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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Wein, dafür mochte er Flirin umso mehr. Während der alte Magier beschloss, sich die Bezeichnungen auf den Flaschen genauer anzusehen, bevor sie den Keller wieder verlassen würden, trat Thaja neben ihn. Ihre zweite Fackel erhellte den Raum zusätzlich.
    »Sieht so aus, als wäre hier schon lange niemand mehr gewesen«, meinte Margon.
    »Trotzdem bin ich sicher, dass Arcad in der Nähe ist.«
    Er glaubte seiner Frau unbesehen. Sie irrte sich nur selten, wenn sie eine Verbindung zu jemandem aufgebaut hatte, der von ihr behandelt worden war.
    Sie holte tief Luft.
    »Arcad!«, rief sie laut. »Seid Ihr hier?«
    Margon sah sich erneut um. Außer den Schritten von Enris, der eben die letzten Sprossen der Leiter herabkam, war nichts zu vernehmen. Der Keller schien verlassen, dennoch herrschte kein abgestandener oder modriger Geruch vor. Die Luft war kühl und frisch.
    »Seht!«, sagte Thaja. Sie deutete auf den Boden zu ihren Füßen. Margon und Enris gingen zu ihr. Sie hielt die Fackel dicht an die Steinplatten.
    »Hier sind Fußspuren im Staub. Sie sind da drüben etwas verwischt, weil du darüber gelaufen bist, Margon, aber dann führen sie weiter nach hinten.«
    Nun sah sie auch der Magier. Unwillkürlich musste er schmunzeln. Lange bevor sie sich kennen gelernt hatten, war Thaja bei einem Stamm von Nomaden zu Hause gewesen, die in den Steppen von Ceranth lebten. Sie wusste, wie man Wild aufspürte und hatte es über all die Jahre hinweg nie verlernt.
    Thaja war bereits weiter zum hinteren Teil des Kellers gegangen, den Kopf gebeugt und die Fackel dicht über dem Boden haltend. Plötzlich blieb sie stehen.
    »Das gibt es doch nicht!«, rief sie.
    Margon und Enris folgten ihr mit schnellen Schritten. Sie stand am Ende des Raumes vor einer Steinwand, die in ihrer Mitte einen mannshohen Durchgang von der Größe einer Tür aufwies. Links und rechts davon befanden sich mehrere Regale. Ein weiteres, das bis auf zwei Säcke auf einem der unteren Bretter leer war, stand etwas abseits davon im Raum.
    »Ich war im Winter einmal hier unten«, erklärte Thaja. »Einer der Wachleute suchte etwas und bat mich, eine Fackel zu halten. Den Durchgang hier gab es damals nicht!«
    »Seid Ihr sicher?«, fragte Enris.
    »Und ob ich mir sicher bin«, antwortete Thaja. »Am anderen Ende des Kellers geht es noch in einen zweiten Raum, aber der hat eine Tür.«
    Sie trat näher an das Loch und leuchtete mit ihrer Fackel hinein.
    »Das ist nicht nur ein Durchgang!«, rief sie. Ihre Stimme klang aufgeregt. »Da ist eine richtige Tür, die nach innen aufgeschwungen ist.«
    Margon zeigte auf den Boden.
    »Und dort sind Schleifspuren«, sagte er. »Jemand hat das Regal hier von der Wand weggezogen.«
    Thaja griff mit einer Hand in den Durchgang und zog die Tür zu sich heran. Die Rückseite war mit Eisen beschlagen. Die Vorderseite wies eine Steinplatte auf, deren graue Farbe und Größe genau mit der rohen Kellerwand übereinstimmten. Als Thaja die Tür weit genug zugeschwungen hatte, ertönte aus nächster Nähe ein lautes Klicken, und sie fiel ins Schloss. Im Schein der Fackeln war kein Unterschied mehr zum Rest der Wand zu erkennen. Thaja drückte dagegen, doch die Tür rührte sich nicht.
    »Bei allen Geistern«, murmelte Margon. »Das ist ein Geheimgang! Und Arcad wusste davon!«
    Thaja ging ein paar Schritte nach links in die Richtung, aus der sie das Klicken vernommen hatten. Enris und Margon folgten ihr. Plötzlich blieb sie stehen und wies auf eine schmale, leere Stelle in einem der Regale. Etwa in Augenhöhe war dort ein Stück der Wand sichtbar.
    »Hier ist es«, sagte sie. »Eine Geheimtür hat immer irgendwo in der Nähe einen Hebel, der sie öffnet.«
    Dort, wo sie hindeutete, erkannte Enris ein tiefes Loch in der Wand. Es sah aus wie eine natürliche Aushöhlung im nackten Felsgestein. Thaja steckte die Hand hinein. Ihr Arm verschwand beinahe bis zum Ellbogen darin, bevor sie auf etwas Bewegliches wie einen Riegel stieß. Sie umfasste ihn und drückte ihn fest nach unten. Erneut ertönte ein lautes Klicken.
    Enris war mit ein paar Schritten wieder an der freien Stelle zwischen den beiden Regalen und drückte mit den Händen gegen die Steinmauer. Sofort schwang die Tür wieder nach innen auf und offenbarte den Durchgang.
    »Wo der Geheimgang auch hinführen mag, Arcad ist da drin«, sagte Thaja.
    Margon nickte mit grimmiger Miene. »Die Liste der Fragen, die ich an ihn habe, wird immer länger«, brummte er. »Also los, suchen wir

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