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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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konnte. Das Portal als Maugrim oder in seinem Serephinkörper zu durchqueren, würde ihn umbringen.
    Vor ihm lag das Ende des Tunnels. Die Luft vor seinen Augen schien immer noch wie bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze zu flimmern. Ein Zeichen, dass das Portal dicht vor ihm lag – ein Riss im Raum, der die Sinne verwirrte, sodass sie nicht anders als auf diese Art in der Lage waren, dessen Vorhandensein darzustellen.
    Alcarasán ließ sich nieder. Es war ihm nicht möglich, die Netzaugen seines Maugrimkörpers zu schließen, doch er richtete all sein Denken nach innen, auf die Aufgabe, die es zu bewältigen galt. Ein Schleier aus Dunkelheit senkte sich über ihn. Nur das bedrohliche Summen drang noch zu ihm durch, ein letztes Glied der Kette, die ihn an die Welt um ihn herum band.
    Er rief sich die Formel ins Gedächtnis, mit der er es gewohnt war, sich in den Zustand zu versetzen, in dem er seinen Körper verwandeln konnte. Diesmal ging es nicht darum, sein Aussehen zu verändern oder das Bewusstsein von ihm zu lösen. Er musste ihn vollkommen verwandeln, so wie er es getan hatte, bevor er sich auf die lange Suche zwischen den Sternen gemacht hatte. Die Worte, die ihm vor so langer Zeit im Orden der Flamme gelehrt worden waren, flossen wie ein klarer Strom durch sein Gedächtnis.
    Mit jeder Silbe fiel er in Gedanken tiefer und tiefer, während die Geräusche seiner Verfolger an Lautstärke abzunehmen begannen, bis nichts mehr in seinem Geist vorhanden war – nur die Stimme seiner Erinnerung, die jene Formel sprach. Er erinnerte sich an das heiße Feuer des Tempels, an das erste Mal, als er dort Ahastiriserreicht hatte, um durch das Portal von Majanir zu treten und Vovinadhár zu verlassen.
    Im selben Augenblick trat die Verwandlung ein. Sein tiefer Fall beschleunigte sich. Auf eine seltsame Art, die er niemals genau in Worte hatte fassen können, zogen sich seine Sinne nicht aus seinem Körper zurück, wie zu den Zeiten, wenn er mit seinem Geist aus ihm heraustrat. Statt dessen schien sein Körper durchsichtig zu werden und mit seinem Geist zu verschmelzen, bis nur noch ein reiner lebendiger Funke übrig war – gleißender als eine zerberstende Sonne, doch unsichtbar.
    Es gab keinen Körper mehr. Sich vorwärts zu bewegen war reiner Wille, und dieser Wille des Wesens Alcarasán trat durch das Portal.
    Mit der Geschwindigkeit eines Gedankens hatte er die Welt der Maugrim hinter sich gelassen. Wieder war er von der Stille des leeren Raumes umgeben.
    Eine Welle der Erleichterung durchfuhr ihn. Um ein Haar hätten sie ihn eingeholt gehabt, aber er war ihnen entkommen. Er hatte seine Aufgabe erfüllt, nach all der Zeit! Endlich konnte er wieder nach Hause zurück.
    Er richtete den Willen auf Vovinadhár, und die körperlose Essenz seines Wesens bewegte sich schneller als das Licht in Richtung des Siebengestirns. Es würde eine lange Reise nach Hause werden, aber das spielte keine Rolle. Seine Suche war von Erfolg gekrönt.
    Er musste dem Orden Bericht erstatten, so schnell wie möglich. Er musste ...
    Alcarasán.
    Terovirins Stimme in seinem Geist. Fest und ruhig.
    Von einem Moment auf den anderen zerbarst die ewige Finsternis in eine Unzahl von Splittern. Dahinter lagen die gleißenden Flammen und die Hitze des Feuerbeckens.
    Es ist gut. Wir haben durch deine Augen gesehen. Das Sellarat war sehr stark.
    Alcarasán entspannte sich. Seine Erinnerung kehrte zurück. Neben sich nahm er die brennenden Gestalten Jahanilas und seines Lehrers wahr. Er spürte, wie die Aufregung, die ihn in den letzten Momenten während seines Aufenthalts in der Welt der Maugrim durchströmt hatte, in ihnen widerhallte. Doch er empfand auch die beruhigenden Gefühle, die beide ihm sendeten. Die Bilder seiner Erinnerungen nahmen an Eindringlichkeit ab und verblassten.
    Er war wieder in der Gegenwart angekommen. Das Sellarat hatte geendet.
    Bei der Träumenden!, ließ sich Jahanila vernehmen. Es ist unfassbar! Eine Kolonie von Maugrim, und wir wussten nichts davon.
    Was geschah nach deiner Flucht?, wollte Terovirin wissen. Wurdest du weiter verfolgt?
    Nein es stellte mir niemand nach. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass die Maugrim nicht wissen, wer es war, der ihre Welt beobachtete. Der Arbeiter und die Krieger, die mir folgten, sahen nur ein Wesen, das nicht in ihren Brutstock gehörte. Ich bin davon überzeugt, dass die Maugrimwelt, in die das Portal mich verschlug, noch mehr solcher Höhlen enthält, wahrscheinlich sogar eine

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