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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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ihn von seinem Vorsatz abzubringen, darum versuchte sie es erst gar nicht. Sie nickte stumm.
    »Keine Sorge«, sagte Daniro. »Ich werde dich nicht im Stich lassen. Wenn dieser riesige Wasserfall der Weg zur Schicksalsfestung ist, dann bringe ich dich hin, wenn du immer noch dazu entschlossen bist.« Ein gequältes Lächeln spielte um seine Lippen und machte sofort wieder seinem wie versteinerten Ausdruck Platz. Hinter ihm hob Teras die bewusstlose Suvare ins Beiboot hinab, wo Torbin und Calach sie vorsichtig an eines der Wasserfässer lehnten. Torbin band ihr mit einem Seil die Hände auf den Rücken.
    »Warum fesselt ihr sie?«, rief Neria zu ihnen hinab.
    »Na warum wohl?«, erwiderte Torbin. »Du müsstest sie doch inzwischen lange genug kennen!«
    Als ob sie ihn gehört hätte und seinen Worten größeres Gewicht verleihen wollte, gab Suvare ein Stöhnen von sich und öffnete die Augen. Sie versuchte aufzustehen, aber Torbin drückte sie auf den Boden zurück. Teras stieg zu ihnen ins Beiboot hinab. Er hatte sich einen Seesack aus grauem Segeltuch über die Schulter geworfen, den er vom Fallreep aus in eine Ecke gleiten ließ.
    Suvare hatte bemerkt, dass sie ihre Hände nicht hinter dem Rücken hervorholen konnte. Verwirrt blickte sie von Torbin über Calach zu Teras.
    »Was ... habt ihr mit mir gemacht?«, murmelte sie.
    Der alte Bootsmann setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm. »Es tut mir leid«, sagte er mit gequälter, belegter Stimme. »Ehrlich! Es tut mir so verflucht leid. Aber wir brauchen dich. Du bist unser Khor. Der kleine Kahn hier ist ein Teil deines Schiffes, und hier ist auch deine Mannschaft. Die Suvare ist nur noch ein Geisterschiff. Wir wollen nicht, dass du dein Leben wegwirfst. Wir wollen, dass du uns nach Hause bringst, wie ein Khor es tun sollte. Daniro wird an deiner Stelle das Steuer übernehmen.«
    »Das habt nicht ihr zu entscheiden«, stieß Suvare hervor. Mit aller Kraft versuchte sie, ihre Fesseln zu sprengen, aber Torbins Knoten saßen zu fest. Mühsam erhob sie sich von ihrem Platz. Mehrere Hände hinderten sie daran, auf das Fallreep zuzulaufen.
    »Mach es uns doch nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist«, rief Daniro von der Reling herab. Neria stand neben ihm. Der Blick, den Suvare ihr zuwarf, hätte sie vor Scham am liebsten im Boden versinken lassen.
    »Hast du davon gewusst?«
    »Nein, das habe ich nicht«, antwortete Neria. »Aber vielleicht ist es wirklich besser so.«
    »Daniro«, richtete Suvare das Wort an ihn. »Warum tust du das?«
    »Weil ich dir etwas schuldig bin«, sagte der junge Mann ohne zu zögern. »Dir und der Wolfsfrau. Jetzt löse ich meine Schuld ein. Außerdem kann jeder von uns diese Tjalk ein paar Meilen geradeaus steuern. Aber du kannst noch viel mehr. Du hältst deine Mannschaft zusammen. Sie brauchen dich. Seeleute werden immer einen Khor wie dich brauchen. Was mich angeht – wenn diese Welt vernichtet wird, sterbe ich sowieso. Warum also nicht den Versuch wagen und Neria über die Grenze bringen?«
    »Tu das nicht, Daniro!«, schrie Suvare verzweifelt. Ihre heisere Stimme überschlug sich. »Du gehörst zu meiner Mannschaft! Ich habe die Verantwortung für dich – für dein Leben!«
    »Ich entlasse dich aus deiner Verantwortung«, entgegnete Daniro fest. Er hob seine Hand und winkte. »Leb wohl, Suvare! Ich danke dir, dass du an mich geglaubt hast. Lebt wohl auch ihr anderen. Hoffentlich kommt ihr schnell und sicher wieder zurück nach Runland.«
    Suvare stieß einen Schrei aus, der Nerias Kehle zusammenschnürte. Sie brach auf einer der Sitzbänke zusammen, während sie noch immer von mehreren Händen festgehalten wurde. Die Voronfrau konnte nicht mehr ins Beiboot hinabsehen. Sie drehte sich um und verließ ihren Platz an der Reling. Daniro dagegen rührte sich nicht. Er sah zu, wie Calach das Segel des Beibootes setzte. Torbin übernahm das Ruder, während Teras neben Suvare sitzen blieb. Sie versuchte, nicht mehr aufzustehen, aber sie starrte weiter den Schiffszimmermann an, als hoffte sie ihn mit ihrem Blick dazu bringen zu können, sich doch noch im letzten Moment anders zu entscheiden. Die drei Männer im Boot winkten ihm kurz zum Abschied zu, aber sie sprachen ihn nicht mehr an. Es war, als ob sie sich verabredet hätten, dass es Daniro und Neria für sie nicht mehr gab. Vielleicht war es so besser auszuhalten, ihrem langjährigen Zuhause den Rücken zuzukehren und nicht mehr an die beiden zu denken, die sie dort mit ihrer

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