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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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einzelne Ungetüme, die bestimmt gut zweihundert Fuß in den Himmel ragten. Neria hatte nie zuvor in ihrem Leben von weit oben auf Bäume herabgeschaut. Trotz ihrer Aufregung und der Sorge um Enris kam etwas in ihr nicht umhin, als sich zu fragen, wie es wohl sein mochte, im Schatten dieser moosüberwachsenen Riesen durch das Dickicht zu streifen. Wie würde ihr Harz duften? Welche Tiere mochte es dort zu jagen geben?
    Doch bevor der Sturm ihrer unterschiedlichen Empfindungen noch länger auf der unbekannten und doch so eigenartig vertrauten Landschaft unter ihr verweilen konnte, überflog Jahanila die Stadtmauer von Mehanúr. Nerias Aufmerksamkeit richtete sich wieder völlig auf den jungen Mann, der wie sie aus seiner Welt und seiner Zeit herausgerissen worden war. Er durfte nicht sterben! Wenn er umkam, war sie hier unter diesen Echsenwesen so einsam wie ein Wolf, der von seinem Rudel vertrieben worden war.
    Mach dir nichts vor, Mädchen!, ertönte bei diesem bedrückenden Gedanken eine Stimme in ihr, die sie an die von Sarn erinnerte, der alten Frau, die ihr im Hügelgrab des Gorrandha das Leben gerettet hatte. Unwillkürlich tasteten die Finger ihrer rechten Hand nach dem Anhänger um ihren Hals, Sarns verzierten Fingerknochen, ihr Abschiedsgeschenk.
    Du hast nicht nur Angst um ihn, weil du dann an diesem Ort allein wärst , fuhr Sarns Stimme trocken fort, sondern vor allem, weil du ihn magst. Du magst ihn sogar sehr.
    Wunderbar. Sie war in einen der gewöhnlichen Menschen verschossen, einen »Zweibeiner«, wie ihre Mutter und die anderen aus dem Dorf sie nannten, wie um die Unterschiede zwischen ihren Völkern trotz der offensichtlichen Gemeinsamkeiten noch deutlicher zu betonen. Wie hatte das nur geschehen können? Wann war ihr dieser schlaksige Mann mit dem blassen Gesicht, dessen glattes Haar beinahe ebenso schwarz wie das ihre schimmerte, so wichtig geworden?
    Als er mit Suvare den gefangenen Piraten gefoltert und das Notwendige getan hatte, obwohl er diese Tat verabscheute?
    Als beide an der Reling der Suvare gestanden und über den Drachen der Luft gesprochen hatten, der Enris und Neria einander gezeigt hatte?
    Als sie ihm in Wolfsgestalt quer über eine unbekannte Insel hinterhergelaufen war, weil ihren Sinnen ein untrügliches Gefühl, stechend wie der Geruch von altem Harn, gesagt hatte, dass sich Enris in Gefahr begab?
    Sie wusste nicht, wann. Letztendlich spielte es keine Rolle. Es zählte nur, dass es so war, dass er einen immer größer werdenden Raum in ihrem Herzen einnahm.
    Alcarasán segelte dicht hinter seiner Ordensschwester über die Stadtmauer, die in jener bedrohlichen Zeit, wie er sich erinnerte, nur »Äußerer Verteidigungsring« genannt worden war. Sie schloss beinahe gänzlich mit den steil abfallenden Rändern des Arfestan ab. Da Mehanúr nur aus der Luft zu erreichen war, besaß diese Mauer wie die fliegenden Städte in Vovinadhár, als deren Abbild sie errichtet worden war, keine Tore. Alcarasán dachte daran, wie die Maugrim bei dem letzten Sturm auf die Stadt den Hügel erklommen hatten. Sie waren an dem Verteidigungsring emporgebrandet wie die heranrollende Flut an einer Sandburg. Ebenso wenig wie der Sand hatte die Mauer ihnen widerstehen können.
    Der Schmerz der Erinnerung packte sein Herz ebenso brutal wie das lähmende Gift der Clar’catt. Es würde wieder passieren, schon bald. All das Leid, all der Tod ...
    Ein Gedanke durchzuckte ihn.
    Sprich mich nicht mit meinem Namen an! , schärfte er Jahanila wortlos ein. Mein altes Ich hält sich entweder im Tempelbezirk oder in den Unterkünften der Krieger im Westen der Stadt auf. Diesem Alcarasán darf ich in meiner eigentlichen Gestalt auf keinen Fall begegnen.
    Wie soll ich dich dann nennen?, wollte Jahanila wissen.
    Er dachte kurz nach. Nenn mich Calindari . So heißt der Sohn eines Freundes unserer Familie. In dieser Zeit ist er noch nicht geboren. Calindari aus dem Haus des Delgatorin in Gotharnar. Wenn ich behaupte, auch aus der Stadt des Feuers zu stammen, muss ich meine Gestalt nur wenig verändern. Am besten geben wir uns als Gäste von jemandem aus, der gerade nicht in der Stadt weilt. Dann können sie es schwerer nachprüfen, ob wir die Wahrheit sagen.
    Sobald jemand nur ein wenig tiefer in deine Gedanken eindringt, fliegt der Schwindel auf , gab Jahanila zu bedenken.
    Das müssen wir riskieren. Aber solange wir uns nicht zu verdächtig verhalten, wird niemand ein verbotenes Sellarat wagen.
    Er spürte deutlich, dass

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