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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Jahanila in Gedanken wissen.
    Du weißt doch, wie alle Eindrücke um einen herum verschwinden, wenn man seinen Geist völlig auf eine bestimme Sache richtet, gab Alcarasán zurück. Ranárs Leute gehen noch einen Schritt weiter. All ihr Trachten ist so stark auf einen bestimmten Zauber ausgerichtet, dass man sie von außen kaum noch erreichen kann. Es ist, als würden sie sich selbst in einen Kokon aus Schöpferischen Worten einspinnen.
    »Ich nehme an, sie richten ihre Kraft auf Runlands Schutzwall«, sagte er laut.
    Ranár nickte. »So ist es. Während des Alten Lichts gelang es mir endlich, das Portal zu finden, das die Verräter Quelor nennen. Sobald ich es geöffnet hatte und eine genügend große Anzahl von uns hierher gekommen war, befahl ich meinen fähigsten Leuten, ihre Kraft auf die Suche nach den Wächtern des Schutzwalls zu richten. Seitdem sind sie damit beschäftigt, sie aufzuspüren und zu vernichten.«
    »Was hat es mit diesen Wächtern auf sich?«, fragte Jahanila.
    »Der Schutzwall, der uns bisher daran hindert, von außen mit einem Heer in diese Welt einzudringen, besteht aus vier mächtigen Wesen, die von den Verrätern erschaffen und mit den Elementen dieser Welt vereinigt wurden – einem Drachen der Luft, des Feuers, des Wassers und der Erde.« Er schnaubte verächtlich. »Selbst ein Verbrecher wie Oláran kann seine Herkunft nicht verleugnen. Die Form von Drachen zu wählen! Was für eine Beleidigung für die Hüter der Vier Orden.«
    Im Inneren der Kugel nahmen plötzlich die kreisenden Bewegungen der schemenhaften Gestalten zu, als hätten die Serephin Ranárs Erregung vernommen. Jahanilas Blick schweifte kurz zur Oberfläche der Sphäre. Für einen Moment war es ihr, als ob sich aus einer der Schemen ein Auge herausgebildet hätte, das sie neugierig beobachtete. Doch schnell war der Eindruck verschwunden, und sie wandte sich wieder Ranár zu.
    »Diese vier Wächter sind unser hauptsächliches Ziel in Runland«, sagte dieser. »In gewisser Weise sind sie Runland. Wenn wir sie vernichten, dann vernichten wir auch diese Welt, die Letzten der Abtrünnigen und vor allem die Temari-Brut, die aus dem Blut des Chaoskriegers erschaffen wurde. Wenn die Menschen erst einmal verschwunden sind, dann haben wir alle Überreste des Großen Krieges zwischen Chaos und Ordnung endgültig beseitigt. Niemand wird mehr die Möglichkeit besitzen, den verbannten Göttern des Chaos ein Tor für ihre Rückkehr zu öffnen. Sie werden für alle Zeiten in der Leere zwischen den Welten bleiben. Die Herren der Ordnung werden weiterhin in die Fülle der Welten von Marianna Frieden, Sicherheit und Beständigkeit bringen.«
    Kurzzeitig war es Alcarasán, als höre er die Stimme seines Vaters.
    Aber kein Gleichgewicht, das immer das höchste Ziel von uns Serephin war. Allein mit der reinen Ordnung kann es kein wahres Gleichgewicht geben. Eine reine Ordnung ist ebenso ein Geschwür wie das ungezügelte Chaos. Ohne die Rückkehr der Verbannten Götter werden Cyrandiths Welten in ihrer eigenen Ordnung versteinern. Du weißt das.
    Ach ja?, gab Alcarasán erregt zurück. Fast hätte er vergessen, seine Gedanken vor den anderen Anwesenden abzuschirmen. Tief in seinem Inneren wusste er genau, dass dies nicht wirklich sein Vater war, der zu ihm sprach, dass er nur mit sich selbst redete. Aber der Zorn, der ihn noch immer beherrschte, wenn er an seinen Vater dachte, scherte sich wenig um solche Einzelheiten.
    Was hat uns das Chaos denn groß gebracht? In einer beständigen und sicheren Welt besäße ich vielleicht heute noch eine Familie anstelle eines Hauses voller Gespenster. Meine Schwester würde weiterhin bei uns leben. Ich hätte tatsächlich einen Vater gehabt, und keinen Rebellen, der Schande über uns brachte und wegen dem ich bis heute misstrauisch beäugt werde.
    Er zwang sich, diese Gedanken aus seinem Geist zu verbannen und weiter Ranár zuzuhören.
    »... gerade zur richtigen Zeit gekommen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es leicht werden würde, die Wächter aufzuspüren, aber anscheinend hat einer der vier in der Nähe dieser Festung sein Heiligtum. Kurz vor eurem Auftauchen erspürten meine Leute seine Gegenwart in den Geistwelten.«
    »Welcher von ihnen ist es?«, wollte Jahanila wissen.
    »Der Drache der Luft.« Ranárs Augen blitzten vor Erregung. »Das Glück ist mit den Mutigen. Die anderen drei werden bestimmt nicht so leicht zu finden sein, aber ihn gleich zu Beginn unseres Plans aufgespürt zu haben,

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