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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Wildpferden auf, die sich ans Flussufer gewagt hatten, um ihren Durst zu stillen.
    Noch hatten sich die beiden Priester nicht entschieden, ob sie sich bald nach Incrast wenden oder weiter nördlich halten sollten. Aber Pándaros´ Ziel stand fest: eine Burg im fernen Norden, die sie nur aus Geschichten kannten. Auf welche Weise auch immer, er würde sich dorthin durchschlagen und seinem Freund helfen.
    Er hoffte inständig, dass es noch nicht zu spät war.

24
    Schau einer an!
    Die Worte des Temarikriegers, der jenen aus seinem Volk namens Enris mit einer Armbrust bedrohte, hallten durch Alcarasáns Verstand. Der Mann würde ihn nicht sofort umbringen, soviel konnte der Serephin erkennen, als er seine Aufmerksamkeit auf dessen Geist richtete. Aber er war bereit dazu. Er hatte schon zuvor getötet.
    Während der Krieger weitersprach, war Alcarasán, der nur wenige Fuß von den beiden Temari entfernt stand, im Begriff, seinen Auftrag auszuführen. Die beiden Serephin hatten ihre Gestalt den sie umgebenden Klippen angepasst. Ihre Rücken lehnten an dem kalten Gestein. Für menschliche Augen waren sie nichts weiter als zwei mannshohe Felsvorsprünge in der Dunkelheit.
    Während der letzten Tage waren sie damit beschäftigt gewesen, Manaris Ziel ausfindig zu machen. Dies hatte sich letztendlich nicht als allzu schwierig herausgestellt. Zunächst hatten sich Alcarasán und Jahanila, wie es ihnen von Manari geraten worden war, zwei Pferde aus den Stallungen von Carn Taar genommen. Um zu vermeiden, dass die Tiere vor ihnen scheuten, hatten sie sich ihnen in menschlicher Gestalt genähert. Dann waren sie auf der Handelsstraße in Richtung Menelon geritten, denn ihnen schien Manaris Vermutung, dass die Suvare auf ihrer Flucht dort vorbeikam, ebenfalls einleuchtend.
    Als sie in Menelon ankamen, behielten sie ihr gegenwärtiges Aussehen weiter bei, wenn es ihnen auch zunehmend Mühe bereitete. In der Stadt herrschte helle Aufregung. Die meisten waren damit beschäftigt, sich auf die bevorstehende Flucht ins Regenbogental vorzubereiten, wenn auch viele ihr Glück weiter im Süden versuchen wollten und einige wenige sich sogar standhaft weigerten, ihre Häuser zu verlassen und sich der Hoffnung hingaben, dass die unheimlichen Echsenwesen Menelon nicht aufsuchen würden.
    Für Alcarasán war es nichts Ungewöhnliches, wie ein Spion in feindlichem Gebiet herumzulaufen und sich mit anzuhören, wie sich die Temari um ihn herum in ängstlichem Ton über seine Brüder und Schwestern unterhielten. Aufträge dieser Art hatte er in seiner bewegten Vergangenheit als Mitglied des Ordens der Flamme schon früher ausgeführt. Doch ihm fiel auf, dass Jahanila dies nicht so leicht nahm.
    Sie reden über uns, als wären wir Ungeheuer wie die Maugrim , sagte sie während dieser Tage.
    Wundert dich das? , erwiderte er. Wir haben sie getötet. Die Einwohner einer ganzen Stadt wurden von uns ausgelöscht.
    Du hast recht. Es ist nur ... nicht so leicht, sie als die große Bedrohung für die Herren der Ordnung zu sehen, wenn man sich direkt unter ihnen bewegt.
    Alcarasán war sich aber sicher, dass Jahanila auch weiterhin die Befehle ihres Ordens nicht in Frage stellte. Er konnte keinerlei Veränderung in ihren Gefühlen von Verbundenheit mit Terovirin spüren, den sie ebenso wie auch er selbst als Lehrer schätzte und bewunderte. Offenbar benötigte sie aber noch mehr Erfahrung bei der heiklen Bewältigung der Aufgabe, sich in der Gestalt des Feindes unter eben diesen Feinden zu bewegen.
    Im Hafen von Menelon brachten sie schnell in Erfahrung, dass sie die Suvare knapp verpasst hatten. Es war kein Geheimnis, dass sich der junge Mann, auf den Enris’ Beschreibung passte, auf dem Weg zu den Arcandinseln befand . Daher nahm sich Alcarasán ein Fischerboot und stach zusammen mit Jahanila in See. Er saß nicht zum ersten Mal in einem Boot, denn auf seinen Reisen im Auftrag des Ordens der Flamme hatte er bereits die unterschiedlichsten Welten besucht. Doch für seine Begleiterin war diese Art der Fortbewegung etwas völlig Neues. Vor allem aber das Auf und Ab der Wellen verursachte ihr starke Übelkeit, die sich auch nach einem Tag auf See nicht legte.
    Obwohl Alcarasán nicht viel vom Segeln verstand und das Boot daher anfangs eher schlecht als recht am Wind gehalten hatte, kamen sie gut voran. Dies lag vor allem daran, dass beide Serephin – wie alle ihrer Art – ein natürliches Gespür für Himmelsrichtungen besaßen. Mit der Sicherheit von

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