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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Göttern des Chaos ein Tor zu öffnen. Meine Vorfahren waren durchaus sehr mächtig: Ebenso wie die anderen Alten Rassen, die von den Göttern als Erste geschaffen worden waren, die Reshari, die Inkirin und die Maugrim, besaßen sie beinahe gottgleiche Kräfte. Doch das, was sie vorhatten, überstieg selbst ihre Möglichkeiten.«
    Margon warf einen Blick zu dem immer noch still dasitzenden Ranár am anderen Ende der Brücke hinüber.
    »Wäre es nicht besser, wenn Ihr uns das alles später erzählt und zuerst das Portal öffnet, damit wir fliehen können?«
    »Lasst mich noch etwas ausruhen, bevor ich es versuche«, erwiderte Arcad. »Sonst bin ich euch nicht von Nutzen, und unsere Dreynsteine stehen schlecht, sobald Ranár wieder in seinen Körper zurückkehrt. Wenn dieser Serephin tatsächlich in die Geistwelten eindringen musste, weil das Quelor seine Geheimnisse vor ihm verborgen hält, wird er bestimmt noch eine Weile brauchen, bis er sie gelüftet hat. Außerdem ist das, was ich euch zu sagen habe, von großer Bedeutung. Ich wäre vorhin fast gestorben, und mein Wissen wäre mit mir untergegangen. Ich darf nicht länger schweigen.«
    »Gut«, sagte Margon. »Ihr habt davon gesprochen, dass die Serephin die menschliche Rasse ins Leben gerufen hätten.«
    »So war es. Die Erschaffung eurer Vorväter, der ersten Temari, gehörte zu dem äußerst wagemutigen Plan, die verbannten Herren des Chaos wieder in diese Welt zurückzuholen. Die Idee dazu hatte eben jener Oláran. Für uns, die wir noch immer den Idealen der Ausgewogenheit in allen Dingen anhängen, ist er ein Held. Für die Götter der Ordnung und ihre Anhänger in Vovinadhár wurde sein Name bald gleichbedeutend mit dem eines Rebellen und ihres verhasstesten Feindes, gejagt und verfolgt in zahllosen Welten.
    Oláran brachte das Blut von Carnaron in seinen Besitz, die Lebenskraft des Schmetterers, des größten Kriegers auf Seiten der Herren des Chaos.«
    »Wollte er Carnarons Blut in einem Ritual verwenden, um den Herren des Chaos ein Tor zu öffnen?«, fragte Thaja.
    Arcad schüttelte den Kopf.
    »Nein. Oláran wusste, dass das Blut des Schmetterers stark war, aber nicht stark genug. Es musste mit einem eigenen Willen ausgestattet werden, durchdrungen von dem tiefen Wunsch nach einem Gleichgewicht zwischen Chaos und Ordnung, das nur durch eine Rückkehr der Verbannten in diese Welt erreicht werden kann. Es musste durch die Adern eines lebendigen Wesens pulsieren – und nicht nur eines Wesens, sondern einer ganzen Rasse, getrieben von dem Verlangen, in diese Welt ein Loch zu reißen und den verbannten Göttern einen Durchgang nach Marianna zu ermöglichen.
    So belogen Oláran und seine Anhänger die Herren der Ordnung. Sie erzählten ihnen, dass sie vorhätten, eine neue Rasse von Dienern zu erschaffen, eine Sklavenrasse, deren Aufgabe es sein sollte, die Schäden zu beseitigen, die der Große Krieg verursacht hatte.
    Die Götter der Ordnung gewährten ihnen den Wunsch. Sie schöpften keinen Verdacht. Bisher hatten sie die Serephin nur als treu ergebene Kinder kennen gelernt, die nie gegen sie aufbegehrt hatten. Und auch fast alle anderen Serephin betrachteten die neu geschaffenen Kreaturen als ihre Diener. Olárans geheimen Plan hinter der Erschaffung dieser neuen Arbeiterrasse kannten nur wenige – zur Sicherheit. Unter den Anführern der vier Städte in Vovinadhár gab es nämlich etliche, die sich mit den Herren der Ordnung abgefunden hatten und mit ihnen zusammenarbeiteten.«
    Arcad schwieg einen Moment. Auch die anderen blieben stumm. Mirka und Themet sagten nichts, aber ihre Blicke wanderten unruhig zwischen den Erwachsenen neben ihnen hin und her. Margon war nicht sicher, wie viel sie von dem, was der Elf gerade erzählt hatte, wirklich verstanden hatten. Es war Enris, der das Schweigen schließlich beendete.
    »Das heißt also«, sagte er langsam, »Eure Ahnen, die Serephin, wollten so etwas wie unsere Götter sein?«
    »Nicht Götter«, erwiderte Arcad. »Die Bezeichnung Väter und Mütter trifft es eher.«
    »Das kann nicht sein!«, rief Enris aus. »Die Träumende Cyrandith hat uns erschaffen! Jedenfalls ist es das, was meine Eltern mir von klein auf beigebracht haben.«
    »Deine Eltern haben dir keine Lügen erzählt«, sagte Arcad. »Letztendlich hat die Schicksalsweberin uns alle erschaffen. Wir alle, die Herren des Chaos, die Herren der Ordnung, die Alten Rassen und all ihre Geschöpfe sind ein Teil von Cyrandiths Traum, der immer noch

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