Runlandsaga - Feuer im Norden
Herren der Ordnung sind deutlich. Diese Wesen, die aus dem Blut des Schmetterers erschaffen wurden, dürfen niemals dazu in die Lage versetzt werden, die verbannten Götter zurückzubringen. Wir sollen alle Temari auf dieser Welt töten.
Ich möchte, dass du den ersten Vorstoß des Kreises der Stürme dorthin begleitest, fügte Terovirin Jahanilas Worten hinzu. Belgadis ist nicht begeistert darüber, dass wir uns an dem Unternehmen beteiligen, aber er schuldet mir noch einen Gefallen, deshalb müssen sie deine Anwesenheit wohl oder übel dulden. Den Orden der Flamme zu vertreten ist eine sehr wichtige Aufgabe. Ich könnte mir keinen Besseren dafür vorstellen, als meinen Schüler, der erst vor kurzem bei einer anderen Aufgabe alle meine Erwartungen erfüllte.
Deshalb also hatte der Alte ihn gleich nach seiner Rückkehr sprechen wollen! Der Kreis der Stürme sollte nicht alles Lob der Herren der Ordnung für sich alleine einheimsen! Er musste zugeben, dass der Maharanár wirklich immer wieder für eine Überraschung gut war. Ein Teil von ihm freute sich über das Vertrauen, das Terovirin offensichtlich in ihn setzte. Doch es rührte sich auch noch ein anderer Teil in Alcarasán, der nicht so glücklich über die große Ehre war, die sein Sahun ihm erwies. Er hatte doch gerade erst wieder einen Fuß auf den Boden seiner Heimat gesetzt! Wie konnte er jetzt erneut fortgehen, da seine Verwandten und Freunde kaum Gelegenheit gehabt hatten, ihn willkommen zu heißen und sich daran zu erfreuen, dass er endlich wieder einmal bei ihnen war!
Offensichtlich konnte der Älteste die Gedanken seines Schülers auch ohne ein Sellarat sehr gut nachvollziehen. Du musst dich nicht sofort auf den Weg machen. Ich weiß, wie schwierig es für deine Mutter sein wird, dich nach so langer Abwesenheit gleich wieder ziehen zu lassen, kaum dass du ihr unter die Augen getreten bist. Geh gleich zu ihr und verbringe erst einmal eine Nacht unter ihrem Dach. Wir werden dich aus den Vorbereitungen für unseren Vorstoß so weit heraushalten, dass du nur noch mit dazu kommen musst, wenn alles soweit ist.
Ich danke Euch, mein Sahun, erwiderte Alcarasán erleichtert. Dass sich die Ereignisse so überschlagen, ist ... unglücklich, aber meine Gefühle spielen hier keine Rolle.
Er erhob sich und streckte den rechten Arm in Richtung seines Lehrers aus. Die Flammen des Feuerbeckens vermischten sich mit denen seines brennenden Drachenkörpers. Terovirin und Jahanila erhoben sich ebenfalls.
Wohin der Orden mich schickt, werde ich gehen. Wie lautet der Name der Welt, in der sich die Endarin und die Temari aufhalten?
Der Lamazhabin drückte seine brennende Handfläche gegen die seines Schülers. Ein Ausdruck von Befriedigung lag auf seinem Gesicht. Auch Alcarasán benötigte kein Sellarat, um zu wissen, dass der Alte stolz auf ihn war. Der Maharanár gehörte nicht zu seinem Haus, aber dennoch war er letztendlich wie ein Vater für ihn. Sie hatten einander immer verstanden, als durchströmte beide dasselbe Blut.
Die Welt der Verräter, antwortete Terovirin, heißt Runland.
2
Suvares Laune hatte sich seit ihrer morgendlichen Unterhaltung mit Teras kaum gehoben. Sicher, sie hatte es in der vergangenen Nacht zum ersten Mal geschafft, den Männern von der Fellhandelsstation einen Auftrag abzuringen. Das wäre Grund genug gewesen, nur bei dem Gedanken daran den ganzen Tag über mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht herumzulaufen. Aber der fürchterliche Kater, mit dem sie sich den Sieg über Larcaans Abneigung gegen eine Frau als Khor erkauft hatte, war hartnäckiger gewesen als eine Läuseplage auf hoher See. Er hatte einfach nicht verschwinden wollen, nicht einmal nach mehreren Bechern kalten Wassers und einer Mahlzeit aus eingelegtem Fisch. Dessen herber, salziger Geschmack, den er in ihrem Mund hinterließ, hätte eigentlich jeden Gedanken an Kopfschmerzen vertreiben müssen.
Irgendwann gegen Mittag hatte sich Suvare widerwillig eingestanden, dass es wohl hauptsächlich die Anspannung war, weshalb der Kater nicht verschwinden wollte. Die Ladung Felle aus Menelon, die sie weiter befördern sollten, war immer noch nicht eingetroffen. Sie ließ die Tür ihrer Kajüte offen stehen, um einen freien Blick auf das Deck zu haben. Hinter ihrem Tisch sitzend und dem Anschein nach über eine Seekarte gebeugt, wartete sie darauf, dass die erjagte Fracht der letzten Nacht an Bord gebracht würde. Doch die Mittagszeit verging, und niemand kam. Von ihrem Platz aus
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