Runterschalten!
wer Sie sind. Entsprechend stehen die folgenden Fragen am Anfang des hier angebotenen Wegs zum Runterschalten:
Wer bin ich?
Eine einfache Frage mit vielen möglichen Antworten, denn sie betrifft die Rollen, die wir im täglichen Leben haben, und nach denen sich unser Handeln richtet.
Wie viel Ihrer Zeit verbringen Sie zum Beispiel damit, Vater oder Mutter oder Kind Ihrer Eltern zu sein? Wie viel liegt Ihnen an Ihrer männlichen oder weiblichen Identität? Wie viel an Ihrer beruflichen Rolle? Sind Sie es gewohnt, andere zu führen? Wie führen bzw. navigieren Sie sich selbst?
Was kann ich?
Bringen Sie alles, was Sie können, in Ihren Beruf ein? Oder schlummern da ungenutzte Fähigkeiten und brachliegendes Wissen? Wollen Sie überhaupt alles beruflich nutzen oder sind Sie zufrieden mit Ihren privat ausgelebten Hobbys? Haben Sie eine gute Geschäftsidee?
Was brauche ich?
Was ist Ihnen wichtig im Leben, beruflich und privat? Was brauchen Sie, um zufrieden leben zu können? Auf was können Sie dabei verzichten?
Was will ich?
Wohin soll Sie Ihr neuer Lebenskurs bringen? Was wollen Sie mit dem Runterschalten erzielen?
Falls Sie vorhaben, nur Ihren Stress zu reduzieren, brauchen Sie nicht unbedingt runterzuschalten. Ein gutes Programm für optimiertes Zeitmanagement kann dabei auch gute Arbeit leisten.
Runterschalten â mehr als Tempo reduzieren
Mehr Gelassenheit und weniger Stress sind nur ein willkommener Nebeneffekt des Runterschaltens. Wenn Sie Ihr Innen und AuÃen in Einklang bringen, werden Sie weniger Stress erleben, ganz âautomatischâ. Das mit dem Nebeneffekt wundert Sie vielleicht, denn fälschlicherweise wird das Runterschalten gern als Allheilmittel gegen Stress dargestellt. Eine schlaue Strategie: So vermittelt die Herdenmeinung unterschwellig, dass nur die, die den Stress nicht aushalten, dem Runterschalten anheim fallen. Die Unfähigen, Kranken und sonstige Sonderlinge. Die Botschaft zwischen den Zeilen: Wir im Hamsterrad sind die Krönung der Schöpfung, nur die Fähigen und Starken gehören dazu! Mit der gleichen Schlichtheit könnte man entgegnen: âWer klug ist, macht da nicht mit!â
So ist das eben: In der normierten Arbeitswelt wird zwecks Selbstschutz gern verallgemeinert. Da läuft man auf Autopilot und dass man damit bei sich und anderen Schaden anrichtet, will niemand wahrhaben. Denken Sie daran, falls Sie sich beim Runterschalten solchen Anfeindungen ausgesetzt sehen.
Beim Runterschalten geht es keineswegs um eine Kur für Stressgeschädigte, sondern um nichts weniger als das Finden der eigenen Identität. Ein Anti-Stress-Programm kann das nicht sein, bei genauerem Hinsehen. Denn Runterschalten erfordert viel Energie, viel Planung, viel Steuerleistung und die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Mit anderen Worten: Der Weg zum Ziel braucht allerhand Aufwand an materiellen Mitteln, an Zeit und Eigenleistung, er ist kein Spaziergang. Es gibt auch nicht in jedem Fall eine Garantie, dass am Ende des Runterschaltens âweniger Arbeitâ winkt â bei Selbstständigen ist es eher mehr â aber wünschenswert ist, dass es mehr selbstgesteuerte und selbstverantwortete Arbeit ist. Das wird, wenn Sie Eigenverantwortung schätzen, zu mehr Zufriedenheit und Gelassenheit führen.
Das Motto lautet auch nicht einfach: Mehr Langsamkeit bedeutet mehr Lebensqualität. So werden nur Symptome behandelt, nicht die Ursache. Ãberlegen Sie mal, wo das Leben am langsamsten ist: im Grab. Langsamkeit allein ist nicht die Lösung.
Warum nicht? Weil der Hauptstressfaktor meistens der Kontrollverlust im eigenen Leben ist. Stressbetroffene erleiden einen immensen Kontrollverlust gegenüber dem Druck, den sie spüren. Sie können ihr eigenes Leben nicht mehr steuern, sie erleben sich als fremdgesteuert. Eine momentane Temporeduktion ist dann heilsam, ein Innehalten notwendig. Aber nur, um die Kontrolle zurückzugewinnen und um selbst Lebenstempo und Inhalte wieder bestimmen zu können, in Abstimmung mit dem, was für den Betroffenen gut ist.
Beweglich bleiben lautet das Mantra fürs Runterschalten â das bedeutet, auch mal wieder aufdrehen zu können, wenn es nötig ist.
Kurs bestimmen und neue Ziele ansteuern
Um Runterschalten zu können, sollten Sie zuerst mal klären, ob Sie sich selbst gut zu neuen Zielen steuern können, und ob die äuÃeren Bedingungen dafür förderlich sind. Sie
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