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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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fragte auch nicht nach, da Mirkas Beine sofort über der Kante erschienen. Das Licht der Fackel reichte aus, um den Jungen zu erkennen.
    Als Enris abwärts schaute, hatte Themet den Abstand zwischen ihnen beiden vergrößert. Er rückte nach, wobei er immer wieder darauf achtete, einen Blick auf Mirka über sich zu werfen. Der Junge war aufgeregt, und ihm war zuzutrauen, dass er zu schnell hinabklettern würde. Tatsächlich näherte er sich mit einer Eile, die Enris nicht gefiel.
    »Vorsicht, Mirka! Du kommst mir zu nah! Ich ...«
    Im nächsten Moment trat ihm der Junge auf die Hand. Der Schmerz flammte so unmittelbar und heftig in seinen Fingern auf, dass Enris sich ohne zu überlegen losriss, nur um ihn schnell zu beenden.
    Die hastige Bewegung brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Mit einem lauten Schrei kippte er hintenüber. Der Schreck lähmte jeden Gedanken in ihm, selbst sein Aufschrei schien einem anderen zu gehören. Für einen Augenblick schien sich sein Magen ebenso zu drehen wie er, und das Gefühl erstickte seinen Schrei so schnell, wie er ihn ausgestoßen hatte.
    Er schrammte an einem Körper unter ihm vorbei. Dann umschloss ihn eisige Kälte. Salzwasser schlug über ihm zusammen und schoss ihm bitter in Mund und Nase. Seine Arme ruderten in der dunklen Nässe umher. Endlich durchstieß er hustend und spuckend die Oberfläche. Krampfhaft mit den Beinen strampelnd hielt er sich über Wasser. Seine Kleidung zog ihn schwer nach unten. Die Kälte presste so heftig gegen seine Brust, dass ihm das Atmen schwer fiel.
    »Enris! Bist du verletzt?«
    Arcads Stimme. Der junge Mann schaute nach oben. In mehreren Fuß Entfernung leuchtete die Fackel des Elfen an der Felswand. Arcad blickte zu ihm hinab, doch er konnte ihn nicht erkennen. Die nahen Flammen störten seine Sicht.
    »Mir ist nichts passiert!«, keuchte Enris angestrengt. »Aber hier ist alles voll Meerwasser. Wir müssen auf der Höhe des Strandes sein!«
    Er schwamm auf die Felswand zu. Nach einigem Tasten fanden seine Hände die Reihe der Steiglöcher. Mit aller Kraft, die seine klammen Finger aufzubringen vermochten, zog er sich aus dem Wasser. Sofort ließ die Kälte nach, und sein Körper begann, heftig zu zittern. Undeutlich vernahm er, dass Themet über ihm etwas rief.
    »Was? Was hast du gesagt?« Der Geschmack von Salz brannte ihm noch immer unangenehm im Mund.
    »Ich sagte, du hättest mich beinahe mitgerissen, als du runtergefallen bist.«
    Für einen Moment wusste Enris nicht, ob er auflachen oder den Jungen anschreien sollte.
    »Willst du jetzt eine Entschuldigung von mir hören? Dirist doch nichts passiert! Ich bin verdammt noch mal derjenige, der ins Wasser gefallen ist!«
    Er holte Luft, um weiter zu schimpfen, als er plötzlich einen Schein im Wasser sah. Sein Blick schnellte zu Arcads Fackel empor. Der Endar war dabei, die letzten Fuß Entfernung zur Wasseroberfläche hinter sich zu bringen, aber die Helligkeit rührte nicht von der Fackel her.
    »Ich glaube, wir sind fast am Ausgang! Da drüben ist eine Stelle, wo es unter Wasser hell ist. Vielleicht ist es das Tageslicht!«
    »Bleib nah an der Wand!«, schrie der Elf zurück. »Ich springe hinein!«
    Er warf die Fackel in hohem Bogen ins Wasser, wo sie zischend verlosch. Bis auf das matte Leuchten wurde es völlig dunkel um sie herum. Enris vernahm ein lautes Aufklatschen, als Arcad die Wasseroberfläche durchstieß. Über ihm näherten sich Themet und Mirka. Einige Augenblicke später tauchte der Elf wieder auf. Mit kräftigen Zügen schwamm er zu Enris.
    »Die äußere Höhlenwand ist gleich gegenüber von der Felswand, die wir herabgestiegen sind«, rief er. »Dicht unter der Wasseroberfläche befindet sich ein großes Loch nach draußen. Von dort stammt das Licht. Wir müssen nur hindurchtauchen, dann haben wir es geschafft!«
    »Endlich!«, atmete Themet auf.
    »Heißt das, wir müssen unter Wasser schwimmen?«, fragte Mirka.
    Enris stöhnte auf. Er war immer noch verärgert darüber, dass er Mirka seinen Sturz ins Wasser zu verdanken hatte. Dieser Junge konnte einem wirklich den letzten Nerv rauben!
    »Ay, das heißt es! Sag mir jetzt bitte nicht, dass du nicht schwimmen kannst!«
    »Ich kann schwimmen!«, Mirka hörte sich regelrecht beleidigt über Enris‘ Zweifel an. »Nur tauchen kann ich nicht besonders.«
    »Na, dann wird nicht besonders eben reichen müssen«, brummte Enris. »Es sei denn, du möchtest in der Felswand bleiben!«
    »Ich kann nicht schwimmen«, ließ Themet

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