Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
dich schließlich geschwängert!«, schnaubte Bethy.
Ich wusste, wie die Nacht, in der wir ungeschützten Sex gehabt hatten, wirklich abgelaufen war. Ich hatte mich an ihn rangemacht. War fast schon über ihn hergefallen. Er hatte nichts dafür gekonnt. Alle anderen Male hatte er aufgepasst. In dieser Nacht hatte ich ihn daran gehindert. Es war mein Fehler gewesen, nicht seiner.
»Wenn ich sage, dass ich die Nachlässige war, dann kannst du mir das schon glauben. Du warst in der entscheidenden Nacht ja schließlich nicht dabei. Ich schon.«
»Kann ja wohl nicht nur deine Schuld sein. Oder wird man neuerdings schon von allein schwanger?«
Ich ließ mich auf keine Diskussion ein. »Erzähl einfach niemandem, dass mir übel geworden ist. Ich will nicht, dass sich jemand unnötig Sorgen macht.«
»Okay, aber glücklich bin ich nicht darüber. Noch einmal, und ich erzähl’s!«, warnte sie mich.
Ich legte den Kopf auf ihre Schulter. »Abgemacht.«
Bethy tätschelte mich am Kopf. »Du bist vielleicht eine verrückte Nudel!«
Ich lachte einfach nur, denn sie hatte recht.
S obald das Turnier zu Ende war, fuhr ich nach Hause, um zu duschen und mich frisch zu machen. Ich wartete nicht mal mehr die Siegerehrung ab. Ich überließ es Meg und Grant, die Trophäe für den zweiten Platz entgegenzunehmen. Mir war das schnurzegal. Bei dem Turnier hatte ich nur deshalb mitgemacht, weil ich mich schon vor geraumer Zeit zusammen mit Nan und Grant dafür angemeldet hatte. Bislang hatten wir jedes Jahr daran teilgenommen, weil es für einen guten Zweck veranstaltet wurde.
Als ich bei den Büros vorbeischaute, wo die Getränkewagen parkten, sagte mir Darla, Blaire sei zusammen mit Bethy vor ungefähr einer Stunde gegangen. Ich rief bei Bethy an, doch sie ging nicht dran. Ich rechnete damit, dass sie, bis ich geduscht und mir etwas Frisches angezogen hatte, bestimmt zu Hause wären.
Als ich vor ihrem Haus parkte, stand Bethys Auto davor. Blaire war zu Hause. Gott sei Dank! Ich hatte sie den ganzen Tag echt vermisst. Ich klopfte dreimal und wartete ungeduldig, bis Bethy endlich aufmachte und mir ein knappes Lächeln schenkte. Die hatte ich eigentlich gar nicht sehen wollen.
»Hey«, sagte ich und kam herein.
»Blaire schläft schon. Es war ein langer Tag.« Bethy stand noch immer in der Tür und hielt sie auf, als wolle sie, dass ich gleich wieder verschwand.
»Ist alles okay mit ihr?«, fragte ich und blickte den Flur entlang zu Blaires geschlossener Zimmertür.
»Nur müde«, erwiderte Bethy. »Lass sie schlafen.«
So schnell gab ich mich nicht geschlagen. »Ich wecke sie schon nicht auf und bleibe auf jeden Fall. Du kannst die Tür also ruhig schließen«, erklärte ich ihr, bevor ich nach hinten zu Blaires Zimmer ging.
Es war erst sechs Uhr abends. So früh sollte sie eigentlich noch nicht schlafen, außer ihr war übel geworden. Bei dem Gedanken, dass sie es an diesem Tag übertrieben hatte, beschleunigte sich mein Herzschlag. Ich hätte darauf bestehen müssen, dass sie heute nicht arbeitete. Das tat weder ihr noch dem Baby gut.
Leise öffnete ich die Tür und trat ein. Dann schloss ich sie hinter mir und sperrte ab. Blaire lag zusammengerollt auf der Mitte ihres großen Bettes. Wie verloren sie dort wirkte! Ihr langes blondes Haar lag aufgefächert über dem Kissen, und eines ihrer langen Beine lugte unter dem Bettlaken hervor. Ich zog Shirt und Jeans aus und schlüpfte dann in meinen Boxershorts unter das Laken und legte mich hinter sie. Ich zog sie an mich, was sie bereitwillig zuließ. Als ich ihr leises Seufzen und die gemurmelte Begrüßung hörte, zersprang mir fast das Herz vor Liebe. Lächelnd vergrub ich mein Gesicht in ihrem Haar und schloss die Augen.
Dies war der einzige Ort, an dem ich je sein wollte. Ich legte meine flache Hand auf ihren Bauch. Der Gedanke, was ich da gerade berührte, ließ mich demütig werden.
Ich spürte, wie eine Hand sanft meinen Arm hinab- und dann über meine Brust fuhr. Lächelnd schlug ich die Augen auf. Blaire hatte sich inzwischen zu mir umgedreht, starrte auf meine Brust, fuhr mit dem Finger über jeden Brustmuskel und dann wieder hoch und über meine Schulter. Sie hob den Blick, und ein kleines Lächeln glitt über ihr Gesicht.
»Hey!«, flüsterte ich.
»Hey!«
Inzwischen war es draußen dunkel geworden, und ich hatte keine Ahnung, wie spät es war. »Ich habe dich heute sehr vermisst.«
Ihr Lächeln gefror, und sie wandte den Blick von mir ab. Eine seltsame
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