ihnen hing ein dunkelblaues Licht in der Dunkelheit wie eine matt leuchtende Nebelbank.
    »Was zum ...«, begann Rotgar mit in den Nacken gelegten Kopf, als ein wenig von dem blauen Schein entfernt ein zweites Licht in der Finsternis aufflammte. Pándaros zog angestrengt Luft in seine Lungen. Er bemerkte, dass ihm das Atmen schwer fiel. Als er sich umsah, war ihm dabei, als stünde er unter Wasser, denn seine Bewegung kostete ihn deutlich Kraft. Hoch über ihnen entzündete sich etwas weiter weg ein weiteres mattes Licht.
    »Ich bekomme ... keine Luft mehr«, keuchte Deneb. Seine Augen traten ihm aus den Höhlen. Er atmete hektisch ein und aus.
    »Versuch ruhig zu bleiben«, wies Pándaros ihn an, dabei spürte er selbst, wie ihm vor Aufregung der Schweiß ausbrach. »Es ist noch immer genug Luft zum Atmen da. Was wir spüren, ist die schützende Magie dieses Ortes. Die ...« Er brach ab und schloss seine Augen, um besser an das denken zu können, was er sagen wollte, denn die Luft hatte vor seinem Gesicht zu flimmern angefangen, als stünden sie in heißem Wüstenstand anstelle in einer eisigen Halle in den Tiefen eines Berges. »Die Priester der Zwerge werden Mittel haben, ihr zu begegnen, aber nicht wir. Ich schlage vor, wir machen, dass wir die Stillen Hallen so schnell wie möglich hinter uns lassen.«
    Er war sich nicht sicher, ob seine Sätze zu Deneb vorgedrungen waren, denn sein Freund stierte ihn nur weiter mit blankem Entsetzen im Gesicht an und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Doch Rotgar hatte ihn gehört. Langsam drehte er sich zu den anderen um. Seine Hände schoben sich durch die Luft, als müsse er durch einen Teich aus Schlamm schwimmen. »Die Augen!«, entfuhr es ihm. »Die Augen der Erbauer haben sich geöffnet. Nur ... Priester wissen, wie sie geschlossen bleiben. Wir müssen raus hier!«
    Deneb hätte beinahe zu atmen vergessen, egal, wie schwer es ihm gerade auch fallen mochte. Sein aufwärts gerichteter Blick hatte erhascht, was er für blaue Lichter gehalten hatte. Sie erhellten den Rest der riesigen Statuen so weit, dass zu erkennen war, dass sie von den Stirnen schemenhafter Steinköpfe ausgingen. Alle Standbilder der Stillen Hallen schienen zum Leben erwacht und hatten ihre einzelnen Augen weit geöffnet, deren blauer Schein auf die kleinen Gestalten weit unter ihnen herabfiel. Die Gruppe war von steinernen Zyklopen umgeben, die schweigend auf sie herabblickten.
    »Lauft!«, hörte Pándaros neben sich Alfaard drängen. »Wenn wir ohnmächtig werden und liegenbleiben, erfrieren wir!« Der Zwerg begann zu rennen, aber es sah überhaupt nicht so aus, als ob er vorwärts käme. Es bewegte sich so angestrengt, als kämpfe er gegen einen heftigen Sturm an, der ihn ausbremste. Gleichzeitig verlangsamte sich das Auf und Ab seiner Arme und Beine. Er kam kaum vom Fleck. Der Priester senkte seinen Kopf, wie um sich gegen einen tatsächlichen Sturm zu wappnen, und fing ebenfalls zu rennen an, ebenso Deneb. Alle fünf Gestalten tief unter den blau schimmernden Augenhöhlen der Statuen waren nun hektisch in Bewegung. Schweißüberströmt und nach Atem ringend stemmten sie

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