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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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im Bett. Nie hatte er sich auf der durchgelegenen Matratze wohler gefühlt. Ihm war, als hätte er jahrelang im Freien auf hartem Erdboden geschlafen.
    Etwas bewegte sich durch die dunkle Kammer an seine Seite. Eine Gestalt setzte sich auf die Bettkante. Der Priester richtete sich auf.
    Ranárs helle Augen glänzten im Mondlicht, das durch das kleine Fenster über dem Bett in die Kammer fiel.
    Du!
    Pándaros´ Hand kam unter seiner Decke hervor und drückte die seines Freundes. Sie fühlte sich klamm an.
    Es tut so gut, dich zu sehen. Ich habe dich überall gesucht – wir haben dich gesucht. Deneb ist auch hier. Er ... Verwirrt runzelte er die Stirn und sah sich um. Das ... ist ein Traum, nicht wahr?
    Ranár nickte langsam. Ein trauriges Lächeln spielte um seinen Mund. Ay, du träumst.
    Kälte kroch Pándaros´ Körper empor.
    Es war nur eine Einbildung, sein sehnlicher Wunsch, sich wieder an dem Ort zu befinden, den er seit seiner Kindheit gekannt hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er tatsächlich die Last der Jahre. Sein nächtliches Zuhause verblasste wie getroffen von einem hellen Lichtschein. Der frische Myrrheduft roch schal. Nur der Druck von Ranárs Fingern auf seiner Hand war fest und eindringlich, als strafe sie dieses Trugbild Lügen.
    Es tut mir so entsetzlich leid, dass du in diese schrecklichen Dinge mit hineingezogen wurdest. Ich habe das alles nicht gewollt. Sie hat mich betrogen, meine Wissbegier ausgenutzt.
    Wer ist sie? , verlangte Pándaros zu erfahren. Du hast schon einmal von ihr gesprochen.
    Ich habe nicht viel Zeit und kann nicht jede deiner Fragen beantworten. Sie hat meinen Körper nur für kurze Zeit verlassen und wird bald wieder zurückkehren. Aber etwas von ihrer Kraft ist noch immer in mir, deshalb kann ich deinen Traum besuchen. Hör genau zu und erinnere dich an alles!
    Ihr Name ist Manari. Sie gehört zu einem Volk, das sich selbst Serephin nennt. Frage Deneb nach ihnen, vielleicht kennt er die alten Legenden. Sie sind dabei, diese Welt zu zerstören. Einen der vier Wächterdrachen Runlands haben sie bereits umgebracht, und gerade in diesem Moment kämpfen sie gegen den Zweiten.
    Darum also ging es! , entfuhr es dem Priester . Diese Verrückten, die wir trafen und die sich Flammenzungen nannten, sollten ihren Anführern die Aufenthaltsorte der Wächterdrachen aus der alten Legende verraten. – Die Feuerschlangen! Sind sie die Wesen, von denen du gesprochen hast?
    Ay, das sind sie! Wenn sie auch noch die anderen Drachen töten, zerstören sie damit diese Welt.
    Sofort musste Pándaros an den Text denken, den Halkat in der Arena vorgelesen hatte. Sie kennen die Lager von dreien der vier Wächter. Aber bevor sie etwas über den Wächter der Erde erfahren konnten, haben wir ihnen dieses Wissen gestohlen.
    Es darf nicht in ihre Hände gelangen! , rief Ranár. Denk daran: Sie werden Runland vernichten, wenn sie die Wächter töten!
    Schweiß lief Pándaros´ Nacken hinab. Irgendetwas drückte auf seine Brust und erschwerte sein Atmen. Ranár hielt immer noch seine Hand fest umklammert.
    Du steckst in dieser Festung im Norden – Carn Taar, nicht wahr? Deneb und ich sind auf der Suche nach dir. Wir werden dich finden, verlass dich darauf. Wir holen dich da heraus und zwingen dieses Wesen, deinen Körper wieder zu verlassen.
    NEIN! Tut das nicht! Die Stimme seines Freundes klang entsetzt. Ihr dürft auf keinen Fall in die Nähe der Serephin kommen. Wenn sie euch fangen und euch euer Wissen entreißen, ist alles verloren!
    Aber wir können dich doch nicht deinem Schicksal überlassen , begehrte Pándaros auf.
    Sein Freund senkte traurig den Kopf. Ihr könnt mir nicht mehr helfen. Jeden Tag verblasse ich mehr, wie die Farben eines Bildes, das in ständiger Sonne bleicht. Unvermittelt fuhr er herum, als hätte er Schritte auf dem Gang außerhalb der dunklen Zelle gehört. Sie kommt zurück. Sie – oh nein, sie hatte Erfolg! Der zweite Wächterdrache ist tot! Und ich habe dieses Ungeheuer in unsere Welt gelassen! Panik lag in seinem Blick. Wach auf! Schnell, sonst bemerkt sie dich!
    Pándaros versuchte verzweifelt, sich aufzusetzen, aber er war wie gelähmt. Immer noch lastete ein wahrer Mühlstein auf ihm. Mühsam drehte er seinen Kopf hin und her. Ranár beugte sich über ihn. Von einen Moment zum anderen begannen seine blauen Augen zu leuchten. Sie sahen ihn direkt an. Beinahe hätte der Priester wild aufgeschrien vor Entsetzen. Dieser kalte Blick brannte schlimmer auf seiner

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