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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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offensichtlich zufrieden war, wenigstens einen von ihnen aus der Fassung gebracht zu haben.
    »Weshalb beleidigt ihr uns?«
    »Eure Anführer haben es wieder und wieder abgelehnt, uns gegen die Maugrim beizustehen. Wie sonst sollte man euch also nennen, wenn nicht Feiglinge?« Ein hässliches Lächeln begleitete ihre letzten Worte.
    »Wir hatten keinen Streit mit den Maugrim, bevor ihr euch in diesen Krieg mit ihnen gestürzt habt«, sagte der Reshari kühl. »Es ist eure Schöpfung, auf die sie es abgesehen haben. Und bestimmt haben sie einen Grund dafür, wenngleich auch eure Anführer ihn uns nicht verraten haben. Aber obwohl sie uns nicht ins Vertrauen gezogen haben, kamen wir schließlich hierher – gegen den Rat unserer Ältesten. Wir haben uns freiwillig der Belagerung ausgesetzt – doch erwartet nicht, dass wir uns jedem verrückten Plan anschließen, den eure Anführer in ihrer Verzweiflung ersinnen. Wann wir unsere Schwerter ziehen, entscheiden immer noch wir selbst.«
    »Dann entscheidet euch rasch!«, fuhr ihn der Rädelsführer der Serephin an, während seine Klinge so schnell aus ihrer Scheide fuhr, dass Enris und Neria nur ein Aufblitzen sahen, bevor er das Heft in der Hand hielt. »Sonst wird es fast zu leicht für uns, euch zu zeigen, was wir in Zeiten wie diesen mit Feiglingen und Verrätern anstellen.«
    Der zornige Reshari namens T’nar erwiderte die Herausforderung nicht minder atemberaubend schnell. Binnen eines Lidschlags stand er nicht mehr an seinem Platz, sondern hatte einen weiten Satz nach vorn vollführt, währenddessen er ebenfalls seine Waffe gezogen hatte. Im selben Moment, als seine Stiefel wieder den Boden berührten, klirrte sein Schwert schon gegen das des Serephinkriegers. Die Wucht seines Angriffs ließ diesen zurückweichen.
    »T’nar! Hör sofort auf!«, schrie der Reshari, an dem er vorbeigesprungen war. Seine Gelassenheit war verflogen. Doch der Krieger achtete nicht auf ihn. Er hieb mit der Geschwindigkeit und Härte eines Schmiedes, der ein glühendes Eisen bearbeitet, auf seinen Gegner ein. Dieser wehrte dessen Schläge nicht minder schnell ab. Weitere Klingen sprangen aus ihren Scheiden, und im Nu droschen Serephin wie Reshari um das sich drehende Podest mit den Sternenkugeln aufeinander ein.
    Hasserfüllte Schreie aus den Kehlen der Serephin gellten über den Platz. Die Reshari dagegen wehrten sich stumm und mit eisigen Mienen, dafür aber nicht minder heftig. Fassungslos standen Enris und Neria inmitten des wilden Kampfgetümmels, das den Platz so unvermittelt wie ein Hagelsturm im Frühling getroffen hatte. Enris versuchte, einem der Reshari auszuweichen, der von seinem Gegner rückwärts gedrängt wurde, war aber zu langsam für dessen schnelle Bewegungen. Der Serephin teilte einen wuchtigen Hieb aus, doch der Reshari sprang zur Seite, und die Waffe pfiff auf Enris herab.
    Gerade noch rechtzeitig riss Neria den jungen Mann mit sich zurück. Beide prallten schmerzhaft gegen das Podest. Der Serephin verfehlte Enris um Haaresbreite. Er hatte nur mit flacher Klinge zugeschlagen, doch die Wucht, mit der er sein Schwert führte, hätte einen Menschen das Genick brechen können. Im nächsten Augenblick hatte der Serephin seine Waffe bereits wieder erhoben, um sie auf Enris und Neria herabpfeifen zu lassen. Sofort sprang der Wortführer der Reshari ihm in den Weg und wehrte seinen Angriff ab.
    »Verschwindet, Temari!«, zischte er den beiden zu, die schreckensbleich am Rand des Podest kauerten. Enris und Neria ließen sich das nicht zweimal sagen. Was für die Angehörigen der Alten Rassen eine wilde, aber nicht unbedingt tödlich verlaufende Prügelei sein mochte, war für Menschen, als müssten Mäuse zwischen malmenden Mühlsteinen hindurchlaufen. Gehetzt sah Enris sich um. »Schnell! Auf das Podest!«
    Neria hatte ihn sofort verstanden. Blitzartig war sie hinaufgeklettert. Doch auf der Plattform konnte sie nicht stehen bleiben. Sie duckte sich unter einer der vorbeiziehenden Stangen mit einer riesigen gelben Sternenkugel an ihrem Ende hindurch und erklomm die Säule in der Mitte, an der die meisten der Stangen befestigt waren. Enris wollte ihr folgen, als eine braun geschuppte Hand seine Schulter ergriff. Ein hünenhafter Serephinkrieger zog ihn auf dessen Augenhöhe hoch. »Wen haben wir denn hier?«, grollte er. Eine Reihe weißer Zähne näherte sich seinem Gesicht. Enris hatte Mühe, sich seine Panik nicht anmerken zu lassen.
    »Du bist kein Reshari. Du bist ein

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