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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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ihn!«
    Sie betraten den Durchgang. Eine steinerne Treppe führte steil in die Tiefe der Steilklippe unterhalb der Festung. Enris folgte dem Magier. Hinter ihm ging Thaja. Die Schritte der drei hallten dumpf in dem engen Gang wider.
    »Von wem dieser Weg wohl angelegt wurde?«, überlegte Enris laut.
    »Wer auch immer es war«, meldete Thaja sich hinter ihm zu Wort, »sie müssen eine scheußliche Mühe damit gehabt haben.«
    Die Treppe verlief weiter und weiter nach unten. Enris fragte sich, wie tief sie wohl schon in den Fels hinabgestiegen waren. Wenn dieser Gang irgendwann in das Höhlensystem mündete, in dem er Margon am Tag zuvor begegnet war, hätte er tatsächlich den Beweis erbracht, dass es eine geheime Verbindung zwischen der Festung und dem Strand gab!
    Unvermittelt endeten die Stufen. Der Weg führte weiter geradeaus, ohne anzusteigen oder in die Tiefe zu verlaufen. Margon, der immer noch voranging, bemerkte nach einigen Schritten einen Luftzug, der seine Fackel stärker flackern ließ. Kurz hielt er inne. Enris und Thaja taten es ihm gleich. Margon drehte sich um und legte einen Finger auf den Mund. Dann hielt er Enris seine Fackel hin, der sie entgegennahm. Margon wandte sich wieder in die Richtung, in die sie bisher gegangen waren. Bemüht, so wenige Geräusche wie möglich zu verursachen, bewegte er sich ohne verräterische Lichtquelle in den Händen weiter vorwärts. Thaja und Enris hatten verstanden. Sie blieben zurück.
    Der alte Magier fühlte ein eigenartiges Ziehen dicht unter der Kopfhaut, das mit jedem Schritt stärker wurde. Er kannte dieses Gefühl. Es überkam ihn immer, wenn er sich an einem Ort befand, den starke magische Kraft erfüllte. Was da vor ihm lag, musste gewaltig sein.
    Mit einem Mal wurde es rings um Margon heller. Die Unebenheiten auf der Oberfläche der Steinwände, die ihn umgaben, traten deutlicher hervor. Anscheinend näherte er sich einer Lichtquelle. Der Magier ging an einem schmalen Durchgang in der rechten Wand des Ganges vorüber, bevor der Weg sich plötzlich zu einer weitläufigen Halle öffnete. In ihrer Breite musste sie etwa die Hälfte der Steilklippe ausfüllen. Zwei Fackeln am entgegengesetzten Ende der Halle erhellten sie schwach. Sie steckten in Halterungen, die im nacktem Gestein verankert waren. Zwischen ihnen befand sich ein pechschwarzes Tor, das so weit in die Höhe ragte, dass es bis fast unter die Decke reichte.
    Margon fühlte sofort, dass dies die Quelle der Erdmagie sein musste, die er bereits beim Herannahen gespürt hatte. Er erkannte dasselbe seltsam fettig glänzende, schwarze Gestein wieder, aus dem auch die Nadel bestand. Im Schein der beiden Fackeln konnte er sehen, dass das Tor zwei Flügel besaß. Beide waren geschlossen. Etwa dreißig Fuß davor ging der nackte Höhlenboden in mehrere Reihen von Steinplatten über, die bis zu dem schwarzen Eingang reichten. Am Rand dieses Bereichs hockte mit dem Rücken zu ihm eine Gestalt auf dem Boden.
    »Arcad!«, rief der Magier laut und betrat die Halle.
    Der kleine Elf stand mit einer raschen Bewegung auf und wirbelte herum. Sein erschrockenes Gesicht entspannte sich kaum, als er Margon erkannte.
    »Ihr!«, entfuhr es ihm.
    »Ay, ich«, erwiderte Margon trocken. Er hörte, wie sich hinter ihm Thaja und Enris näherten, die seinen Schrei vernommen hatten. Langsam ging er auf Arcad zu.
    Der Endar wirkte äußerst angespannt. Obwohl er sich zu lächeln bemühte, lag seine Stirn in Falten. Seine dunklen Augen wanderten von Margon zu dessen Begleitern und zurück.
    »Es scheint Euch ja schon wieder recht gut zu gehen«, stellte Margon fest.
    »Eure Frau hat ihr Bestes getan«, erwiderte Arcad. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    Der Magier stand nun dicht vor ihm.
    »Was hattet Ihr hier unten vor?«, wollte er wissen. Er deutete zu der pechschwarzen Tür in Arcads Rücken. »Was ist das für ein Ort?«
    Der Elf blickte zur Seite. Der missglückte Versuch eines Lächelns hatte sein Gesicht verlassen.
    »Das muss Euch nicht kümmern.«
    Margon spürte seinen Ärger wachsen. Er hatte endgültig genug von Arcads Verschlossenheit.
    »O nein!«, rief er ärgerlich. »Damit lasse ich mich nicht mehr abspeisen. Ich will wissen, was hier los ist!«
    Thaja und Enris waren zu den beiden getreten. Enris blickte den Elfen mit unverhohlener Neugier an. Er hatte noch nie zuvor einen Endar zu Gesicht bekommen, und dieser hier war viel kleiner, als die Erstgeborenen für gewöhnlich beschrieben wurden. Auch

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