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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Voronfrau inzwischen lange genug an Bord ihres Schiffes gehabt, um zu wissen, dass diese es ernst meinte. Sie schnitt jeden weiteren Einspruch von Teras und den anderen ab und befahl ihnen, das Beiboot klar zu machen. Widerstrebend gehorchte der alte Bootsmann und gab den anderen die Anweisung, so viele Vorräte wie nur möglich an Deck zu schaffen. Calach und Torbin ließen das neue Beiboot zu Wasser.
    Während sie es beluden, trat Daniro zu Teras. Zuerst wollte der Alte nicht mit ihm reden und drehte sich weg, aber der Schiffszimmermann ließ nicht locker, packte ihn am Arm und redete eindringlich und leise auf ihn ein. Je länger er sprach, desto aufmerksamer hörte Teras ihm zu.
    Suvare und Neria standen mittschiffs an Backbord und starrten stumm auf die finstere See hinaus. Sie konnten den nahen Abgrund nicht sehen, aber das dumpfe Grollen der in die Tiefe stürzenden Wassermassen war deutlich über das Rauschen der Wellen hinweg bis zu ihnen vernehmbar. Über der Suvare hatte sich eine Vielzahl von Sternen in der Nacht entzündet, die unbeeindruckt von dem, was sich tief unter ihnen abspielte, ihre Bahnen zogen. Nerias Blick wanderte von der See hinauf zu dem anderen, aber nicht weniger riesig erscheinenden Meer. Alles, was sie mit den beiden Serephin erlebt hatte, deutete darauf hin, dass es dort draußen in den Weiten des Weltenraums noch zahllose andere Welten wie die von Runland gab, wahrscheinlich mindestens so viele wie sie Sterne sehen konnte. Wen kümmerte es anhand dieser enormen Zahl, ob eine dieser Welten vom Himmel verschwand? Wem fiele es wohl auf, wenn Runland vernichtet würde? Mit wachsender Verzweiflung fragte sie sich, ob das, was Suvare und sie vorhatten, irgendeine Bedeutung haben würde.
    Eine tiefe Falte erschien in der Mitte ihrer Stirn. Es spielte keine Rolle, ob ihr Versuch, die Schicksalsfestung zu erreichen, das Netz der Weberin verändern mochte. Es überhaupt zu versuchen – das spielte eine Rolle.
    »Wir sind fertig!«, erklang Teras’ Stimme hinter ihnen. Sie drehte sich beinahe gleichzeitig mit dem Khor herum.
    »Gut«, sagte Suvare ruhig. Sie ging an dem alten Seemann vorbei und trat an Steuerbord, wo das Beiboot mittschiffs neben der Tjalk auf den Wellen schaukelte. Es war so stark beladen, dass es tief im Wasser lag. Fässer und Kisten mit Vorräten nahmen den größten Teil seiner Fläche ein.
    Suvare nickte zufrieden. »Das sieht gut aus. Wenn ihr das Segel dieses kleinen Kahns setzt, seid ihr im Handumdrehen wieder in Ru...«
    Sie kam nicht mehr dazu, ihren Satz zu vervollständigen. Ein dumpfer Schlag ertönte, als Teras ihr mit einem steinharten geteerten Tampen auf den Hinterkopf schlug. Ächzend sackte sie in sich zusammen, doch der Bootsmann fing sie auf. Der Tampen entglitt seinen Händen und polterte auf die Planken.
    Wie ein Blitz kam Neria herangeeilt. »Was tust du da?«, schrie sie verblüfft. »Hast du den Verstand verloren?« Sie wollte die bewusstlose Frau Teras’ Armen entreißen, doch Daniro trat vor sie und versperrte ihr den Weg.
    »Warte! Es ist besser so. Niemand von uns will, dass sie mit dir umkommt, wenn die Fahrt über den Rand der Welt schiefgeht.«
    Neria war versucht, den jungen Mann, der ihr einmal ihren eigenen Dolch an den Hals gepresst hatte, zu packen und mit bloßen Händen die Kehle aufzureißen. Ihre Nackenhaare sträubten sich so stark, dass sie sich in ihrer Vorstellung wie Borsten anfühlten. Mit äußerster Mühe zwang sie sich dazu, ihn nicht anzugreifen. Calach und Torbin waren neben Teras erschienen. Ihren unbeeindruckten Mienen nach zu urteilen, waren sie in diese Meuterei eingeweiht.
    »Ein großartiger Plan«, herrschte Neria Daniro an. »Und wer wird dann die Suvare über die Grenze steuern? Ich etwa? Ich habe doch keine Ahnung davon, wie man ein Schiff führt!«
    »Ich werde ihren Platz übernehmen«, entgegnete Daniro mit steinerner Miene.
    Es war offensichtlich, dass er es ernst meinte. Zum ersten Mal, seitdem sie ihn in jener Nacht ihrer Totenwache an Arcads Seite unter so brutalen und gefährlichen Umständen kennengelernt hatte, empfand sie etwas wie Achtung für ihn. Ein tief in ihr vergrabener Teil, mehr Raubtier als alles andere, würde diesem Mann niemals verzeihen können, dass dieser ihr eine Klinge an den Hals gehalten hatte, auch wenn sie genau wusste, dass er nicht Herr seiner Sinne gewesen war. Aber was er jetzt im Begriff war zu tun, nötigte ihr Respekt ab.
    Es gab nichts, was sie hätte sagen können, um

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