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Runterschalten!

Runterschalten!

Titel: Runterschalten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiebke Sponagel
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inklusive gemeiner Kollegen und Vorgesetzter ertragen in dem Glauben „das Richtige zu tun“. Oder genauer, sie würden es tun, weil sie glauben, dass das, was alle tun, das Richtige ist. Ich frage Sie: Wenn das richtig ist, was ist dann falsch?
    Konsequente Antwort: sich auf sich selbst zu besinnen. Herauszufinden, was einem selbst wichtig ist. Das kann eine faszinierende, anstrengende oder auch enttäuschende Entdeckungsreise sein. Vorher weiß man das nicht. Wenn diese Besinnung also grundfalsch ist, dann tun Sie mal was Falsches!
    Wenn es ums eigene, individuelle Leben geht, kommen wir mit den Begriffen „richtig“ und „falsch“ nicht weit. Da gilt es, von Situation zu Situation zu entscheiden, was richtig und was falsch ist. Es kann also richtig sein, eine Norm-Karriere zu machen, wenn man damit auch später im Leben noch zufrieden ist. Es kann aber auch falsch sein, so einen Weg zu wählen, wenn man schon früh ahnt, dass da unüberwindliche Hindernisse lauern. Es kann richtig sein, noch mit 56 Jahren aus der Selbstständigkeit einen Weg zurück ins Angestelltenverhältnis zu suchen, wenn man in der Selbstständigkeit keine Zukunft sieht. Genauso kann es umgekehrt richtig sein, das kommt auf die individuelle Situation an.
    Tipp
    Richtig ist, was zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passt, und das gilt es beim Runterschalten herauszufinden.
    Runterschalten – was ist das?
    Im Motorsport oder vor einem Überholvorgang wird runtergeschaltet, um mit höheren Drehzahlen besser beschleunigen zu können. Sie ahnen es: Diese Art von Runterschalten ist hier nicht gemeint.
    Vielmehr wird Runterschalten hier verstanden als eine bewusste Hinwendung zu den Werten, die Ihnen als Individuum wichtig sind, Werte, die Sie persönlich ausmachen. Es wird verstanden als Reduktion auf das für Sie Wesentliche. Runterschalten bedeutet also Abschied nehmen vom Norm-Leben im Hamsterrad.
    Natürlich werden das immer noch solche Werte sein, die auch andere haben. Und Sie müssen auch nicht zum Sonderling werden wie jener Auktionator von Sotheby's, der angeblich seine teure Wohnung verkauft hat und nachts im Wald schläft. Viele sehnen sich danach, auf das Wesentliche runterzuschalten. Aber nicht alle bekommen es hin: Erstens weiß man als Rädchen in der Norm-Maschine gar nicht mehr so genau, was für einen selbst wesentlich ist. Zweitens funktioniert der Handel nicht ohne Zoll: Sie müssen dann nämlich, je nachdem, wie weit Sie gehen, auf typische Belohnungen des Echtzeit-Daseins verzichten: auf das Gefühl, wichtig und unverzichtbar zu sein zum Beispiel, auf das Gefühl, dass allein die Arbeit es ist, die uns als Persönlichkeit definiert, und auf die Bequemlichkeit, Entscheidungen „von der Stange“ zu übernehmen. Sie schalten runter von kollektiven Werturteilen auf eigene und reduzieren Ihr Leben auf das für Sie Wichtige. Selber denken, nicht auf Autopilot fahren, lautet die Devise.
    Wichtig ist die Akzent-Verschiebung, die Sie durch das Runterschalten erreichen: Statt der „Corporate Identity“ oder einer anderen Rudelgemeinschaft, mit der sich der Berufstätige identifiziert, setzen Sie Ihre „Personal Identity“ als Maßstab Ihres Tuns. Sie fragen nicht mehr, komme ich in dieser Firma gut an? Sie fragen, passt diese Firma zu mir? Oder anders: Kann ich eine Firma gründen, die zu mir und zum Markt passt? Sie entscheiden nicht mehr nach „Best Practice-Vorgaben“, Sie entscheiden nach Ihren eigenen Vorgaben. Das ist, nebenbei gesagt, auch einer der Gründe, warum Menschen nach dem Runterschalten in manchen Unternehmen eben nicht mehr so gutankommen: Sie wissen, was sie wollen. Mehr noch, sie handeln – so weit es geht – danach. Sie fühlen sich vom Druck des Hamsterrads nicht mehr angesprochen. Sie können möglicherweise mit der drohenden Abstempelung zum „Kollegenschwein“ anders umgehen. Sie gehen nach der Regelarbeitszeit und verweisen nicht auf Anwesenheit, sondern auf Leistung als Gradmesser für ihren Erfolg. Oder sie hören ganz auf, Angestellter zu sein. Sie nehmen den Begriff „Selbstständigkeit“ als Programm und finden dort ihre persönliche Erfüllung.
    Tipp
    Wissen, was man will, ist der Schlüssel zum Runterschalten.
    Wer bin ich und was will ich?
    Um zu wissen, was Sie wollen, müssen Sie Ihre Bedürfnisse kennen, und ganz grundlegend wissen,

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