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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Zugvögeln bewegten sie sich in ihrem Fischerboot über die ruhige nördliche See in Richtung Irteca, der größten Arcandinsel. Dort hatten sie vor, mit ihrer Suche nach der Suvare zu beginnen. Anders als die Tjalk aber wichen sie nicht von ihrem Kurs ab, als Irteca vor ihnen auftauchte, sondern behielten ihn bei und landeten schließlich an die Nordwestküste und in die Nähe des Piratenlagers.
    Es war bereits spät nachts, als sie an Land gingen, doch beide verspürten kaum Müdigkeit. Auf dem Meer hatten sie wieder ihr natürliches Aussehen angenommen, weshalb sie sich beinahe so kräftig und ausgeruht fühlten wie bei ihrer Ankunft in Runland. Sie benutzten ihre gestaltwandlerischen Fähigkeiten, um mit ihrer Umgebung zu verschmelzen und sich ungestört in der Bucht und auf den angrenzenden Klippen umsehen zu können. Sehr schnell allerdings fiel ihnen außer den Piraten noch die Anwesenheit von etwas anderem auf, etwas, das sie von ihrem Aufenthalt in Carn Taar kannten.
    In der Nähe muss sich ein Quelor befinden, überlegte Alcarasán. Ich kann seine Kraft fühlen.
    Jahanila stimmte ihm zu. Ich kann es ebenfalls spüren. Es ist nicht geöffnet. Anscheinend schläft es. Aber dennoch ... die Kraft, die von ihm ausgeht, strömt aus der Richtung der Höhle dort hinten, in der sich die Temarikrieger aufhalten.
    Alcarasán dachte nach. Bestimmt war es kein Zufall, dass der junge Temari, den Manari tot sehen wollte, hierher unterwegs war. In der Stadt kursierten Gerüchte, die Suvare wolle Hilfe im Kampf gegen die fremden Dämonen holen. Ob mit dieser Hilfe jene aus ihrem Volk gemeint waren, die sich inzwischen Endarin nannten?
    Er war versucht, sich die Quelle dessen, was Jahanila und er verspürt hatten, genauer anzusehen. Doch bevor sie sich noch zu der Höhle hatten begeben können, war ihren ausgeprägten Sinnen aufgefallen, dass einer der Temarikrieger in ihrer Nähe bei dem südlichen Wachturm einen Fremden anhielt. Schnell und geräuschlos hatten sie sich den beiden genähert und beobachteten nun, wie der Temarikrieger ihr Ziel als Gefangenen den Klippenpfad hinabführte.
    Bei den Herren der Ordnung!, ertönte Jahanilas Stimme in Alcarasáns Geist. Wir haben diesen Temari, den Manari tot sehen will, schneller gefunden, als ich gehofft hatte.
    Dann lass uns tun, wozu wir hier sind, entgegnete er ihr in Gedanken. Durchschlagen wir den Schicksalsknoten.
    Blitzschnell trat er hinter die beiden Männer, noch immer in den Schatten gehüllt, den er mit Hilfe seiner Magie um sich gelegt hatte. Er streckte seine Hände aus. Zuerst würde er dem Temarikrieger mit der Armbrust das Genick brechen, dann war die Reihe an dem anderen, dem eigentlichen Ziel.
    In diesem Moment gellte ein drängender Ruf durch seinen Verstand.
    Noch nicht! Töte ihn noch nicht.
    Verwirrt hielt er inne. Was wollte Jahanila denn jetzt?
    Bestimmt war der Temari auf der Suche nach dem Quelor, dessen Anwesenheit wir gespürt haben. Aber letztendlich kann er doch ein Quelor nicht öffnen. Vielleicht war auf dem Schiff, mit dem er gekommen ist, noch jemand anderes, einer der Endarinverräter. Ein Endar wäre in der Lage, das Quelor zu benutzen und Hilfe zu holen.
    Ich verstehe , entgegnete Alcarasán. Wenn wir noch eine Weile warten, werden die Temarikrieger ihn befragen. Auf diese Art finden wir schneller heraus, wo seine Gefährten sind, als wenn wir die Insel nach ihnen absuchen.
    Bemerkenswert! Die junge Restaran des Ordens hatte sich flinker als er selbst auf die neuen Umstände eingestellt und eine kluge Änderung ihres Plans vorgeschlagen. So schwerfällig, wie Magie in dieser Welt anzuwenden war, hätte er seine Tarnung aufgeben müssen, um den Geist des Temari zu durchsuchen. Doch nun würden sie auch so erfahren, was sie wissen wollten. Einmal mehr musste Alcarasán zugeben, dass Terovirin die richtige Wahl getroffen hatte, als er ihm Jahanila an die Seite gegeben hatte.
    Er hielt ein wenig Abstand zu den Männern vor sich, die weiter dem Pfad in die Bucht folgten und keine Ahnung hatten, wie knapp sie gerade dem Tod entgangen waren. Der Temari würde ihnen schon nicht davonlaufen. Am Ende erhielten sie noch die Möglichkeit, eine weitere Gefahr für ihre Pläne mit Runland auszumerzen.
    Lautlos und unbemerkt wie Schatten folgten die beiden Serephin den Männern hinunter zum Strand, wo sie auf weitere Piraten trafen. Alcarasán beobachtete neugierig, wie einer von ihnen den Temari, den sie töten sollten, zusammenschlug. Das also sollte der

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