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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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ins Innere des Vulkans vorgedrungen waren. Den Temari in den Armen haltend rannte Cesparian auf das flüssige Gestein zu, das sich ihm entgegenschob. Er sprang in einem weiten Satz über den Rand der Lava hinweg und begann erneut zu fliegen. Die Hitze versengte ihm die Schuppen seiner Haut. Stöhnend vor Schmerz schlug er mit seinen Schwingen, um innerhalb der riesigen Höhle an Höhe zu gewinnen. Nur undeutlich sah er unter sich, wie die Gestalt des Feuerdrachens als unförmiger Klumpen geschmolzenen Gesteins zurück in den See aus Lava sank, aus dem sie sich erhoben hatte. Da drang Jenasars Stimme in seinen Geist ein.
    Alle nach oben! Es ist der einzige Weg heraus aus dem Schlot.
    Cesparian legte den Kopf in den Nacken. Tatsächlich, hoch oben und genau über ihm schimmerte ein Fleck Nachthimmel in der Dunkelheit des Berges. Mit letzter Kraft kämpfte er sich aufwärts, dem Ausgang entgegen. Andere Serephin schossen mit wild schlagenden Schwingen an ihm vorbei. Die Aufregung und der Schmerz seiner Kameraden tobten so laut in seinem Verstand, dass es ihn alle Mühe kostete, sie auszusperren.
    Endlich wehte ihm erlösende kalte Nachtluft über seine Schuppen. Er stieg aus dem Schlot des Vulkans empor, gerade rechtzeitig, um der hinter ihm in den nächtlichen Himmel emporspritzenden Lava auszuweichen. Ein weiterer Serephinkrieger, der knapp nach ihm den Rand des Schlotes erreicht hatte, wurde von dem feurigen Ausbruch erfasst. Als hell lodernder Klumpen schlug er schreiend auf dem Steilhang unterhalb des Gipfels auf. Cesparian wandte im Flug sein Gesicht ab.
    Hinter ihm tobte der Cot´naar, wie er es seit den Alten Tagen nicht mehr getan hatte, als wände er sich in rasendem Schmerz über den Tod des Wesens, das er so lange beherbergt hatte. Er spie kochende Lava und Gesteinsbrocken gen Himmel. Rauchwolken verhüllten die Sterne. Mit letzter Anstrengung gelang es den Serephin, Abstand zum Gipfel zu bekommen. Völlig erschöpft sammelten sie sich am östlichen Fuß des Berges. Es war ihnen nur ein kurzer Moment der Rast vergönnt, denn die herabfließende Lava würde bis hierher vordringen, doch für den Augenblick war dies genug. Behutsam legte Cesparian Ranárs Körper zu Boden und hielt dessen Hände. Neben ihm ließ sich Jenasar nieder, das Gesicht rußverschmiert und besorgt. Die Augen des Temari flackerten und richteten sich auf die beiden Serephin, die sich über ihn beugten. Ihr Blick verriet Cesparian sofort, dass der Geist seiner Schwester wieder den Körper bewohnte, den sie übernommen hatte. Sie hatte seinen Verstand verlassen.
    Ein müdes Lächeln erhellte Ranárs Gesicht. »Das war gute Arbeit.« Seine Stimme klang heiser. »Wie viele sind tot?«
    Jenasar schloss für einen Moment die Augen, als lausche er auf eine Antwort. »Sieben«, sagte er dann. »Beten wir, dass ihre Geister die Häuser der Wiedergeburt finden mögen.«
    »Sie waren jung«, sagte Manari. »Zu jung, um sich in ihrem nächsten Leben an den heutigen Tag erinnern zu können. Damit sind sie wahrhaftig gestorben – aber nicht für uns. Wir werden sie niemals vergessen.«
    Jenasar stieß sein Schwert in die Luft. Sofort taten es ihm die anderen Krieger mit einer Schnelligkeit nach, die ihre Erschöpfung Lügen strafte. Klirrend trafen sich die Klingen. Wer es nicht geschafft hatte, seine Waffe zu retten, reckte seine geballte Faust empor. »Manari hat den Zweiten der vier Wächter getötet! Ihre Magie überwand die Seine. Nichts kann dem Willen der Ordnung widerstehen!«
    »Tod den Verrätern und der Welt der Temari!«, gelobte einer der Serephin leidenschaftlich.
    »Tod den Verrätern und der Welt der Temari!«, wiederholte die Gruppe der Krieger. Sie schrien es ein ums andere Mal, wüteten gegen die Bilder ihrer verbrennenden Brüder und Schwestern an, die durch ihre Gedanken irrten. Diese Welt würde vernichtet werden, wie sie es geplant hatten. Nichts konnte ihnen trotzen. Das Echo ihrer Schreie hallte von den Hängen des Cot´naar wider und übertönte selbst das Wüten des ausbrechenden Vulkans.

30
    Pándaros.
    Er öffnete die Augen. Zuerst wusste er nicht, wo er sich befand, denn um ihn herum war es dunkel, bis auf einen kalten Schein direkt neben ihm. Ohne genauere Bilder erinnerte er sich an eine beschwerliche Reise in großer Hitze, an geschwollene Füße vom vielen Laufen, an Gefahr und Verfolgung. Dann roch er den frischen, bitteren Duft von schmelzendem Myrrheharz und wusste: er war zurück in T´lar. Er lag in seiner Zelle

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