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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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seines wie wild hämmernden Herzens möglich war, dann fing er an zu laufen. Der Junge setzte sich sofort mit ihm in Bewegung.
    » Da !«, hörte er Sareth hinter sich im Dunkeln brüllen. Sogleich polterten mehrere Stiefel über den festgetretenen Erdboden.
    Enris wusste, dass irgendwo vor ihm ein weiteres Regal stand. Er hatte sich daran vorbeigeschlichen, als er den Kerlen gefolgt war. Nun kam es darauf an, nicht im Dunkeln dagegen zu stoßen, sondern rechtzeitig um das Hindernis herum zu rennen. Er bremste den Lauf nach wenigen Schritten abrupt und riss den Jungen, der überrascht aufkeuchte, am Arm zurück. Als er die freie Hand ausstreckte, fühlte er, dass er gerade rechtzeitig angehalten hatte – das Regal befand sich knapp vor ihnen im Dunkeln. Schnell zog er das Kind nach links. Im nächsten Augenblick waren die Verfolger herangekommen. Ein lautes Krachen hallte durch den finsteren Raum, dann ein Ohren betäubender Lärm, als das Regal, gegen das die Kerle in vollem Lauf gerannt waren, umkippte und auf dem Boden aufschlug. Weiteres Poltern mischte sich mit Schmerzensschreien und Flüchen. Offenbar war einer der Männer gestürzt. Enris lief mit Arvids Sohn weiter. Sie mussten sich mittlerweile etwa in der Mitte der Halle befinden. Enris erinnerte sich an mehrere übereinander gestapelte Kisten, in deren Deckung er nach hinten geschlichen war. Im nächsten Moment prallte er mit dem Gesicht gegen dieses Hindernis. Grelle Blitze erblühten vor seinen Augen. Laut aufstöhnend ließ er den Jungen los. Hinter sich hörte er jemanden näherkommen. Seine Hände tasteten hilflos über seine Nase, die derart brannte, dass ihm die Augen tränten. Diese vermaledeiten Kisten waren näher gewesen, als er geglaubt hatte!
    Weiter! Weiter, verdammt !, drängte eine Stimme in seinem Inneren, die den Schmerz durchbrach. Sie klang wie seine eigene, was sie wohl auch war – die Stimme seines Verstandes, die seinen Körper übertönte. Er durfte keine kostbare Zeit verlieren! Fahrig tastete er nach dem Jungen neben ihm, der nicht gegen das Hindernis gerannt war, und fand ihn erneut. Zusammen tappten sie um die Kisten herum, die Hände vor sich ausstreckend wie Blinde.
    Plötzlich packte ihn etwas grob an den Haaren und riss ihm den Kopf zurück.
    »Hab ich dich!«, keuchte Sareths heisere Stimme an seinem Ohr.
    Eine Welle aus eisiger Panik schwappte über Enris zusammen und lähmte alle seine Bewegungen. Gleichzeitig donnerte eine Faust in seinen Magen, die ihm die Luft zum Atmen raubte und seine Knie einknicken ließ. Der Schmerz in seinem Bauch übertraf sogar das Brennen in seinem Gesicht. Ein weiterer Hieb traf ihn. Seine Füße gaben nach, aber er ging nicht zu Boden, denn ein harter Griff hielt ihn aufrecht.
    Es war vorbei. Sie hatten ihn erwischt.
    Schlag zu! Schlag zu, du Narr!
    Wieder Enris‘ eigene Stimme in seinem Geist, kaum vernehmbar, aber genug, um einen Arm zu heben. Er fühlte den Kopf seines Gegners. Die Finger seiner rechten Hand fuhren über dessen Stirn, während ihn ein erneuter Fausthieb traf. Mit letzter Kraft stieß er die Fingerspitzen in etwas Weiches und hörte einen wilden Aufschrei. Sareth ließ ihn los. Enris sackte zusammen und rang nach Luft, die einfach nicht seine Lungen erreichen wollte.
    Los, weiter! Dass du sein Auge getroffen hast, wird ihn nicht ewig aufhalten!
    Keuchend rappelte er sich wieder auf und stolperte gegen den Jungen. Er packte ihn an der Schulter und zog ihn weiter. Rennen war ihm mit den dumpfen Stichen in seinem Magen nicht möglich, außerdem wollte er nicht riskieren, noch einmal mit voller Wucht gegen ein Hindernis zu rennen.
    Hinter ihm schrie und schimpfte Sareth. Von Mirad und Doran waren nur tappende Schritte zu hören. Enris hielt seine freie Hand weit ausgestreckt vor sich und bewegte sie hin und her. Der Ausgang musste sich irgendwo in der Mitte der vor ihnen liegenden Wand befinden. Wenn sie sich so weit wie möglich rechts hielten, dann ...
    Seine Finger trafen auf Holz. Erleichtert presste er die flache Hand dagegen und tastete sich an dem Hindernis entlang. Endlich hatte er wieder einen Anhaltspunkt! Mit etwas Glück konnten sie sich vielleicht an dem letzten Kerl vorbeischleichen. Enris verfluchte sich dafür, dass er nicht daran gedacht hatte, sich noch eines von den Bleigewichten in die Tasche zu stecken. Als Waffe taugten sie zwar nicht viel, aber für einen Schlag gegen den Kopf eigneten sie sich immer noch besser als die bloße Faust.
    Das Keuchen und

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