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Runterschalten!

Runterschalten!

Titel: Runterschalten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiebke Sponagel
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kein Rezept, denn ich kenne weder Sie noch Ihre Schwachpunkte. Natürlich könnten Sie sich, um an Ihren Schwächen zu arbeiten, eine Art Selbst-Coaching-Plan erstellen, mit dem Sie gezielt neue Verhaltensweisen einstudieren und ausprobieren. Aber wer macht das schon?
    Falls Ihnen das als zu wenig praktikabel vorkommt, schauen Sie sich die Liste oben doch noch mal an: Sind diese Schwächen wirklich so hinderlich? Was wäre, wenn Sie sie als „zur Ausrüstung gehörig“ akzeptieren würden und ihnen immer mal wieder bewusst Raum geben würden?
    Beispiel
    Eine Klientin von mir, nennen wir sie Martina Rudolf, war notorische Spätaufsteherin. Sie kam morgens einfach nicht in die Gänge und erschien immer zu spät bei der Arbeit. Obwohl sie sonst ausgezeichnete Leistungen erbrachte, kassierte sie mehrere Abmahnungen und schließlich die Kündigung. Aber bei der nächsten Bewerbung machte sie den künftigen Arbeitgeber schon im Vorstellungsgespräch auf diese „Schwäche“ aufmerksam. Am neuen Arbeitsplatz wurde sie für das Nord-Amerika-Geschäft eingeteilt und durfte zwischen neun und zehn Uhr erscheinen. Dafür musste sie abends entsprechend länger bleiben, was ihr aber entgegen kam.
    Sie verstehen, was ich mit „bewusst Raum geben“ meine? Schwächen haben wir alle. Die echte Steuermannskunst zeigt sich, wenn es gelingt, sie nicht nur zu akzeptieren, sondern auch auf sie zu achten und mit ihnen ans Ziel zu kommen. Die Entscheidung, welche Schwächen Sie als „zur Ausrüstung gehörig“ anerkennen und beachten, treffen Sie. Auf die folgenden Fragen können Sie Ihre Steuerkunst dabei stützen:
    Ãœbung Nr. 12: Schwächen und Ziele
Passt das angestrebte Ziel zu Ihnen und auch zu Ihren Schwächen?
Passen Ihre Kompetenzen (Gesamt-Kompetenz-Matrix) zu diesem Ziel? Haben Sie also die richtige Ausrüstung an Bord?
Gibt es nach der „Umdeklarierungs-Übung“ einen oder mehrere Ausrüstungsteile, die Sie gern loswerden wollen, Schwächen also, die Sie hindern, Ihr Ziel zu erreichen? Welche sind das?

    Können Sie den neuen Kurs jetzt ansteuern oder wollen Sie damit noch warten und erst einmal an den hinderlichen Schwächen arbeiten?
Wie wollen und können Sie realistisch an Ihren Schwächen arbeiten? Haben Sie genug Zeit, Raum und Eigeninitiative für ein Selbst-Coaching? Oder möchten Sie lieber mit einem Coach arbeiten, der Sie dabei begleitet?
Welche Ihrer Schwächen gehören zu Ihrer Ausrüstung und werden bei der kommenden Kursänderung gern und achtsam mitgenommen?
    Ihr Arbeitsplatz – ein guter Hafen?
    An Bord einer Segeljacht in einem Hafen. Der Seegang ist rauh, und obwohl die Mole das Gröbste abhält, hat man in der Kajüte ein Fahrstuhl-Gefühl: Zwei Meter hoch, zwei vor, zwei runter, solange der Magen das mitmacht. Wer allerdings schon Seebeine hat, den kümmert das wenig – das Boot liegt sicher an langen Leinen, nur der Kaffee schwappt ab und zu über. Noch eine wichtige Frage, bevor Sie daran gehen, Ihr neues Ziel festzulegen, ist: Wie gut ist Ihr momentaner Hafen?
    Haben Sie bei der jetzigen Arbeit so viel Stress, dass Sie kurz vor einem Schiffbruch stehen oder haben Sie ihn schon erlebt? Oder stellt sich Ihnen die Sinnfrage, aber Sie sind sich noch nicht im Klaren, wann Sie aufbrechen sollen? Ist Ihr beruflicher Hafen, wie der von Klaus Mittler, relativ sicher, aber unbefriedigend, und Sie zögern? Hält Sie nur die Tatsache zurück, dass das neue Ziel noch nicht klar ist? Oder zögern Sie, weil Sie sehr sicherheitsbewusst sind? Nehmen Sie an, dass Sie den Schritt, zu gehen, irgendwann bereuen könnten?
    Ãœbung Nr. 13: Mein momentaner Arbeitsplatz
    Bei der Einschätzung Ihrer momentanen Arbeitssituation können die folgenden Feststellungen helfen. Wenn Sie glauben, dass Sie ganz sicher mit „Ja“ antworten können, geben Sie sich zwei Punkte, wenn sie eher mit „Jein“ antworten möchten, einen und bei „Nein“ keinen.
    Punkte
Ich habe in den vergangenen Jahren kaum Entwicklungschancen bekommen.
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Ich habe das Gefühl, dass ich mehr investiere, als ich zurückbekomme.
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Ich finde, dass ich kaum Anerkennung bekomme.
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Ich erlebe einen großen Leistungsdruck, den die Kollegen nochverstärken.
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Ich erlebe Probleme mit meine/r/n/m Vorgesetzten, für die es in absehbarer Zeit keine Lösung

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