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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Haut als ein glühendes Eisen.
    Das ist nicht mehr er!
    Mit einer schier übermenschlichen Anstrengung fuhr er von seinem Lager hoch und riss laut stöhnend die Augen auf. Wo sich eben noch Ranárs Kopf befunden hatte, schimmerte etwas Fahles in der Nacht. Pándaros blinzelte. Sein Blick wurde klar. Der Mond, der bereits wieder etwas von seiner runden Form verloren hatte, erhellte den sternklaren Himmel und tauchte die langen Steppengrashalme in ein silbriges Licht.
    »Was ist denn los?«, hörte er Deneb neben sich verschlafen murmeln.
    Pándaros antwortete ihm nicht, sondern rang nach Atem. Jetzt, da er wieder ohne Schwierigkeiten Luft bekam, sog er die kühle Nachtluft wie ein Ertrinkender ein. Gleichzeitig schüttelte ihn eine tiefe Traurigkeit vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Beinahe hätte er begonnen, hemmungslos zu weinen. Sein Freund hatte mit ihm gesprochen! Für ein paar kurze Momente hatte er seine Berührung gespürt – aber nun war er wieder fort. Seine Erinnerung an das Geschehene verblasste bereits wieder, das war das Schlimmste daran.
    Deneb hatte ihm einen Arm um die Schulter gelegt.
    »Es war nur ein schlechter Traum«, hörte Pándaros ihn sagen. »Kein Wunder, nach all den scheußlichen Dingen, die wir durchmachen mussten. Aber jetzt bist du wieder wach. Es ist alles in Ordnung.«
    »Nichts ist in Ordnung«, brummte Pándaros mit erstickter Stimme. »Gar nichts.« Er begann zu erzählen. Währenddessen legte Deneb frisches Holz auf die Glut ihres beinahe heruntergebrannten Lagerfeuers und blies sie an, nicht wegen der Kälte, denn die Hitzewelle dauerte immer noch an, sondern weil Pándaros´ Bericht im Dunkeln kaum zu ertragen war. Mit einer Miene, die mit jedem Satz seines Freundes mehr an Fassung verlor, hörte der Archivar ihm zu. Mehrmals sah er unruhig um sich. Der Wind flüsterte in den Blättern der umstehenden Birken, doch sonst war alles still und keine Bedrohung zu erkennen.
    Am Abend zuvor hatten sie wie schon in den letzten beiden Tagen seit ihrer Flucht aus Tillérna ihr Lager am westlichen Ufer des Lilin aufgeschlagen. Sie hatten sich ihre Wegzehrung gespart und stattdessen frisch gefangene Forellen gegrillt. Deneb hatte sich dabei ertappt, dass er sich nicht mehr nach dem reichhaltigen Essen in T´lar sehnte. Nach stundenlangem abwechselnden Rudern unter einer brütend heiß auf das Wasser herabscheinenden Sonne schmeckte ihm das erbeutete Essen wie Braten von der Festtafel an hohen Feiertagen. Er sah dem Tag, an dem sie dem Fluss den Rücken kehren und wieder auf ihr Trockenfleisch zurückgreifen würden, mit gemischten Gefühlen entgegen. Schon bald nach dem Abendessen waren beide so müde von den Anstrengungen des Tages gewesen, dass sie sofort in tiefen Schlaf gefallen waren. Sie hatten sich nicht einmal darum gekümmert, abwechselnd Wache zu halten.
    »Jetzt wissen wir also, was mit Ranár geschehen ist«, murmelte er, nachdem Pándaros mit dem Bericht seines Traums geendet hatte. »Du hattest von Anfang an recht.«
    »Es geht jetzt nicht mehr nur um unseren Bruder«, sagte Pándaros bestimmt. »Die Serephin, von denen er mir erzählt hat, wollen diese Welt vernichten.«
    Deneb legte nachdenklich seinen Kopf schief. »Wenn ich nicht in der Arena von Tillérna gewesen wäre, dann würde ich jetzt sagen, dass du noch mit den Folgen deines Vellardinabenteuers kämpfst. Aber ich fürchte, es ist nur zu wahr. Diese Stimme, die aus diesem toten Mann erklang – das war kein menschliches Wesen, und bestimmt auch kein Endar oder irgend ein anderes Wesen aus Runland. Ich kann es nicht erklären, es war so völlig ...« Er rang sichtlich nach Worten.
    »Fremdartig«, half ihm Pándaros mit düsterer Miene.
    »Du hast es auch gespürt, nicht wahr?«
    »Ay. Etwas davon fiel mir sogar schon in Gersans Haus auf, als dieses Wesen aus dem Spiegel sprach. – Aber was sollen wir jetzt anfangen? Wir wissen nun, das wir nicht nach Carn Taar gehen können.«
    »Und ob wir nach Carn Taar gehen!«, widersprach Pándaros. »Denkst du, ich überlasse Ranár seinem Schicksal?«
    Aufgeregt sprang Deneb auf die Beine. Im Schein des untergehenden Mondes glänzte sein Gesicht leichenblass.
    »Du hast ihn doch selbst gehört! Er will nicht, dass wir ihn retten kommen. Überleg doch: Diese Festung steckt voller Ungeheuer, die nicht von dieser Welt sind. Wie sollen wir dort eindringen und ihn befreien?«
    Er machte eine Pause. Pándaros antwortete nicht.
    »Ich kann dir sagen, was passieren wird, wenn wir

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