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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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ist ein gutes Zeichen. Es wird den Schutzwall erheblich schwächen.«
    »Werdet Ihr uns erlauben, dabei zu sein, wenn eure Leute den Kampf beginnen?«, fragte Alcarasán. Das Feuer, das Ranár versprühte, hatte auch ihn erfasst. Er wollte es miterleben, wie der Kreis der Stürme seine Schöpferischen Worte gegen den Wächter dieser Welt richtete.
    »Ihr dürft es miterleben!«, rief Ranár freudig. »Der Orden der Flamme soll sehen, wie der Kreis der Stürme zu kämpfen versteht.« Er hielt inne und runzelte seine Stirn, als müsse er angestrengt nachdenken. Gleichzeitig begannen die schemenhaften fliegenden Drachen im Inneren der Kugel in ihren Bewegungen an Geschwindigkeit zuzunehmen. Schneller und schneller zogen sie im Kreis durch die Sphäre, nun dicht an der Oberfläche. Mit ihrem Wirbeln vergrößerte sich auch das gelbe Leuchten ihrer durchscheinenden Körper.
    Ranár begann sich wieder zu bewegen. Er wandte sich der Kugel zu und sagte über seine Schulter: »Es beginnt. Sie haben genügend Kraft angestaut, um einen Schlag gegen den Wächter zu führen. Sie warten nur noch auf mich.«
    »Sollen wir Euch unterstützen?«, fragte Alcarasán.
    »Nein. Ich bin mir zwar sicher, dass ihr eine hervorragende Unterstützung für uns wärt, aber der Zauber, den wir weben, trägt die Färbung unseres Ordens. Wir würden ihn schwächen, wenn wir euer Feuer hinzufügten. In diesem Fall werden wir Luft mit Luft bekämpfen.«
    Er streckte die Arme aus und berührte die schwebende Kugel. Ein Blitz flammte auf, wo seine Hände auf die Oberfläche trafen, und schleuderte seinen Körper zurück auf den glatten Marmorboden, wo er reglos liegen blieb. Gleichzeitig hatte sich an der Stelle, an der Ranár die Kugel angefasst hatte, eine schemenhafte Gestalt gebildet, die einer Dampfwolke ähnelte. Sie war nur für einen winzigen Augenblick zu erkennen, dann wurde sie ins Innere der Sphäre hineingezogen und war verschwunden.
    Sogleich erzitterte die Kugel unter lautem Dröhnen, als würde eine riesige Glocke mit einem baumdicken Schlegel zum Klingen gebracht. Unwillkürlich sprangen Alcarasán und Jahanila einige Schritte zurück.
    Die Schemen im Inneren der Kugel, zu denen sich Ranár gesellt hatte, rasten mit solcher Geschwindigkeit um sich selbst, dass sie nicht mehr einzeln zu erkennen waren. Sie verwandelten die Sphäre in einen brodelnden Wirbel aus Licht, den anzublicken schmerzte.
    Jahanila blinzelte angestrengt, doch sie war viel zu fasziniert, um wegzusehen. Auch Alcarasáns Blick war auf die Serephin aus dem Kreis der Stürme gerichtet, die nun im Begriff waren, ihre gewaltige Kraft gegen einen der vier Geistwächter dieser Welt zu richten.
    Was würde dein Vater sagen, wenn er dich jetzt sehen könnte? Sein Sohn, beteiligt an der Vernichtung der Welt, in der die Schöpfung der Serephin lebt.
    Was wir geschaffen haben, entgegnete er sich selbst, das können wir auch wieder zerstören. Es ist unser Recht.
    Seine Miene wurde hart. Wie gebannt starrte er weiter auf die Sphäre vor ihm. Er hörte, wie die kaum zu vernehmenden Stimmen an Lautstärke zunahmen, als würden sie sich ihm allmählich mit großer Geschwindigkeit nähern, obwohl die schemenhaften Drachen die Kugel nicht verlassen hatten. Die Stimmen in seinem und Jahanilas Kopf wuchsen mit dem Aufleuchten des Wirbels zu einem tosenden Gebrüll, dem wütenden Heulen zweier Stürme, die in unversöhnlichem Hass gegeneinander anrannten.
    Der Kampf um Runland hatte begonnen.

14
    Zwei der Piraten hatten Arcad und Enris erreicht. Der eine hielt einen Dolch in seiner Rechten, der andere schwang ein Beil, das eine beunruhigende Ähnlichkeit zu Calachs breiter Waffe aufwies.
    Vielleicht ist er ja auch ein Schiffskoch. Enris konnte diesen unsinnigen Gedanken trotz der Gefahr, in der er schwebte, einfach nicht unterdrücken. Beinahe hätte er wie verrückt aufgelacht. Vielleicht ist ihnen das Pökelfleisch ausgegangen, und sie brauchen Nachschub.
    Arcads Befehl, neben ihm zu bleiben, hatte er völlig vergessen. Aber bevor er angesichts der heranstürmenden Angreifer auch nur einen Schritt zurückweichen konnte, war der Endar bereits auf den Ersten der beiden zugesprungen. Der Pirat beschrieb mit seinem Beil einen Halbkreis, als würde er mit einer Sense Korn schneiden. Der kleine Elf duckte sich unter dem Hieb hindurch und schlug ihm mit der bloßen Faust so blitzartig und hart vor den Brustkorb, dass dieser keuchend zurücktaumelte. Mit einem wütenden Knurren wandte sich

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