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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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wenn ich hier nicht sitzen bleibe, bis uns einer erzählt, was eigentlich los ist. Mari, mach mir den Krug noch mal voll!«
    Arvids Frau Rena hatte in der Küche etwas Wurst und Käse für die Gäste aufgeschnitten, die im Schwarzen Anker zu Abend essen würden. Sie war gerade dabei, alles auf Tellern anzurichten, als ihr Mann mit Themet zur Tür hereinkam, gefolgt von jemandem, den sie nicht kannte. Mit offenem Mund lauschte Rena, wie der Junge ihr berichtete, was sich zugetragen hatte. Als Themet zuerst stockend, dann immer schneller erzählte, wie er bei den Lagerhäusern im Hafen gespielt hatte und dann plötzlich von den vier Schlägern umringt worden war, zog sie ihn mit einem empörten Aufschrei an sich, als befürchtete sie, die Kerle kämen jeden Moment in ihre Küche geplatzt, um ihn sich erneut zu schnappen.
    Mit Unterstützung von Enris, der seinen Anteil an der Flucht vor den Männern beisteuerte, endete Themet schließlich.
    »Hab ich dir nicht immer gesagt, dass du dich von den Lagerhallen fernhalten sollst?«, schimpfte Rena. Ihr Sohn blickte wortlos zu Boden und scharrte mit den Füßen.
    »Das ist keine Gegend zum Spielen für Kinder! Du weißt genau, dass sich da übles Gesindel herumtreibt, Fremde, Halsabschneider aus was weiß ich für abgelegenen Ländern, Seeleute, die sich besaufen und bei jeder Gelegenheit Streit anfangen und ihre Messer ziehen!«
    Sie holte tief Luft. Enris hatte bei dem Wort »Fremde« die Stirn gerunzelt. Er selbst war ebenfalls ein Fremder in dieser Stadt, und einer, der im Hafen gearbeitet hatte.
    »Es reicht schon, dass man das Pack überhaupt von ihren Schiffen lässt! Müssen sie dann auch noch unseren Kindern auflauern!«
    Die Bemerkung, dass diese Seeleute, über die Rena so wütete, auch zu ihren besten Kunden gehörten, die regelmäßig ihre Heuer im Schwarzen Anker vertranken, verkniff sich Enris. Arvid legte seiner Frau beruhigend eine Hand auf den Arm.
    »Es ist ja zum Glück nichts passiert«, beschwichtigte er sie. »Themet wird uns bestimmt versprechen, dass er nicht mehr zu den Lagerhallen geht, nicht wahr?«
    Der Junge, der immer noch auf den Boden starrte, nickte so heftig, dass ihm die blonden Haare ins Gesicht fielen.
    »Nichts passiert?«, rief Rena. »Schau dir mal den jungen Mann an! Nennst du das nichts passiert ?«
    Sie ergriff Enris‘ Hand und drückte sie fest.
    »Ich danke Euch, dass Ihr unseren Sohn gerettet habt! Das werde ich Euch nie vergessen!«
    »Schon gut«, erwiderte Enris verlegen. »Das hätte jeder andere auch gemacht.«
    »Nein«, ließ Arvid vernehmen. Seine Stimme klang ernst. »Eben nicht. Und deshalb vergessen wir es nicht.«
    Rena nahm einen Lappen und hielt ihn in einen Eimer voller Wasser. Mit dem tropfenden Stoff wusch sie Enris‘ Wunde. Der junge Mann zuckte mehrmals heftig zusammen, als der Druck ihrer Finger den Schnitt schmerzen ließ.
    »Sieht es schlimm aus?«, fragte er.
    Rena lächelte. »Ohne das ganze verkrustete Blut nicht mehr so sehr«, sagte sie. »Der Schnitt geht von Eurem linken Ohr die Wange hinunter. Ich glaub nicht, dass man ihn nähen müsste. Eine Narbe werdet Ihr aber wohl behalten.«
    Erst jetzt, als er im Sitzen den Ärmel aufrollte, kam Enris dazu, sich auch die Wunde an seinem Arm zu betrachten. Er hatte ziemliches Glück gehabt. Das Messer des Angreifers hatte ihn zwar erwischt, aber dieser Kratzer würde sicher ohne Schwierigkeiten verheilen.
    »Ich verstehe nicht, was diese Kerle von unserem Jungen wollten«, murmelte Arvid.
    »Die haben mich dauernd nach dem Mann am Strand ausgefragt«, sagte Themet. »Der, den sie zu der Heilerin in die Festung gebracht haben.«
    »Sie wurden dafür bezahlt«, ergänzte Enris. »Darüber haben sie geredet. Jemand wollte alles über diesen Fremden wissen. Sie haben in der Stadt herumgefragt und gehört, dass die Jungen als Erste am Strand waren.«
    Renas Wangen wurden bleich. »Bei allen Göttern!«, rief sie. »Themet war nicht allein! Was ist, wenn sie jetzt den anderen Kindern auflauern?«
    »Wir müssen die Wache verständigen«, sagte Arvid mit fester Stimme. »Wir werden erst wieder ruhig schlafen, wenn wir sicher sind, dass diese Kerle gefangen oder aus der Stadt vertrieben wurden.«
    »Macht Euch nicht zu viele Gedanken«, erwiderte Enris. Er legte dem Gastwirt beruhigend die Hand auf dessen Arm.
    »Wenn diese Männer auch nur einen Funken Verstand besitzen, dann wissen sie, dass wir die Stadtwache alarmieren werden, und machen sich unsichtbar, bis

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